In der Rangliste der häufigsten Todesursachen befindet sich Krebs mittlerweile auf dem traurigen zweiten Platz, nur noch übertroffen von Herz-Kreislauferkrankungen.
Viele Stoffe, mit denen wir tagtäglich in Kontakt kommen, stehen unter dem Verdacht, kanzerogen, also krebsverursachend zu sein.
Ist die Angst vor diesen Stoffen denn berechtigt? Im folgenden werden wir uns einige bekannte (und weniger bekannte) Auslöser für Krebserkrankungen mal genauer ansehen.
Inhaltsverzeichnis
Asbest
Was noch Mitte des 20. Jahrhunderts als ein Wundermittel im Bereich der Gebäudedämmung angesehen wurde, stellte sich spätestens zu Beginn der 1960er Jahre als eines der krebserzeugendsten Stoffe der Welt heraus.
Asbest ist ein natürliches Mineral, das insbesondere bei falscher Handhabung kleinste Fasern an die Luft abgibt. Diese Fasern sind so fein, dass sie vom Menschen eingeatmet werden und in die Lunge gelangen können.
Da unser Körper die Asbestfasern nicht als Eindringling erkennen und abbauen kann, reichern sie sich im Laufe der Zeit im Gewebe an und verursachen chronische Reizungen. Dies wiederrum hat Lungen- oder Rippenfellkrebs zur Folge.
Benzol
In Österreich als Lösungsmittel verboten, findet sich Benzol vor allem in Zigarettenrauch und Benzin wieder. Der charakteristische Geruch wird von einigen Menschen durchaus als angenehm empfunden, birgt jedoch immense Gefahren für die Gesundheit.
Insbesondere bei regelmäßigem Kontakt mit Benzolen und verwandten aromatischen Kohlenwasserstoffen (zu dieser chemischen Stoffgruppe gehört Benzol) ist eine wesentlich erhöhte Krebsgefahr gegeben. Auch an vielbefahrenen Straßen und bei der Produktion von Kunststoff, Farben und Lacken werden vermehrt Benzole an die Luft abgegeben.
Radon
Nicht immer sind es vom Menschen entwickelte Stoffe, die unserer Gesundheit schaden. Das natürlich vorkommende Edelgas Radon gilt nämlich ebenfalls als kanzerogener Stoff. Radon kommt in Gestein vor und kann, bedingt durch Umwelteinflüsse, als Gas an die Luft abgegeben werden.
Gelangen Radonpartikel in die Atemwege, stehen sie im Verdacht, Lungenkrebs auszulösen. Gefahren bestehen immer dann, wenn sich Radon in konzentrierter Form sammeln kann, beispielsweise, wenn es durch den Keller in ein Haus eindringt.
Bei der Versorgung mit Trinkwasser durch einen Hausbrunnen muss ebenfalls regelmäßig die Radondichte geprüft werden.
Natürliche Radioaktivität
Dass nuklearer Fallout Krebs auslöst, ist hinlänglich bekannt. Aber auch die natürlich vorkommende Radioaktivität sollte nicht außer Acht gelassen werden. Insbesondere Wildpilze sind bekannt dafür, dass sie radioaktive Stoffe, z.B. Uran oder Cäsium, in höheren Mengen speichern können. Auch von einem übermäßigen Verzehr von Wildbeeren ist abzuraten.
Im Normalfall droht unserer Gesundheit durch die natürliche Strahlung aber keine Gefahr – die tägliche Dosis an Radioaktivität, die wir aufnehmen, ist zu gering, als dass sie Folgeschäden verursachen könnte.
Schimmel
Insbesondere Schimmelpilze der Gattung Aspergillus sind bekannt dafür, dass sie krebsverursachende Stoffe an die Umgebung absondern. Diese Schimmelpilze siedeln sich besonders gerne auf Nüssen an und lösen durch das Gift Aflatoxin Tumore in der Leber aus.
