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- Wie entsteht Juckreiz im Intimbereich?
Ob der Juckreiz im Intimbereich auf eine Krankheit zurückgeht, ist abzuklären. Im Allgemeinen ist Juckreiz nur ein Symptom, das allerdings durchaus auf eine Krankheit hinweisen kann. Eine Erkrankung muss aber keineswegs der Auslöser sein. - Mögliche Ursachen
Am häufigsten handelt es sich um trockene Haut, welche harmlos ist. Jedoch kann es auch ein Läuse- oder Bandwurmbefall sein, Unverträglichkeit von Kosmetika oder Unterwäsche. Es kann auch Vorbote von Herpes, Wurmbefall, Feigwarzen oder Geschlechtserkrankungen sein. - Intimhygiene
Sowohl mangelnde, als auch übertriebene Intimhygiene kann zu Reizungen und Juckreiz führen. Auch mit meist gut verträglichen Intimwaschmitteln sollte man sparsam umgehen damit der Bakterienhaushalt des Körpers sich erholen kann. - Behandlungen
Je nach Ursache gibt es eine Hand voll wirksamen Therapien. Die meisten beinhalten Salben und Cremen mit gezielten Wirkstoffen. Bei Pilzerkrankungen wird meist auf die Wirkung einer Antibiotikatherapie gesetzt. - Komplikationen
Hängt der Juckreiz mit einem Pilzbefall zu tun, ist es wichtig vor allem auf sexuelle Kontakte zu verzichten. Eine Übertragung von Herpes Genitalis kann bei Frauen zu Gebärmutterhalskrebs führen. - Vorbeugung
Die wichtigsten Faktoren zur Vorbeugung sind eine gründliche, dennoch sachte Intimhygiene, sowie eine verantwortungsvolle Verhütung bei Geschlechtsverkehr bei wechselnden Partnern.
Inhaltsverzeichnis
Was umfasst Jucken im Intimbereich?
Folgende Faktoren können ebenso Juckreiz im Intimbereich auslösen:
- Hauttrockenheit
- Läusebefall
- Bandwürmer
- Synthetische Unterwäsche, in der man stark schwitzt
- Inhaltsstoffe von Kosmetika oder allergische Reaktionen, die durch Färbemittel im Kleidungsbereich erklärbar wären.
Diesen Auslösern kann kein Krankheitswert beigemessen werden.
Es gibt aber einige Erkrankungen, die als Auslöser von Jucken im Intimbereich gelten müssen. Da diese teilweise unangenehme Spätfolgen zeigen können, ist anzuraten, nach einer Zeit von höchstens drei Tagen einen Gynäkologen oder Hautarzt aufzusuchen.
Hat man bereits vorher den Verdacht, es könnte sich etwas anderes als Hauttrockenheit hinter dem anhaltenden Juckreiz verbergen, sollte man sofort zum Arzt gehen.
Von einer Selbstbehandlung sollte man absehen, wenn der Juckreiz länger als drei Tage anhält und weitere Beschwerden wie Bläschen oder Entzündungsgefühle hinzukommen. Die Intimhygiene ist bei herpesbedingtem oder pilzbedingtem Juckreiz besonders wichtig zu nehmen.
Ursachen von Jucken im Intimbereich
Pilzerkrankung
Bei Frauen sind Scheidenpilze oder Candida Albicans eine häufige Ursache von Juckreiz im Intimbereich. Die Scheidenflora wird von einem Pilz dominiert wird und hat ihre natürlich Balance verloren.
Läusebefall
Eine tabuisierte Ursache können Läuse im Schamhaarbereich sein. Die Übertragung der Filzlaus geschieht meist beim Geschlechtsverkehr. Leider kann man den Läusebefall erst nach drei bis sechs Wochen bemerken. Dann können sexuell promiskuitive Menschen den Juckreiz nicht mehr auf einen bestimmten Auslöser zurückführen.
