Eisgolfen – die weiße Variante des grünen Sports
Wenn die Temperaturen unter Null und die Schneeflocken vom Himmel fallen, dann wird aus der eigentlich grünen Spielfläche eine weiße Spielfläche, denn dann ist die Zeit fürs Eisgolfen gekommen.
Normalerweise verbindet man mit Golf einen saftig grünen Rasen, blühende Bäume und einen strahlend blauen Sommerhimmel. Auch beim Eisgolfen strahlt die Sonne von einem knallblauen Himmel, nur die Temperaturen befinden sich im Minusbereich.
Was beide Golfvarianten gemeinsam haben, ist das Naturerlebnis, denn Eisgolfen macht ebenso viel Spaß wie Golfen im Sommer. „Erfunden" haben das Eisgolfen einige leidenschaftliche Golfer aus der Schweiz. Da sich die Golfplätze in Mitteleuropa spätestens im Oktober in matschige und nasse Wiesen verwandeln, wurde nach Möglichkeiten gesucht, wie man die golflose Zeit einigermaßen überbrücken kann. Hallengolf hat wenig Zukunft, weil der Platz einfach zu sehr eingeschränkt ist. Was blieb, war die freie Natur und die zugefrorenen Flächen der Schweizer Alpenseen.
Wo spielt man Eisgolf?
Eisgolfen kann man überall dort, wo es im Winter richtig kalt wird. Vornehmlich wird in den Höhenlagen der Schweiz und Österreichs, aber auch in den deutschen, französischen und italienischen Alpen wird immer öfter Eisgolf gespielt. Um optimale Bedingungen zum Golfspielen zu bekommen, werden entweder die Oberflächen zugefrorener Bergseen mit Schnee gefüllt, der anschließend platt gewalzt wird, oder aber ein abgestecktes Areal wird ebenfalls mit Planierraupen eingeebnet und damit bespielbar gemacht.
Wichtig ist, dass der Platz hart gefroren, aber nicht rutschig ist, denn wenn der Platz zu eisig ist, dann würden die Spieler die Bälle nicht mehr kontrolliert schlagen können. Eine blanke Eisfläche kommt fürs Eisgolfen also nicht in Frage. In die Eis- oder Schneedecke werden Löcher gefräst. Diese Löcher werden wie auf einem grünen Golfplatz auch mit Fähnchen versehen und dann steht dem Eisgolf-Vergnügen nichts mehr im Wege.
Gespielt wird mit bunten Bällen, da weiße Bälle auf einem weißen Grund natürlich schlecht auszumachen sind. Gegolft wird nach ganz normalen Golfregeln, das heißt, bei jedem Loch wird eine bestimmte Anzahl an Schlägen vorgegeben. Wer weniger Schläge zum einputten benötigt, der senkt damit auch immer sein persönliches Handicap.
Ist Eisgolfen ein teurer Sport?
Golf ist generell keine so günstige Sportart. Das ist beim Eisgolfen nicht viel anders. Am Anfang war Eisgolfen wirklich nur ein Sport für Gutbetuchte, mittlerweile hat sich der Sport zu einer beliebten Trendsportart entwickelt.
Viele Wintersportorte in Österreich, Deutschland und der Schweiz bieten heute auch weniger begüterten Urlaubern die Möglichkeit, am Eisgolf zu spielen. Wer möchte, kann im Winterurlaub auch das Eisgolfen erlernen, denn die Kurse kosten kein Vermögen mehr. Schläger und Bälle werden in der Regel gestellt und auf diese Weise kommt jeder in den Genuss, einmal den Golfschläger bei Minusgraden zu schwingen.
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