Slacklinen: der etwas andere Tanz auf dem Seil

Wer hat als Kind nicht schon einmal davon geträumt, Hochseilakrobat in einem Zirkus zu sein und hoch über der Manege in der Zirkuskuppel mit einem Schirm über das Seil zu spazieren? Wer sich diesen Traum erfüllen möchte, der sollte Slacklinen.

Über ein Band balancieren Beim Slacklinen wird auf einem Gummiband balanciert. (Foto by: kamchatka / Depositphotos)

Man kann Slacklinen durchaus mit Seiltanzen oder Hochseilakrobatik vergleichen, aber es gibt doch einige gravierende Unterschiede. Der Seiltänzer bewegt sich auf einem Drahtseil, der Slackliner hat ein Gummiband oder ein Schlauchband zum Balancieren. Während das Seil, auf dem Artisten und Seiltänzer arbeiten, straff gespannt ist, hängt das Seil beim Slacklinen durch und ist dehnbar.

Während der Artist auf seinem Seil in erster Linie darauf achten muss, dass er die Balance behält, muss beim Slacklinen die Bewegung ständig ausgeglichen werden und der Balancepunkt ist wesentlich tiefer. Dazu kommt, dass ein Seiltänzer in größerer Höhe arbeitet, während das Band beim Slacklinen immer niedrig gespannt ist.

Die Geschichte

Während der Drahtseilakt im Zirkus und das Seiltanzen eine sehr lange Tradition haben, ist Slacklinen eine relativ neue Sportart, die aber bereits viele Anhänger gefunden hat. Die ersten Slackliner übten ihren Sport im Yosemine Nationalpark in den USA aus. Passionierte Kletterer, die an Regentagen nicht in den Felsen des Parks unterwegs sein konnten, vertrieben sich auf dem Parkplatz die Zeit und spannten ihre Kletterseile zwischen Bäumen auf.

Obwohl in niedriger Höhe gespannt, stellten die Kletterkünstler fest, dass sich auf diese Weise sehr gut Balance und Koordination trainieren lassen. Mitte der 1970er Jahre kam Slacklinen auch nach Europa. Zuerst waren es die Profiskiläufer wie der Schwede Ingemar Stenmark, die das Gehen auf dem flachen Seil als Trainingseinheit nutzten, um ihr Gleichgewichtsgefühl zu verbessern. Im Laufe der Zeit entwickelte sich Slacklinen zu einer populären Trendsportart.

Warum ist Slacklinen so beliebt?

Slacklinen kann man praktisch in jedem Alter und selbst kleine Kinder können auf dem elastischen Gummiband in niedriger Höhe schon erste Balancierversuche machen. Besonders bei Kindern ist Slacklinen interessant, da auf diese Weise spielerisch das Halten des Gleichgewichts geübt werden kann und Kinder so lernen, ihre Bewegungen optimal zu koordinieren.

Auch Physiotherapeuten empfehlen ihren Patienten Slacklinen, denn Menschen, die zum Beispiel nach einem Unfall lange ans Bett gefesselt waren, haben ein anderes Körpergefühl und müssen sich erst wieder an normales Gehen und Stehen gewöhnen. Slacklinen kann dabei helfen, wieder sicherer in den Bewegungen zu werden.

Dazu kommt, dass man Slacklinen ohne großen Aufwand betreiben kann. Man benötigt dazu nicht mehr als

  • das Gummi - oder Schlauchband
  • zwei feste Haltepunkte wie beispielsweise Bäume, an denen das Band befestigt wird

und schon kann man mit dem Tanz auf dem Seil beginnen.

Slacklinen Beim Slacklinen wird Balance und Koordination trainiert. (Foto by: Wassiliy / Depositphotos)

Variantenreiches Slacklinen

Slacklinen kann man an Land, aber das Band kann auch über Wasser gespannt werden. Bei dieser Form sollte aber immer darauf geachtet werden, dass das Wasser ausreichend tief ist.

Slacklinen im Dunkeln macht Spaß, erfordert aber sehr viel Körpergefühl und ein hohes Maß an Konzentration. Wie ein Seiltänzer, so kann auch der Slackliner auf dem Band Saltos oder Übungen aus dem Kunstturnen machen, die denen der Turnerinnen auf dem Schwebebalken ähnlich sind.

Slacklinen ist nicht zu Unrecht eine beliebte Trendsportart, denn zum einen macht das Gehen auf dem schmalen Band Spaß und zum anderen ist es auch noch sehr gut dazu geeignet, die Balance zu trainieren.


Bewertung: Ø 5,0 (2 Stimmen)

Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 10.11.2009
Überarbeitet am: 13.12.2015

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