Erbrechen bei Babys

In den ersten Lebenswochen kann es sehr häufig vorkommen, dass Babys erbrechen. Sie müssen sich erst an die Nahrung gewöhnen und die Arbeit der Organe beginnt. Dabei gilt es leichtes Spucken und richtiges Erbrechen zu differenzieren.

Erbrechen Baby Erbrechen tritt bei Babys und Kleinkindern häufig als Begleiterscheinung auf. (Foto by: nikkos / Depositphotos)

Ursachen und Gründe für das Erbrechen

Die Ursachen für das Erbrechen bei Säuglingen und Kleinkindern können vielfältig sein:

  • Häufig ist eine Entzündung des Magens oder eine Magenverstimmung der Auslöser für das Erbrechen. Bei einer durch Viren verursachte Mageninfektion leiden die Babys meist unter Erbrechen und Durchfall zugleich. Eine Mageninfektion dauert in der Regel einige Tage an.
  • eine Mittelohrentzündung
  • eine Erkältung (grippaler Infekt)
  • Ernährungsprobleme
  • nach einer Impfung
  • Entzündungen der Atem- oder Harnwege
  • eine Blinddarmentzündung
  • eine Reisekrankheit im Auto

Arten des Erbrechens

Speien oder Spucken

Hierbei erbricht das Baby 30-60 Minuten nach einer Mahlzeit eine kleine Menge an Nahrung. Ist das Kind ansonsten gesund und wächst gut, muss man sich darüber keine Sorgen machen.

Das Erbrechen im Schwall

Diese Form von Erbrechen ist sehr häufig. Hierbei wird mit einem hohen Druck und in großen Mengen erbrochen.

Erbrechen im Strahl

Ca. 30-60 Minuten nach einer Mahlzeit wird in hohem Bogen erbrochen. Dies kann ein Hinweis auf eine Magenpförtnerverengung sein. Dabei ist der Übergang vom Magensack zum Darm verengt.

Das atonische Erbrechen

Dabei wird Nahrung mühsam herausgewürgt. Eine Speiseröhrenerkrankung kann der Grund dafür sein.

Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?

Tritt einer der genannten Punkte zusätzlich zum Erbrechen auf, sollte der Kinderarzt konsultiert werden:

  • bei länger anhaltendem Erbrechen (länger als 12 Stunden)
  • bei einem angestrengten und wiederholtem Erbrechen
  • wenn das Kind zusätzlich Fieber bekommt
  • wenn Blut im Erbrochenen ist
  • wenn eine grüne Substanz (Galle) im Erbrochenen ist
  • wenn das Baby nichts mehr trinken möchte
  • bei starken Unterleibsschmerzen
  • bei Krämpfen
  • bei Symptomen, die auf eine Dehydrierung hinweisen: der Mund ist trocken, beim Weinen kommen keine Tränen, die Fontanelle auf Babys Kopf ist eingefallen, die Windeln sind weniger nass

Symptome

Bei Babys und Kleinkinder tritt Erbrechen häufig und relativ schnell auf. Durch das Erbrechen werden die Babys schnell müde und weinen. Kalter Schweiß und Kreislaufprobleme können auftreten.

Aussehen, Farbe und Geruch des Erbrochenen können auf die zugrunde liegende Ursache hinweisen:

  • Riecht es sauer, dann kommt es aus dem Magen.
  • Enthält das Erbrochene grünlich-bräunliche Galle, kann dies auf eine Dünndarmverengung hinweisen.
  • Weist es eine schleimige Konsistenz auf, kann die Ursache eine Bronchitis oder eine Gastritis, Magenschleimhautentzündung sein.
  • Riecht das Erbrochene faulig oder befindet sich darin Kot, so kann dies auf einen Darmverschluss hinweisen. Mehr zum Thema Darmverschluss bei Kleinkindern.
  • Enthält das Erbrocheneviele Luftblasen und schäumt, so kann eine Vergiftung mit Spülmittel zugrunde liegen.

Behandlung

Baby trinkt Wenn Baby erbricht, muss auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. (Foto by: didesign / Depositphotos)

Trinken, trinken, trinken: Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten

Zu Hause ist die wichtigste Gegenmaßnahme, für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu sorgen. Wenn das Kind für einige Zeit nichts isst, ist dies nicht weiter schlimm. Jedoch sollte es ausreichend trinken.

Manchmal wird auch die Flüssigkeit wieder erbrochen. Dann muss der Magen des Babys zunächst für eine kurze Zeit geschont werden.

Wenn das Baby nicht mehr erbricht, können dem Baby halbstündlich kleine Portionen Wasser, Tee oder eine Elektrolyt-Lösung verabreicht werden. Folgende Teesorten sind empfehlenswert:

 Verdünnter Saft oder Wasser mit Traubenzucker und etwas Salz versetzt, wird meist gut vertragen.

Ernährung

Bei jungen Säuglingen, die noch gestillt werden oder Muttermilchersatz bekommen, kann die Milch weiterhin verabreicht werden. Jedoch sollten mehrere kleine Mahlzeiten erfolgen.

Bekommt das Baby bereits Beikost und hat sich in den letzten 12 Stunden nicht mehr übergeben, kann es wieder feste Nahrung bekommen. Reis, Karotten, Pastinaken oder Kartoffeln sind hier empfehlenswert. Auch fein pürierte Karotten, die mit einer Prise Salz und Traubenzucker angereichert werden, können langsam und löffelweise gefüttert werden.

Richtige Haltung

Wenn möglich sollten Säuglinge und Kleinkinder während des Erbrechens aufrecht gehalten werden. So wird verhindert, dass das Erbrochene wieder zurückfließt und das Kind in Atemnot gerät. Zudem sollte der Säugling beruhigt werden.

Auch Babys und Kleinkinder verspüren den stark sauren Geschmack des Erbrochenen. Deshalb sollten Kinder, die noch nicht den Mund ausspülen können, nach dem Erbrechen einen kleinen Schluck Wasser oder Tee trinken.

Operation

Eine Blinddarmentzündung muss in der Regel operativ behandelt werden, kommt aber im Kleinkindalter relativ selten vor. Auch eine Magenpförtnerverengung wird in der Regel operativ behandelt.


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Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 16.11.2011
Überarbeitet am: 13.01.2021

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