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Alkalische Phosphatase: Aufgabe
Die alkalische Phosphatase ist für biochemische Vorgänge und somit für gewisse Stoffwechselprozesse im Körper von entscheidender Bedeutung.
Wann wird der AP-Wert bestimmt?
Besteht ein Verdacht auf gewisse Krankheiten, wie zum Beispiel Knochen-, Leber- oder Gallenwegserkrankungen, wird der Wert durch einen Bluttest bestimmt.
AP reagiert am besten im alkalischen, auch bezeichnet als basischen, Bereich mit einem pH-Wert von 9,8.
Normalwerte
Um Hinweise auf eine Erkrankung zu erhalten, muss man zunächst die normalen, physiologischen Werte des AP, auch unter ALP bekannt, kennen. Nur dann kann bei eventuellen Abweichungen von der Norm entschieden werden, ob weitere Untersuchungen notwendig sind.
Jede Veränderung, ob nach oben oder nach unten, kann einen Hinweis auf eine Erkrankung der oben genannten Organe geben.
AP-Wert bei Kindern
Bei Kindern bis 16 Jahren gelten Werte von 125 bis 300 U/L (Units per litre = Einheiten pro Liter) als normal.
Mädchen zwischen 16 und 18 Jahren können Werte zwischen 40 und 190 U/L besitzen, wobei es bei gleichaltrigen Jungs bis zu 390 U/L ansteigen kann.
AP-Wert bei Erwachsenen
Die alkalische Phosphatase Werte von Frauen über 18 Jahre liegen physiologisch bei 35 bis 105 U/L.
Bei Männern reichen sie von 40 U/L bis zu 130.
AP-Wert in der Schwangerschaft
Vollkommen natürlich ist es, wenn der AP-Wert bei Frauen während der Schwangerschaft ansteigt. Dieser Fall tritt insbesondere im letzten Drittel der Gravidität auf.
Nicht selten werden zwei- bis dreifach erhöhte Werte gemessen, die jedoch keinen Grund zur Besorgnis darstellen. Dies geschieht dadurch, dass in der Plazenta zur Bildung eines Isoenzyms kommt, das für den Anstieg der alkalischen Phosphatase im Blut verantwortlich ist.
Alkalische Phosphatase Wert in den Wechseljahren
Das Hormon Östrogen hat unter anderem die Aufgabe die Aktivität der Osteoklasten, die knochenabbauenden Zellen, zu behindern. In den Wechseljahre kommt es jedoch zu einem Östrogenmangel, was einen Abbau der Knochenmasse zur Folge haben kann. Insbesondere in der Spätmenopause ist der AP-Wert, der Aufschluss über den Knochenstoffwechsel gibt, erhöht.
Als Differenzierung zu anderen Erkrankungen werden weitere Messungen, wie die der knochenspezifischen alkalischen Phosphatase, durch den behandelnden Arzt angeordnet.
Alkalische Phosphatase Wert bei Kindern
Kinder und Jugendliche, die sich im Wachstum befinden, haben auf natürliche Weise einen erhöhten Knochenstoffwechsel. Die Osteoblasten sind für die Bildung der nicht verkalkten Knochengrundsubstanz verantwortlich. Durch Einlagerung von Kalziumphosphat wird dieses sogenannte Osteoid immer stabiler und härter. Diese Aktivität führt zu einem physiologisch erhöhten AP-Wert im Blut.
Bedeutung eines erhöhten AP-Werts
Die möglichen Ursachen
Wird ein hoher alkalischer Phosphatase Wert im Blut gemessen, können dafür viele Ursachen in Fragen kommen. Er alleine gilt als eher unspezifisch, weshalb er meist im Zusammenhang mit anderen Blutwerten gesehen wird.
Für die Abweichung von der Norm werden zum Beispiel Medikamente, die bei Epilepsie, Depressionen, Krampfanfällen oder Diabetes mellitus eingesetzt werden, als Auslöser gesehen. Auch Schlaf- und Beruhigungsmittel (Benzodiazepine) können den AP-Wert steigern.