Bakterielle Vaginose
Die bakterielle Vaginose tritt bei Frauen relativ häufig auf. Die Dysbalance der Flora in der Scheide führt in der Folge zu
- Juckreiz
- Brennen
- einem typischen Fischgeruch
- dünnflüssigem Ausfluss von gräulicher bis weißer Farbe
Unverträglichkeit und übertriebene Intimhygiene
Neben den bereits erwähnten Allergien auf Duftstoffe, Inhaltsstoffe in Kosmetika oder Färbemittel in Kleidungsstücken kann auch eine übertriebene oder mangelnde Intimhygiene zu Juckreiz im Scheidenbereich bzw. am Penis führen.
Zu häufiges Waschen mit Intimwaschmitteln kann die empfindliche Scheidenflora zerstören. Die Benutzung von Duftsprays oder Parfüms ist aus Sicht der Hausärzte ebenso riskant.
Falsche Intimpflege kann durch allergische Reaktionen, Reizungen oder nachfolgende Entzündungen zu Pilzbesiedlung und Floraproblemen führen. Interessant ist auch, dass bei der gynäkologischen Hauterkrankung Lichen sklerosis et degenerans der Verzehr besonders histaminhaltiger Lebensmittel einen erheblichen Juckreiz auslösen kann.
Geschlechtserkrankung
Bei Männern kann ein Juckreiz in Intimbereich auch auf eine Geschlechtserkrankung, auf Feigwarzen oder eine Vorhautentzündung hindeuten.
Symptome von Jucken im Intimbereich
Je nach Auslöser kann das Jucken im Intimbereich von weiteren Erscheinungen begleitet werden. Oft schildern die Betroffenen ein Brennen, das durch Kratzen verschlimmert wird. Rötungen sind ebenfalls zu beobachten, insbesondere wenn man kratzt. In manchen Fällen ist der Juckreiz so stark, dass man sich selbst nachts im Schlaf wund kratzt.
Bei einem starken Juckreiz, dem man fast zwanghaft nachgeben muss, kann durchaus die Psyche involviert sein - ebenso aber auch ein Herpesausbruch oder eine genitale Pilzerkrankung.
Auch allergische Reaktionen auf Duftstoffe in Kosmetika können sich zuerst durch starkes Jucken an der Kopfhaut, den Füßen, den Handinnenflächen, an der Nase und im Genitalbereich bemerkbar machen. Meist kann man nicht genau erkennen, was den starken Juckreiz auslöst, weil er zeitversetzt auftreten kann. So verspüren manche Menschen nach dem Verzehr histaminhaltiger Lebens- oder Genussmittel, andere nach dem Verzehr von Konservierungsstoffen wie Sorbinsäure oder Benzoesäure einen starken genitalen Juckreiz.
Außerdem kann es zu den Folgen eines unerkannten Diabetes mellitus gehören, dass man eine Pilzinfektion bekommt, die sich zuerst als vaginaler Juckreiz manifestiert. Von einer Pilzinfektion auf den eigentlichen Verursacher – hier Diabetes Typ 2 – zu schließen, ist nicht unbedingt nahe liegend. Bestimmte Grunderkrankungen oder sich verändertnde hormonelle Gegebenheiten beeinflussen die weibliche Scheidenflora derart, dass genitaler Juckreiz als Folgeerscheinung auftreten kann.
Untersuchungen und Diagnose
Je nachdem, ob man zu einem Gynäkologen, einem Urologen oder einem Hautarzt gegangen ist, fallen die Untersuchungen etwas unterschiedlich aus. Beim Gynäkologen kann nach der Untersuchung der betroffenen Hautareale ein Abstrich auf Pilze hin gemacht werden. Auch ein Hautarzt besitzt zuweilen einen gynäkologischen Untersuchungsstuhl. Die Schau der befallenen Areale bzw. der austretenden Sekrete kann gegebenenfalls auch mit der Lupe oder einem Mikroskop vorgenommen werden.
Juckt es eher im Schamhaarbereich, liegt der Verdacht auf Läuse näher als wenn es zwischen den Beinen oder an den primären Geschlechtsorganen juckt.
