BMDe®️ - Body-Mind Deprogramming (Interview mit Herrn Dr. Moughrabi und Frau Jonas)

Body-Mind Deprogramming (BMDe®) ist ein Intensivprozess, bei dem Techniken aus den Bereichen Dehypnose, Bodywareness und Meditation angewendet werden. In einem Interview erzählen Körpertherapeutin Frau Katrin Jonas und Mediziner Herr Dr. Nidal Moughrabi über die erfolgreiche Methode.

Frau Jonas und Herr Dr. Moughrabi Frau Jonas arbeitet als internationale Körpertherapeutin, Herr Dr. Moughrabi ist Mediziner.

FitundGesund.at: Kurz – zum Einstieg – möchten Sie uns ein paar Worte zu Ihrer Arbeit erzählen?

Dr. Nidal Moughrabi: Ich bin Arzt und ich heile mit Trance. Konkret unterstütze ich Menschen mit Hilfe von medizinischer Hypnose, Hypnotherapie und Meditation ihrer Selbstheilung. Menschen konsultieren mich, um abzunehmen oder das Rauchen aufzugeben.

Ebenso können verschiedenste Symptome mittels Hypnose behandelt werden wie beispielsweise:

Darüber hinaus unterstütze ich Menschen in besonderen Lebensphasen, in Lebenskrisen oder im Fall von Burn Out

Katrin Jonas: Ich arbeite als internationale Körpertherapeutin hauptsächlich auf dem Gebiet des Stressmanagements und der Körper-Mind-Integration. Meine Arbeit überschreibe ich mit dem Namen ‘BodyWareness’, ein Begriff, der von Körperbewusstheit abgeleitet ist. Bewusstheit über die Vorgänge im Körper zu erlangen, sehe ich als die Voraussetzung dafür an, dass sich gesundheitliche Probleme wie chronische Schmerzen, stressbedingte Symptome oder Erschöpfungszustände zum Positiven hin verändern können. Des weiteren beschäftige ich mich mit dem spannenden Bereich der körperorientierten Meditation.

Mein Buch “Meditation & Der Körper im Glück” ist erst erschienen. Einen Großteil meiner Arbeit wird natürlich vom BMDe® eingenommen, ein Part, der für mich immer wieder aufs Neue spannend ist.

FitundGesund.at: Was ist Body-Mind Deprogramming, BMDe® ?

Dr. Nidal Moughrabi: Das Body-Mind Deprogramming, BMDe® ist ein sehr intensiver Prozess, der für Menschen geeignet ist, die aus alten Mustern und Gewohnheiten heraus möchten. Das Besondere dabei ist, dass wir nicht am Symptom arbeiten, sondern den Menschen, die das Bedürfnis nach Veränderung und Heilung haben, das notwendige Werkzeug zur Veränderung in die Hand geben.

Die Methodik basiert auf drei Eckpfeilern:

  1. ‘Bodywareness’
  2. körperorientierte Meditation
  3. Dehypnose

Aus diesen Methoden wiederum verwenden wir ausgewählte Techniken, die sich auf die Arbeit mit dem Unterbewusstsein beziehen. Die Dehypnose beispielsweise ist eine Kategorie der Hypnose, wo auf suggestionsbetonte Techniken weitestgehend verzichtet wird. 

Katrin Jonas: ‘Bodywareness’, also Körperbewusstheit, spielt eine wesentliche Rolle im BMDe®-Prozess. Wir legen viel Wert darauf, dass sich unsere Klienten selbst zu reflektieren lernen und ihre eigenen inneren Ressourcen zu nutzen verstehen.

Einen Großteil des BMDe® nimmt der Bereich der Meditation ein, weil sich die Effekte des BMDe® besonders in einem Klima von Bewusstheit und Innenschau entfalten und dann auch nachhaltig sind.

FitundGesund.at: Bei welchen Symptomen und Beschwerden kann BMDe® angewendet werden bzw. für wen ist BMDe® geeignet?

BMDe Body-Mind Deprogramming basiert auf drei Eckpfeilern. (Foto by: styf / Depositphotos)

Dr. Nidal Moughrabi: Das BMDe® kann theoretisch bei allen Symptomen oder Beschwerden greifen. Das Entscheidende dabei ist aber, dass das Muster, welches dem Symptom zugrunde liegt, im Vordergrund der Intervention steht. Deshalb ist das BMDe® nur für Menschen geeignet, die ein starkes Bedürfnis nach Veränderung haben und ihre internen Vorgänge verstehen möchten.

Katrin Jonas: Auf den ersten Blick sind es zumeist körperliche Beschwerden, mit denen sich Menschen an uns richten. Auf den zweiten Blick geht es aber zumeist um etwas ganz anderes. Ein Beispiel: Eine Klientin klagte über jahrelange Nackenschmerzen. Im BMDe® arbeiteten wir aber an der Fähigkeit der Klientin, sich zu entspannen, ihre Kopflastigkeit und mentale Überfrachtung auszubalancieren und Ihren Leistungsdruck zu hinterfragen. Es sind in den wenigsten Fällen strukturelle Schädigungen, die ein Symptom verursachen, sondern funktionelle, im Unterbewusstsein etablierte Prozesse.

FitundGesund.at: Wie läuft eine Sitzung ab? Muss der Klient Vorkenntnisse mitbringen?

Dr. Nidal Moughrabi: Die Teilnehmer benötigen keinerlei Vorkenntnisse. Aber natürlich ist es hilfreich, wenn bewusstheitsorientierte Selbsterfahrung, egal in welcher Form, bereits stattgefunden hat.

