Creatinkinase - CK-Wert

Die Creatinkinase, CK, ist ein wichtiges Enzym des Zellstoffwechsels, obwohl praktisch in jeder Körperzelle vorhanden, enthalten Muskelzellen aufgrund ihrer erhöhten Stoffwechselaktivität den größten Anteil an Creatinkinase.

Aufgaben der Creatinkinase

Immer dann, wenn es krankheitsbedingt zu einem Untergang von Muskelzellgewebe im Körper kommt, wird das Enzym Creatinkinase aus den Muskelzellen freigesetzt und gelangt so in den Blutstrom. Dann können erhöhte CK- Werte einen direkten Rückschluss auf die Krankheitsursachen zulassen.

Die Creatinkinase erfüllt wichtige physiologische Funktionen, ist also für den reibungslosen Ablauf des Stoffwechsels in den Körperzellen der Muskulatur aber auch des Gehirns unabdingbar.

Ohne die Anwesenheit von Creatinkinase ist es den Muskelzellen nicht möglich, genügend ATP zur Verfügung zu stellen, eine hochenergetische Substanz für die Muskelkontraktion.

Creatinkinase kommt in verschiedenen Untertypen praktisch in jeder einzelnen Muskelzelle des Körpers vor:

  • als sogenannte CK-MM in den Muskelzellen der Skelettmuskulatur
  • als CK-MB in den Herzmuskelzellen
  • als CK-BB in den Gehirnzellen

Die am häufigsten vorkommende Form von Creatinkinase ist die CK-MM in den Muskelzellen des gesamten Bewegungsapparates. Schon ein leichter Muskelkater durch Übermüdung nach sportlicher Betätigung führt dazu, dass Creatinkinase aus den Muskelzellen in das Blut übertritt.

Denn beim Sport kommt es zu Mikrofaserrissen in der Muskulatur und damit zu einem Untergang von Muskelzellgewebe und infolgedessen zu einer Freisetzung von Creatinkinase.

Welche Ursachen stecken hinter einem erhöhten Creatinkinase-Wert?

Ebenfalls erhöht ist die Konzentration des Enzyms bei einer Reihe von weiteren Erkrankungen, die mit einem Untergang also einem Absterben von Muskelgewebe in direktem Zusammenhang stehen.

  1. Sehr hohe Blutkonzentrationen von Creatinkinase werden gemessen bei generalisierten Krampfanfällen oder nach Muskelauflösung durch versehentlich zu hohe Medikamentendosierung.
  2. Auch angeborene Erkrankungen wie Muskeldystrophie oder Muskelschwund führen zu einer Erhöhung des Enzyms im Blut.
  3. Sehr wichtig in der Diagnostik ist die labormedizinische Bestimmung des Enzyms CK auch bei Verdacht auf Herzinfarkt (Myokardinfarkt) oder Herzmuskelentzündungen. Denn auch bei diesen Erkrankungen kommt es durch die Minderversorgung von Herzmuskelzellen mit Sauerstoff und Nährstoffen zu einem Absterben von Muskelgewebe und in der Folge ebenfalls zu einem Anstieg von Creatinkinase im Blut.

Doch eine Erhöhung des Enzyms Creatinkinase im Blut muss nicht immer pathologisch, also krankhaft sein. Denn nach Operationen, nach Kraftsport oder nach einer Geburt kann das Enzym vorübergehend sehr hohe Blutspiegel aufweisen.

Welche Creatinkinase-Werte gelten als normal?

Die Analyse des Creatinkinase-Wertes erfolgt anhand einer Blutuntersuchung in medizinischen Laboratorium. Die Aktivität von Enzymen wird labordiagnostisch bestimmt in der internationalen Einheit UL, die Normalwerte betragen

  • für Frauen bis zu 150 U/L
  • für Männer bis zu 170 U/L

Bei Neugeborenen bis zu einem Alter von fünf Tagen beträgt der Referenzwert bis zu 700 U/L.

Zunächst wird bei einer Blutuntersuchung der Gesamt-Creatinkinase-Wert bestimmt, geht es beispielsweise um die Diagnostik eines Herzinfarktes, dann wird die herzmuskelspezifische CK-MB im Vergleich zur CK-MM der übrigen Muskulatur vergleichsweise stark erhöht sein. Für den Arzt ein wichtiges Indiz, dass ein Zelluntergang am Herzen stattfindet und somit tatsächlich ein Herzinfarkt vorliegt.

Bei Muskeldystrophien können Spitzenwerte der Creatinkinase bis zu 25.000 U/L gemessen werden. Ist das Enzym vermehrt im Blut nachweisbar, muss stets die Ursache geklärt werden. Wenn beispielsweise ein Medikament für die Erhöhung verantwortlich ist, dann wird der Arzt dieses Medikament absetzen und durch ein adäquates Präparat ersetzen, welches die Muskelzellen nicht angreift.

Ausnahmen und häufigere Untersuchungen

Ist die Creatinkinase während des Muskel- und Längenwachstums im Jugendalter erhöht, dann sollte der Wert in bestimmten Abständen kontrolliert werden.

Liegt der CK Erhöhung einen Herzinfarkt zu Grunde, dann muss sofort medizinisch interveniert werden, beispielsweise in Form eines Herzkatheters, um die Engstelle an den Herzkranzgefäßen zu beseitigen.

Ist der Creatinkinase-Wert bei Ausdauersportlern dauerhaft zu hoch, dann spricht das für eine chronische Überlastung der Skelettmuskulatur, in der Folge sollte die Trainingsintensität gesenkt werden, um chronische Schäden von der Muskulatur abzuwenden.


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Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 03.10.2016
Überarbeitet am: 03.11.2020

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