Bouldern gehört zwar zu den Trendsportarten, aber die Geschichte des Felsenkletterns reicht bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts zurück. Damals begannen junge Bergsteiger in Frankreich damit, möglichst hohe Felswände ganz ohne Kletterseil und nur mit Hilfe der Hände und Füße zu bezwingen.
Aber erst in den 1950er und 1960er Jahren wurde das Bouldern von zwei Männern revolutioniert. Der Deutsche Wolfgang Fietz und der Amerikaner John Gill suchten und fanden immer neue Wege und ausgefeilte Techniken, die das Bouldern noch interessanter und schließlich zu einer neuen Trendsportart machten. Besonders John Gill gilt als Wegbereiter des modernen Boulderns, denn er benutzte zum Beispiel als erster Kletterer Magnesia für die Hände, um einen besseren Halt an der Felswand zu haben. Er war es auch, der das so genannte „Flowing" erfand. Bis dahin richteten sich alle Kletterer beim Bouldern nach drei oder vier Punkten im Fels, die sie Zug um Zug erkletterten. Gill fand es besser, sich mit fließenden Bewegungen nach oben zu schwingen und so Kraft zu sparen. Diese Technik ist heute nicht mehr wegzudenken, wenn es um Bouldern geht.
Bouldern im Wettkampf
Bouldern ist nicht nur für Hobbykletterer ein immer beliebter werdender Freizeitsport, sondern im Bouldern werden auch immer mehr Wettkämpfe von Profis ausgetragen.
Wenn es um das Bouldern als Disziplin im Sportklettern geht, dann wird in zwei Kategorien unterschieden. Zum einen gibt es das Outdoor Bouldern, also das Klettern im freien Gelände an Felswänden oder frei stehenden Felsen und zum anderen das Indoor Bouldern in der Halle. Während es in der Outdoor Variation sehr viel komplizierte Regeln gibt, beschränkt sich das Klettern in Hallenwänden auf einige wenige Regeln. Je dunkler die Farbe der Wandseite und auch die Farbe der Griffe, desto schwieriger ist die Kletterpartie. Schon mit dem Startgriff zeigt der Kletterer, für welchen Schwierigkeitsgrad er sich entschieden hat.
Was braucht man zum Bouldern?
Wer an Felsen ohne Klettergurt und Kletterseil sein Glück versuchen möchte, der braucht dazu nicht allzu viel. Wichtig beim Bouldern:
- gute Kletterschuhe, denn nur so ist ein optimaler Halt gewährleistet.
- der kleine Beutel mit Magnesia, der an den Gürtel gehängt wird, denn das Magnesia hält die Hände trocken und verhindert ein Abrutschen an der glatten Felswand
- nie fehlen sollte auch die Bouldermatte, die einen eventuellen Sturz abfedert
- eine Bürste, um die Griffe im Fels vom groben Dreck zu reinigen
- es mag etwas komisch klingen, aber zum Bouldern gehört auch eine Fußmatte, denn zum Klettern gehören immer möglichst saubere Schuhe
- Pflaster sollte in keinem Rucksack fehlen, damit es nicht zu schmerzhaften Blasen an Händen und Füßen kommt
Wo kann man am besten Bouldern?
Wer bouldern will, der kann auf der ganzen Welt tolle Felsen und Felsformationen finden. Bekannt und beliebt sind unter anderem Avers im Schweizer Kanton Graubünden, das Zillertal in Österreich, Bishop im amerikanischen Bundesstaat Kalifornien, Frankenjura in den bayrischen Alpen und der Wald von Fontainebleau in Frankreich, wo einst das Bouldern erfunden wurde.
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