Schnell-Übersicht
- Was ist Osteoporose: Bei Osteoporose kommt es zu einer bedenklichen Abnahme der Knochenmasse, die leicht zu Knochenbrüchen führen kann.
- Symptome: Mögliche Symptome sind ein starker Rundrücken, ein Zurückgehen der Körpergröße, aber auch Sodbrennen und natürlich die geringere Belastbarkeit der Knochen.
- Ursachen: Vor allem bei Frauen spielt der sinkende Hormonspielgel eine große Rolle, so wie der Mangel an Vitamin D und Kalzium.
- Behandlung: Mögliche Behandlungen sind eine Hormonersatztherapie, Osteoporose-Medikamente, sowie zusätzliche Einnahmen von Vitamin D und Kalzium.
- Mögliche Komplikationen: Leidet man an Osteoporose, braucht es keinen Sturz um sich etwas zu brechen. Es reichen bereits alltägliche Tätigkeiten wie das Machen der Betten.
- Vorbeugung: Wichtig ist eine ausgewogene Ernährung, so wie ein regelmäßiger Checkup für Frauen in den Wechseljahren. Auch ausreichend Bewegung und frische Luft fördern die Knochenstrukturen.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Osteoporose
Als Osteoporose wird eine allmähliche Abnahme der Knochenmasse bezeichnet, die die natürliche, altersgemäße Abnahme, übersteigt.
Das Skelett wird instabil, Schmerzen treten auf und das Risiko einen Knochenbruch zu erleiden steigt. Von einer Osteoporose kann das gesamte Skelett oder nur einzelne Knochen betroffen sein.
Häufigkeit von Osteoporose
Frauen sind deutlich öfter von einer Osteoporoseerkrankung betroffen als Männer. Zwischen 20 und 40% der Frauen leiden ab den Wechseljahren an Knochenschwund.
Formen der Osteoporose
Unterschieden werden zwei Formen:
- Die primäre Osteoporose; sie erscheint postklimaktersich, nach den Wechseljahren, oder die Altersosteoporose (in etwa ab dem 70. Lebensjahr)
- Die sekundäre Osteoporose; sie erscheint unter anderen infolge von Schilddrüsenüberfunktion, Diabetes mellitus oder rheumatischen Erkrankungen, bei dauernder Einnahme von Medikamenteoder auch bei übermäßigem Alkohol- oder Nikotinkonsum
Ursachen der Osteoporose
Langsam voranschreitender Knochenschwund ab Mitte des dritten Lebensjahrzehnts ist eine physiologische Entwicklung. Bei der Osteoporose jedoch ist dieser Schwund besonders deutlich ausgeprägt. Durch eine Störung im Gleichgewicht zwischen Knochen aufbauenden Zellen (Osteoblasten) und Knochen abbauenden Zellen (Osteoklasten) kommt es zur sogenannten Mikroarchitektur des Knochengewebes.
Als Folge vom Verlust der Stabilität und Elastizität der Knochen ergibt sich mit gesunkener Knochendichte ein steigendes Frakturrisiko sogar ohne Sturz. Alltagsbelastungen, ein starker Hustenanfall oder schnelle, heftige Bewegungen können bei ausgeprägter Osteoporose bereits zum Knochenbruch führen.
Als begünstigender Faktor ist bei Frauen der sinkende Hormonspiegel und damit der Wegfall der schützenden Wirkung des Östrogens zu nennen. Darüber hinaus zählen eine unzureichende Versorgung mit Kalzium- und Vitamin D zu den weiteren Osteoporose-Risiko-Faktoren.
Kalzium ist der Mineral-Baustoff der Knochensubstanz. Er sorgt für die Stabilität und Festigkeit der Knochen und übernimmt im menschlichen Organismus noch weitere lebenswichtige Funktionen. Daher muss im Blut ein bestimmter Kalziumspiegel aufrechterhalten werden. Bei Kalziummangel greift der Körper dann auf den Mineralstoff im Knochen zurück, gibt ihn ins Blut ab und dieser Prozess führt zu einem schleichenden Abbau der Knochensubstanz.
Symptome bei Osteoporose
Die äußere Erkennbarkeit der Osteoporose ist schwierig. Die Erkrankung wird häufig erst im späteren Krankheitsverlauf mit Auftreten der Beschwerden oder nach erstem Knochenbruch bemerkt und wird daher auch als schleichender Knochenschwund bezeichnet.
Schon bei geringer Belastung bei normalen Alltagstätigkeiten kommt es zu Frakturen ohne größere Krafteinwirkung. Fortschreitende Immobilität mit Funktionsbeeinträchtigungen führt dabei zu vermehrten Stürzen, wobei Handgelenk, Oberschenkelhals oder die Wirbelkörper besonders häufig betroffen sind.
Eine fortgeschrittene Osteoporose lässt sich zum Beispiel an starkem Rundrücken erkennen. Infolge der Veränderungen an der Wirbelsäule entstehen Hautfalten am Rücken (Tannenbaumphänomen).
