Was ist der Unterschied zwischen einer Unverträglichkeit und einer Allergie?
Auf eine Nahrung schlecht zu reagieren bedeutet nicht immer automatisch, dass das Kind an einer Allergie leidet. Viele Menschen vertragen bestimmte Lebensmittel einfach nur schlechter als andere. Die Art und Weise wie der Körper darauf reagiert ist jedoch ausschlaggebend.
Der Unterschied besteht darin, dass bei einer Allergie das Immunsystem des Kindes Alarm schlägt und eine Unverträglichkeit vom Verdauungssystem ausgeht.
Allergien sind in den meisten Fällen weitaus gefährlicher als Unverträglichkeiten, denn das Kind wird bei einer Allergie vollständig auf bestimmte Lebensmittel verzichten müssen, wobei es bei einer Unverträglichkeit kleine Mengen vertragen könnte.
Häufige Unverträglichkeiten
- Laktose
Dabei fehlt es dem Kind an Enzymen, welche benötigt werden um den Zucker in Milch aufzuspalten, wodurch es zu Blähungen und Durchfall kommen kann. - Gluten
Der Körper reagiert hierbei auf ein Protein, welches vor allen in Gräsern und Weizen vorkommt. Dadurch kommt es meist zu Kopfschmerzen, einem beleidigen Magen und Blähungen. In schweren Fällen kommt es auch zu einer Zöliakie. - Nahrungszusätze
Manche Kinder reagieren auf Lebensmittelzusätze wie Farbstoffe, Chemikalien wie Sulfite und andere Stoffe. Meist kommt es dabei zu Ausschlägen, Übelkeit und Durchfall. In seltenen Fällen kommt es zu asthmatischen Anfällen.
Woran erkennt man eine Nahrungsmittelallergie?
In der Regel zeigen sich Symptome einer Nahrungsmittelunverträglichkeit spätestens 2 Stunden nachdem das Kind das entsprechende Lebensmittel zu sich genommen hat. Die Allergie kann sich durch folgende Symptome bemerkbar machen:
Welche Unverträglichkeiten kann ein Baby entwickeln?
Etwa 4 % aller Babys entwickeln eine Nahrungsmittelallergie. Am häufigsten kommen hierbei Allergien gegen Hühnereiweiß und Kuhmilch, aber auch gegen Nüsse, Sojaprodukte oder Weizen vor.
Stillen – Schutz vor Allergien?
Zwar schützt das Stillen nicht hundertprozentig vor einer Unverträglichkeit, dennoch ist Muttermilch das beste Nahrungsmittel, das Sie Ihrem Baby bieten können. Die Milch stabilisiert die Darmflora des Kindes und kleinste Partikel der Nahrung, die die Mutter zu sich nimmt, gelangen in den Körper des Kindes – so lernt der Körper des Babys diese Nahrungsmittel kennen und das Immunsystem bekämpft sie nicht.
Um das Allergierisiko möglichst klein zu halten wird empfohlen, das Baby bis einschließlich des 4. Lebensmonats nur mit Muttermilch zu ernähren.
Breizufütterung
Generell sollte mit der Breizufütterung erst ab ungefähr dem 5. Monat begonnen werden. Das Kind verträgt dann neue Nahrungsmittel besser und entwickelt seltener Unverträglichkeiten. Neue Lebensmittel sollten dem Kind langsam und nach und nach zugefüttert werden, damit sich der Körper daran gewöhnt.
Allergiker in der Familie
Sind die Eltern oder Geschwister des Kindes Allergiker, besteht auch bei dem Kind ein erhöhtes Allergierisiko. In dem Fall sollte das Baby in den ersten 6 bis 12 Monaten keine Kuhmilch, Sojaprodukte, Hühnereiweiß, Nüsse und Weizen bekommen. Nach dieser Zeit ist die kritische Phase vorbei und das Baby kann auch diese Nahrungsmittel zu sich nehmen.
Wenn das Baby eine Allergie hat
Wurde bei dem Baby eine Allergie gegen ein Nahrungsmittel festgestellt, so muss es mit Spezialnahrung gefüttert werden oder bestimmte Lebensmittel müssen vom Speiseplan gestrichen werden.
Liegt beispielsweise eine Unverträglichkeit gegen Kuhmilcheiweiß vor, so gibt es spezielle Nahrung, in der die Eiweißbestandteile stark zerkleinert und für das Kind verträglich sind. Wie genau der Speiseplan des Kindes aussehen und welche Nahrungsmittel es meiden muss, wird der Kinderarzt den Eltern mitteilen, nachdem er den Allergieauslöser diagnostiziert hat.
Prognose
Die Prognose bei einer Nahrungsmittelunverträglichkeit ist bei Kindern sehr günstig, das bedeutet, der Großteil der Kinder ist spätestens bis zum Schulalter beschwerdefrei.
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