Andere Schimmelpilze besiedeln feuchte Wände in Wohnungen und Kellern – und sind besonders heimtückisch, da sie nicht immer sofort erkannt werden und ihre fatale Wirkung unbemerkt von den Bewohnern über einen längeren Zeitraum entfalten können.
Sobald Sie Schimmelbefall auf Ihren Lebensmitteln entdecken, ist anzuraten, das gesamte Produkt zu entsorgen. Ein großzügiges Wegschneiden der betroffenen Stelle hilft nichts, da sich Schimmelpilze über für das menschliche Auge nicht sichtbare Sporen verbreiten und somit auch Teile der Nahrung betroffen sein können, die auf den ersten Blick noch völlig unbedenklich erscheinen.
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe
Hinter diesem sperrigen Begriff verbirgt sich etwas eigentlich total alltägliches: Angebrannte Stellen auf gebratenen oder gegrillten Speisen. Hohe Temperaturen in Verbindung mit gewissen Molekülstrukturen in unseren Lebensmitteln lassen die polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe entstehen.
Die Wissenschaft hat zwar noch nicht endgültig den Zusammenhang zwischen dem Genuss angebrannter Speisen und Krebs bewiesen, jedoch besteht ein großer Verdacht, dass durch die auch PAK abgekürzten Stoffe Magenkrebs und Darmkrebs zumindest begünstigt wird.
Fett in der Nahrung
Vor allem tierische Fette und ein Übermaß an gesättigten Fettsäuren in unserer Nahrung erhöht das Krebsrisiko signifikant. Insbesondere Dickdarmkrebs soll durch den Verzehr dieser Fette begünstigt werden.
Wer hier effektiv vorbeugen will, dem sei zu magerem Hähnchen- oder Putenfleisch und dem Einsatz hochwertiger Pflanzenöle wie beispielsweise Oliven- oder Hanföl geraten.
Alkohol
Zu viel Alkohol, insbesondere im Verbund mit Tabakrauch, hat eine sehr starke krebsfördernde Wirkung, die sich insbesondere im Darmkrebs, Rachen- oder Kehlkopfkrebs äußert. Ein übermäßiger Alkoholkonsum bedeutet dabei, dass Männer täglich mehr als zwei Gläser, Frauen mehr als ein Glas alkoholischer Getränke zu sich nehmen.
Synthetische Düfte
Dass wir gut duften wollen, hat leider seinen Preis. Insbesondere der künstliche Moschusduft steht seit Jahren in der Kritik. Dieser Stoff findet sich versteckt in Kosmetika, Duschgels und Parfüms und gilt als Auslöser für Krebserkrankungen.
Insbesondere Schwangere und Neugeborene sollten unter allen Umständen von jeglichen künstlichen Duftstoffen ferngehalten werden, da diese sich insbesondere im kindlichen Organismus anreichern und Folgeschäden verursachen können.
Auch bei Waschmitteln und Weichspülern ist Vorsicht geboten. Damit diese Produkte gut riechen, werden auch hier künstliche Moschusaromen zugesetzt!
Glyphosat
Von der EU als unbedenklich eingestuft, gilt das in vielen Unkrautvernichtern eingesetzte Glyphosat unter Wissenschaftlern als krebsauslösender Stoff. Mehrere Studien haben mittlerweile das Gefährdungspotential belegt und es bleibt nur zu hoffen, dass Glyphosat zukünftig mit einem weltweiten Verbot belegt wird.
Schichtarbeit
Wer regelmäßig wechselnde Arbeitszeiten zu verkraften hat, dem droht ein erhöhtes Risiko, an Krebs zu erkranken. Durch die mögliche hohe psychische Belastung des Körpers bei unterschiedlichen Ruhe- und Wachzeiten werden im Körper Reaktionen ausgelöst, die sich im Laufe des Lebens in unterschiedlichen Krebserkrankungen niederschlagen können.
Auch wenn die Bezahlung bei der Schichtarbeit in der Regel gut ist, sollte doch strikt darauf geachtet werden, dass diese Form der Arbeit nicht über mehrere Jahre kontinuierlich ausgeführt wird.
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