Weiteres sichtbares Merkmal ist die damit einhergehende Verringerung der Körpergröße. Zusätzlich leiden diese Osteoporose-Patienten häufig auch an einer chronischen Refluxkrankheit mit Sodbrennen oder saurem Aufstoßen durch die gestörten Funktionen innerer Organe bei stark gekrümmter Wirbelsäule.
Untersuchungen und Diagnose
Da sich die äußerlich wahrnehmbaren Anzeichen der Osteoporose häufig erst spät zeigen, ist vordringlich, die Osteoporose durch Vorsorgeuntersuchungen frühzeitig zu entdecken, um entsprechende Therapien beginnen zu können. Dabei stützt sich die klinische Diagnosestellung auf eine niedrige Knochendichte. Diese wird mithilfe gering dosierter Röntgenstrahlen gemessen (BMD/bone mineral density). Der dabei vom Arzt ermittelte Wert, der sogenannte T-Wert, gibt Aufschluss über den mineralischen Gehalt der Knochensubstanz, die Knochendichte. Dieser T-Wert ist wesentlichstes Kriterium bei der Diagnosestellung.
Doch auch aus der Anamnese der Patienten lassen sich Rückschlüsse auf die Gesundheit der Knochen ziehen. Für die Osteoporose anfällige Menschen sind vor allem Frauen über 70 und Männer über 80 Jahre sowie alle Frauen und Männer mit für Osteoporose typischem Wirbelkörperbruch, unabhängig vom Alter.
Des Weiteren 50 - 60-jährige Frauen und 60 - 70-jährige Männer mit bestimmten Erkrankungen des Hormonhaushalts, rheumatoider Arthritis, bei Erkrankungen, die mehr als 3 Monate mit Kortison therapiert wurden, bei Gabe von Aromatasehemmern, Glitazonen oder hormonblockierenden Substanzen.
Weitere Risikogruppen sind 60 - 70-jährige Frauen und 70 - 80-jährige Männer, bei denen eine familiäre Vorbelastung, Sturzneigung, Immobilität, Nikotinkonsum oder Diabetes mellitus Typ 1 vorliegt.
Zur Basisdiagnostik von Osteoporose gehören neben der körperlichen Untersuchung und Knochendichtemessung noch Blutuntersuchungen, Tests auf Mobilitätsstörungen und Sturzgefahr und bei Verdacht auf einen Knochenbruch (z.B. ein Wirbelkörpereinbruch) zusätzlich die Röntgenkontrolle.
Behandlung, Therapie und mögliche Komplikationen
Aufnahme von Kalzium und Vitamin D
Zur Osteoporose-Basis-Therapie zählt vordringlich eine gute Versorgung mit Kalzium und Vitamin D, die wichtige Funktionen im Knochenstoffwechsel innehaben. Kalzium als wichtiger Baustoff für das Knochengewebe und Vitamin D zur Kalziumaufnahme aus dem Darm zur Einlagerung des Mineralstoffs in den Knochen.
Hormonersatztherapie und Funktionstraining
Eine Hormonersatztherapie soll dem Körper fehlende Hormone wieder zuführen und körperliche Aktivität mit ausreichender Bewegung kann die Therapie maßgeblich unterstützen. Zur Osteoporose-Behandlung ist daher ein spezielles Funktionstraining zur Verbesserung von Muskelkraft, Mobilität und Gleichgewicht zu absolvieren. Dabei wirken Kräfte auf Knochen und Gelenke ein, welche die Knochen aufbauenden Zellen zur Bildung neuer Knochensubstanz anregen und vor vermehrtem Knochenschwund schützen.
Medikamente
Bei fortschreitender Osteoporose und damit erhöhtem Frakturrisiko kann auch die Gabe spezieller Osteoporose-Medikamente indiziert sein, gegebenenfalls kombiniert mit medikamentöser Schmerzbehandlung.
Bei der Behandlung der Osteoporose ist die aktive Mithilfe des Patienten demnach der wichtigste Therapiefaktor neben der Gabe von Medikamenten.
Prävention und was ich selbst tun kann
Durch geeignete Maßnahmen kann einer Osteoporose vorgebeugt oder sie wirksam bekämpft werden.
Da eine Osteoporose nicht leicht behandelbar ist und schwerwiegende Folgen haben kann, ist ein ausgeglichener Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und genügend Bewegung die beste Maßnahme zur Vorbeugung und auch unbedingt anzuraten.
Auf eine ausreichende Vitamin D und Kalziumzufuhr ist zu achten, das Rauchen und Alkohol sind zu meiden. Der Aufenthalt an der frischen Luft und damit die Versorgung mit natürlichem Tageslicht ist notwendig.
Weiters ist eine regelmäßige Bewegung des Köpers erforderlich, um einer Osteoporose vorzubeugen. Untrainierte, übergewichtige Menschen haben ein vermehrtes Risiko an Knochenschwund wie auch anderen chronischen Krankheiten zu erkranken.
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