Außerdem ist der Wert physiologisch nach dem Essen, bei Kindern und Jugendlichen, in der Schwangerschaft und in den Wechseljahren erhöht.
Erkrankungen, die mit einem hohen AP-Wert einhergehen
Knochenbrüchen, Osteoporose (Knochenschwund) und Rachitis – eine Wachstumsstörung des Knochens – haben Einfluss auf den Knochenstoffwechsel, was die alkalische Phosphatase sichtbar ansteigen lässt.
Was die inneren Organe betrifft, so sind Erkrankungen der Gallenwege, der Leber sowie der Bauchspeicheldrüse ausschlaggebend für hohe AP-Werte im Blut.
Im schlimmsten Falle können Krebserkrankungen mit Tumorbildung Ursache dafür sein.
Welche Symptome treten bei einem erhöhten AP-Wert auf?
Welche Krankheitszeichen die Patienten bemerken, hängt von der jeweiligen Grunderkrankung ab.
Teilweise werden erhöhte AP-Werte bei Routineuntersuchungen festgestellt. Manchmal wird der Bluttest aber auch ganz spezifisch durchgeführt, nachdem zum Beispiel Schmerzen im Bauchraum aufgetreten sind oder eine Ultraschalluntersuchung erste Hinweise auf eine mögliche Erkrankung gegeben hat.
Die Behandlungsformen
Da ein erhöhter AP-Wert keine Krankheit an sich ist, kann er auch nicht speziell behandelt werden. Es muss zunächst immer die Grunderkrankung herausgefunden werden, um die jeweilige Ursache dafür zu kennen.
Oftmals bedarf es auch keiner Therapie, da nur gewisse Lebensumstände, wie eine Schwangerschaft, die Wechseljahre oder das Wachstum für eine Steigerung dieses Blutwertes verantwortlich sind.
Bedeutung eines niedrigen AP-Werts
Die möglichen Ursachen
In seltenen Fällen wird die alkalische Phosphatase nicht ausreichend produziert, wodurch dessen Wert im Blut absinkt.
Ursächlich dafür können Mangelerscheinungen, wie zum Beispiel ein Zink-, Eiweiß- oder Magnesiummangel sein. Auch die Vitaminmangelkrankheit Skorbut und eine Anämie (Blutarmut) können dem zugrunde liegen.
Außerdem können Medikamente, wie die Anti-Baby-Pille, die Enzyme funktionsuntauglich machen.
Erkrankungen, die mit einem niedrigen AP-Wert einhergehen
Genetisch bedingte Krankheiten führen teilweise ebenfalls zu einer Verringerung der alkalischen Phosphatase.
Hierunter fallen die Schilddrüsenunterfunktion, der Morbus Wilson – eine Störung des Kupferstoffwechsels – sowie in seltenen Fällen eine Hypophosphatasie.
Welche Symptome treten auf?
Auch bei einem niedrigen AP-Wert hängen die Symptome von der jeweiligen Grunderkrankung oder dem Auslöser ab.
Bei der häufigsten Ursache, der Schilddrüsenunterfunktion, kann es zum Beispiel zu folgenden Symptomen kommen:
- Müdigkeit
- Verstopfungen
- trockener Haut
- einer Schwäche der Muskulatur
Es kann jedoch keine allgemeine Aussage über die Krankheitszeichen getroffen werden, die auf eine geringe alkalische Phosphatase hinweisen könnten.
Die Behandlungsformen
Da die Schilddrüsenunterfunktion mit einem Hormonmangel einhergeht, helfen Hormontabletten dabei, diese Krankheit zu therapieren.
Die Behandlung einer Anämie wird hingegen durch die Einnahme von Eisentabletten behandelt.
Bei Morbus Wilson muss auf eine kupferarme Diät und geachtet werden. Zusätzlich wird der Wirkstoff D-Penicillamin verabreicht.
Je nach Ursache erfolgt somit eine darauf abgestimmte Therapiemaßnahme, damit die AP-Werte wieder einen normalen Bereich erlangen.
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