Für das BMDe® muss der Klient uns beide jeweils in einer Sitzung kennengelernt haben. Dann kann er sich im Rahmen eines Pre-Interviews für den BMDe® Prozess bewerben. Er muss uns aufzeigen, warum er diesen Prozess machen möchte. Letzten Endes nehmen wir nur Klienten in das BMDe® auf, bei denen wir davon überzeugt sind, dass der BMDe®-Prozess für sie zum richtigen Zeitpunkt stattfindet.

Katrin Jonas: Im BMDe® gibt es verschiedene Module. Das Basismodul geschieht zwar in Einzelsitzungen, aber diese werden über einen bestimmten Zeitraum hinweg so strukturiert, dass der Klient einen überschaubaren Rahmen hat. Das Intensivmodul verläuft ganz anders. Hier arbeiten wir über mehrere Tage sehr kompakt und, wie der Name sagt, herausgestellt intensiv. Das Premiummodul findet wiederum unter ganz anderen Rahmenbedingungen statt.

FitundGesund.at: Welche Vorteile bietet BMDe® gegenüber anderen Entspannungstechniken?

Katrin Jonas: Obwohl das Entwickeln der Fähigkeit zu entspannen eine Hauptrolle im BMDe® spielt, möchte ich das BMDe® nicht mit einer Entspannungstechnik gleichsetzen. Der Hauptunterschied zu anderen Vorgehensweisen ist, dass wir mit im Unterbewusstsein ablaufenden Prozessen arbeiten, welche durch entsprechende Techniken Veränderung erfahren.

Der Teilnehmer arbeitet sich im Zuge dessen in den Chefsessel seiner Situation vor. Jedes einzelne BMDe® ist ein absolut einzigartiger, auf den Klienten zugeschnittener Prozess. Jedes BMDe® gibt es nur ein einziges Mal.

Dr. Nidal Moughrabi: Das BMDe® ist sehr viel mehr als eine Entspannungstechnik. Während die Teilnehmer ihre inneren Muster bearbeiten, bauen sie sich den Weg in ein selbstbestimmtes Leben. Entspannung passiert unter zwei Aspekten: Sie ist eine Voraussetzung dafür und, im Sinne einer Befreiung von hemmenden Gewohnheiten, eine gewollte Nebenwirkung.

FitundGesund.at: Was würden Sie Menschen raten, um dem täglichen Stress und der Hektik zu entkommen?

Wohlbefinden Sind Körper und Geist in Balance, dann fühlen wir uns wohl. (Foto by: agencyby / Depositphotos)

Dr. Nidal Moughrabi: Ein wichtiger Schlüssel ist Bewusstheit. Man sollte sich zunächst darüber bewusst werden, was einem Stress verursacht. Ist es die Menge der Arbeit? Die Art der Arbeit? Das Umfeld? Oder das Gefühl, überfordert zu sein? Dann weiß ich schon einmal, wo angesetzt werden muss.

Um initial erst einmal aus dem gestressten Alltag herauszukommen, helfen so genannte Bewusstheitstechniken: Kleine, spezielle Techniken, teilweise von nicht einmal einer Minute Dauer. Diese können zwischendurch im Laufe des Tages angewendet werden. Die Intensität ihrer Wirkung ist oftmals erstaunlich und gibt vielen Menschen das erste Mal seit langer Zeit ein Gefühl davon, nicht im eigenen Stress unterzugehen. Auf diese Weise kann man seinen Horizont bezüglich des Stressthemas enorm erweitern.

Katrin Jonas: Einen ersten Schritt sehe ich darin, die individuellen Stressoren herauszufiltern und beim Namen zu nennen. Stress entsteht aus meiner Sicht vielerorts durch fehlende Balance. Wer beispielsweise einer mentalen Arbeit nachgeht, sollte in seiner freien Zeit nicht auch noch mental tätig sein, sondern ganz bewusst aus dem Kopf aussteigen und dem Körper Beachtung schenken. Wer eine physisch beanspruchende Arbeit hat, sollte sich danach ausruhen und entspannen. Wer eine passiven Tätigkeit nachgeht, sollte aktiv werden usw.. In der Praxis ist es oftmals umgekehrt. Der ‘Kopfarbeiter’ arbeitet auch noch mental weiter, wenn er zu Hause ist. Der Aktionsgewohnte geht noch zum Work-out und pumpt sich weiter aus. Der Schreibtischtäter sitzt zu Hause vor dem Fernseher. Wenn ich von Balance spreche, beziehe ich mich auf den Ausgleich des neuromuskulären Systems.

Noch einmal zurück zur Frage: Ich plädiere dafür, das ‘Pferd’ nicht von hinten aufzuzäumen, sondern Stress erst gar nicht ins Leben zu lassen. Der beste Stressvermeider besteht für mich in der Freude an dem zu haben, was man tut. Ein Mensch, der liebt, was er tut und darin Erfüllung findet, kann vielen Stressoren im Außen ganz lässig Paroli bieten. Die inneren Angriffsflächen von Stress reduzieren sich. 

Mehr Informationen und Kontaktdaten finden Sie hier:


Bewertung: Ø 4,8 (29 Stimmen)

Autor: Dr. med. Nidal Moughrabi
Infos zum Autor: Mediziner
Erstellt am: 06.07.2016
Überarbeitet am: 15.07.2020

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