Eine Allergie bzw. eine Unverträglichkeit, die genitalen Juckreiz auslöst, kann manchmal nur durch eine Ausschlussdiagnose ermittelt werden. Gibt es keine Hinweise auf das, was sie ausgelöst haben könnte, kann man einen Standard-Allergietest auf die häufigsten Allergene machen. Echte allergische Reaktionen sind leichter festzustellen, Pseudoallergien und Unverträglichkeiten aber nur schwer. Hier bedarf es der verstärkten Selbstbeobachtung, um dem Auslöser des Juckreizes auf die Spur zu kommen. Möglicherweise sind also weitere Überweisungen zu einem Allergologen, einem Diabetologen oder Hautspezialisten zu erwarten.
Behandlung, Therapie und mögliche Komplikationen
Die Therapie von Juckreiz richtet sich immer nach dem Auslöser bzw. der Grunderkrankung. Das Juckreiz-Symptom verschwindet, wenn seine Ursache behandelt wird. Bei Allergien und Unverträglichkeiten muss gegebenenfalls eine Desensibilisierung versucht werden. Ansonsten hilft nur die Meidung des Auslösers. Dazu muss man ihn aber dingfest machen können.
Den Herpeserreger hat man nach der Erstinfektion lebenslang im Körper. Er kann sich bei schlechter Hygiene oder durch Sexualkontakt von einer auf die andere Stelle oder Person verschleppen. Neben Virustatika als Salbe kann man auch gezielte Immunstärkungen oder eine Behandlung mit der Aminosäure Lysin versuchen. Sie ist allerdings eher im Vorfeld eines möglichen Ausbruchs sinnvoll, kann aber durchaus die Heilungsphase verkürzen.
Bei herpesbedingtem Jucken im Intimbereich ist die Ansteckungsgefahr zu beachten. Ebenso wie bei Pilzbefall muss eine spezielle Körperhygiene beachtet werden. Der Verzicht auf Geschlechtsverkehr ist bis zum vollständigen Abheilen angeraten. Als Spätfolge kann ein Herpes Genitalis bei Frauen zum Gebärmutterhalskrebs beitragen. Hat man in der Schwangerschaft oder vor der Geburt einen Genitalherpes, sind besondere Vorsichtsmaßnahmen angezeigt, um das Ungeborene nicht zu gefährden.
Wird das Jucken im Intimbereich durch Feigwarzen bzw. Condylome verursacht, wurde man beim Geschlechtsverkehr angesteckt. Hier gibt es Probleme mit der Behandlung. Man kann die Feigwarzen operativ abtragen oder verätzen. Es gibt einige Immuntherapien. Als Spätfolge kann auch hier Gebärmutterhalskrebs eintreten. Kondome sind ein Vorbeugungsmittel gegen Feigwarzen. Bei genitalen Pilzerkrankungen behandelt man mit Antimykotika und Antibiotika, bei diabetesbedingtem Juckreiz muss die Grunderkrankung therapiert werden.
Prävention und was ich selbst tun kann
Als Vorbeugung gegen einen Genitalherpes sind Kondome nützlich. Man kann bei einer Neigung zu Herpesausbrüchen auch mit Lysin und der Meidung stark argininhaltiger Lebensmittel therapieren. In den USA werden damit gute Erfolge erzielt.
Läusebefall kann man meiden, wenn man keinen ungeschützten Geschlechtsverkehr mit Menschen hat, denen man keine gute Intimhygiene zutrauen darf. "One Night Stands" sind zu meiden, um die Risiken für einen durch andere übertragenen Juckreiz im Intimbereich zu minimieren. Das bewahrt einen unter Umständen auch vor Herpes, AIDS.
Intimhygiene
Grundsätzlich sollte man die Intimhygiene nur mit klarem Wasser und bestenfalls einer unparfümierten Seife vornehmen. Hat man Juckreiz im Intimbereich festgestellt und einen ansteckenden Auslöser ausgemacht, muss man die entsprechenden Hygieneregeln strikt befolgen. Der freiwillige Verzicht auf sexuelle Intimitäten schützt den Partner vor Ansteckung.
Außerdem sollte man:
- bevorzugt Baumwollunterwäsche tragen
- zuckerarm essen
- gute Intimhygiene betreiben
- auf parfümierte Slipeinlagen verzichten
- keine Latexkondome benutzen
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