Yogalates: Fitness für Körper und Geist

Yogalates ist ein beliebtes Fitness-Konzept. Es wurde in den 1990-er Jahren von dem New Yorker Yoga-Lehrer und Tänzer Jonathan Urla entwickelt und kombiniert die effektivsten Übungen des klassischen Yoga mit denen des Pilates.

Yogalates Yogalates bringt einige Vorteile mit sich, unter anderem verbessert sich die Beweglichkeit. (Foto by: Wavebreakmedia / Depositphotos)

Was ist Yogalates?

Yogalates ist - wie es die Bezeichnung schon andeutet - die Verbindung von Yoga und Pilates. Allerdings vermischt man nicht beide Techniken miteinander: Man macht die entspannenden und muskeldehnenden Yoga Asanas (Yogahaltungen) und einfachen Meditationen und die körperstraffenden und figurformenden Pilates Übungen nacheinander. Auf diese Weise erzielt man eine ganzheitliche Stärkung von Körper und Geist. So verschieden beide Ansätze auch sind - sie lehren beide einen bewussten, genauen und konzentrierten Umgang mit dem eigenen Körper.

Das Beste aus zwei Welten

Die Yoga Asanas sind der Tradition entsprechend vorrangig auf Entspannung ausgerichtet und fördern die Beweglichkeit des Körpers, wobei entsprechend dem klassischen Yoga durch die Nase geatmet wird.

Im Gegensatz dazu sind die Pilates Übungsteile vollständig auf den Körper, vor allem die Körpermitte, ausgerichtet. Sie wurden gemäß den neuesten Erkenntnissen der Bewegungslehre entwickelt.

Die Pilates Übungen stärken die Rücken und Bauchmuskeln und die Muskulatur des Beckenbodens, sodass sie harmonisch zusammenarbeiten und jede Bewegung des Körpers aus der Körpermitte heraus erfolgt. Diese Ausrichtng ist wichtig, da nach der Pilates Lehre nur eine stabile gekräftigte Körpermitte (Körperzentrum) dem Trainierenden innere Stabilität und Ausgeglichenheit gibt.

Trainingsziel

Das Trainingsziel wird beispielsweise durch sanfte Bauchübungen erreicht, die die Bauchmuskulatur stärken und dabei den Körper präzise ausrichten. Die forcierte verlängerte Ausatmung durch den Mund (Brustatmung) dient ebenfalls der Kräftigung des Körperzentrums. Angenehmer Begleiteffekt ist, dass die Stärkung der Körpermitte darüber hinaus in diesem Bereich figurformend und gewebestraffend wirkt.

Yogalates fördert noch zusätzlich die Koordinationsfähigkeit und stärkt die Tiefen-Muskulatur. Gerade sie ist es, die bei den klassischen Sportarten oft zu kurz kommt.

Wie läuft ein Yogalates Training ab?

Eine Yogalates Trainingsstunde sieht beispielsweise folgendermaßen aus:

  • Erster Schritt
    Zu Beginn der Übungsstunde konzentrieren sich die Kursteilnehmer ganz auf ihr Inneres und ihre Atmung: Sie atmen tief durch die Nase ein und führen dabei ihre Arme an den Seiten über den Kopf. Auch beim Ausatmen schließen sie die Augen und konzentrieren sich völlig auf ihre Atmung.
  • Zweiter Schritt
    Danach lernen sie mithilfe bestimmter Yoga Dehnübungen, wie es sich anfühlt, wenn man jeden einzelnen seiner Muskeln spürt. Anschließend werden einige typische Yoga Asanas wie der Baum gemacht. Er fördert die körperliche und geistige Standfestigkeit. Diese Übungen beanspruchen den Körper mehr als die einleitenden.
  • Dritter Schritt
    Der Sonnengruß - eine Übungsreihe, bei der verschiedene Yoga-Haltungen miteinander verbunden werden - sorgt dafür, dass die Körpertemperatur ansteigt: Die schnelle Abfolge der einzelnen Übungsteile kurbelt den Kreislauf an.
  • Abschluss
    Dann machen die Teilnehmer einige Pilates Übungen, bei denen sie natürlich durch den Mund ausatmen. Sie stärken üblicherweise den Rücken, Bauch und Beckenboden. In der Rückenlage und gerade ausgerichtet schließt sich die Entspannungsphase an, mit der die Yogalates Trainingsstunde endet.

Für wen ist Yogalates geeignet?

Yogalates Übung Bei Yogalates werden Körper und Geist ganzheitlich gestärkt. (Foto by: Syda_Productions / Depositphotos)

Yogalates eignet sich grundsätzlich für alle diejenigen, die ihre Rückengesundheit fördern möchten. Auch der mental-spirituelle Aspekt ist vielen Kursteilnehmern wichtig. Auch der ganzheitliche Ansatz, die Verbindung von Körper und Geist, trägt zu Beliebtheit des Trainingskonzepts bei.

Obwohl es spezielle Kurse für Anfänger gibt, könnten Teilnehmer, die weder Yoga noch Pilates kennen, anfangs überfordert sein. Das liegt vor allem am Tempo, mit dem die einzelnen Teile aufeinander folgen. Daher empfiehlt es sich, wenigstens die Basics der beiden Richtungen in einem Yoga oder Pilates für Anfänger Kurs zu erlernen. Dann kommt man außerdem mit den Grundpositionen des Yoga besser klar.

Auch das Switchen von der einen Atemtechnik zur anderen ist für Teilnehmer, die weder die eine noch die andere jemals ausgeführt haben, ziemlich schwierig. Menschen, die sich schon ein wenig auskennen, lernen zwar immer auch noch jede Menge hinzu, sind aber durch die Fülle der zu beachtenden Details wenigstens nicht überfordert.

Das bringt Yogalates

Was der Teilnehmer eines Yogalates Kurses erwarten darf, ist:

  • mehr Beweglichkeit
  • Straffung der Muskeln
  • bessere Koordination der Bewegungen
  • generell bessere sportliche Kondition

Was benötigt man für den Yogalates Kurs?

Yoga-Matte Alles was man für eine Yogalates-Einheit benötigt, sind eine Yoga-Matte und bequeme Kleidung. (Foto by: Tatomm / Depositphotos)

In der Regel reichen eine Yoga-Matte und bequeme Bekleidung aus. Für den Fall, dass der Kurs draußen an der frischen Luft stattfinden soll, empfiehlt es sich, noch zusätzlich eine warme Decke mitzubringen.

Die richtige Matte

Statt der klassischen Yoga-Matte kann man natürlich auch eine normale Gymnastik-Matte verwenden. Sie sollte eine rauere Oberfläche haben, damit man beim Schwitzen nicht auf der Matte ausrutscht. Empfohlen werden die Mindestmaße 175 x 60 cm und eine Höhe von 4 bis 5 Millimetern. Beim Kauf seiner Matte achtet man idealerweise darauf, dass sie keine schädigenden chemischen Substanzen enthält (einige Hersteller bieten solche Matten an!).

Yoga-Kleidung

Stilecht ist natürlich spezielle Yoga-Kleidung aus Naturfasern. Sie ist jedoch keine Voraussetzung. Wichtig ist, dass Hose und T-Shirt bequem sind und die Bewegungen und Schritte, die beim Yoga bekanntlich sehr weit ausfallen, mitmachen, ohne zu reißen oder einzuengen. Das T-Shirt liegt eng an, damit es nicht hochrutscht. Allerdings sollte es aber auch nicht einschnüren und kneifen.

Die Hose besteht am besten aus einem weich fallenden reißfesten Stoff. Wichtig ist, dass die Textilien atmungsaktiv sind. Außerdem sollten sie auch leicht wärmen, da man in den Yoga Ruhephasen schnell auskühlt.

Barfuß oder mit Gymnastik-Schuhen

Manche Teilnehmer trainieren barfuß. Auf der sicheren Seite ist man mit leichten Gymnastik-Schuhen mit rutschfester Sohle und dickeren, nicht zu eng anliegenden Socken aus einem atmungsaktiven Material. Die Schuhe sollten den Zehen genügend Bewegungsfreiheit geben. Da man sich bei den Yoga Übungen mitunter mit den Händen aufstützen muss, empfiehlt es sich, Yoga-Handschuhe anzuziehen.

Unser Fazit

Yogalates ist ideal für alle diejenigen, denen Krafttraining und die klassischen Sportarten zu körperbetont ausgerichtet sind. Außerdem bietet die sanfte Trainingsmethode den Vorteil, dass man eine bessere Figur bekommt, ohne zugleich unerwünschte Muskelmasse aufzubauen.

Frauen mit speziellen Gesundheitsproblemen wie Menstruationsstörungen und Prämenstruelles Syndrom (PMS) sowie Teilnehmer, die an häufigen Bauchschmerzen leiden, können mit Yogalates Kursen eine Besserung ihrer Beschwerden erhoffen. In besonderen pränatalen und postnatalen Yogalates Kursen wird die Beckenbodenmuskulatur noch intensiver gestärkt als in den normalen Trainingsstunden.


Bewertung: Ø 4,2 (32 Stimmen)

Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 06.04.2016
Überarbeitet am: 13.11.2020

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