Schnell-Übersicht
- Was ist Vitamin D Mangel: Dabei kommt es zu einem Defizit an dem wichtigen Vitamin D, welches der Körper für Stoffwechsel und den Knochenaufbau benötigt.
- Symptome: Typische Symptome sind Müdigkeit, Kreislaufprobleme, Zahnfleischbluten, Schwindelanfälle und vor allem Konzentrationsprobleme.
- Ursache: Möglich sind ein Mangel an Sonnenlicht, eine Disfunktion der Nieren oder der Leber und eine mangelnde Ernährung.
- Behandlung: Die Behandlung wird in zwei Stufen eingeteilt. Zuerst wird der Vitaminspeicher des Körpers wieder aufgefüllt, danach wird in einer Erhaltungstherapie sicher gestellt, dass dieser aufrecht erhalten bleibt.
- Weitere Komplikationen: Vor allem bei Erwachsenen kommt es bei einem starken Mangel zu Erkrankungen wie der Osteoporose oder auch Krebserkrankungen.
- Vorbeugung: Bereits kurze Spaziergänge am Tag können dem Körper mit Vitamin D aushelfen.
Inhaltsverzeichnis
Vitamin D
Vitamin D (in der medizinischen Fachsprache auch als Calciferol oder Cholecalciferol bekannt) wird benötigt, um den Stoffwechsel von Kalzium und Phosphat aufrecht zu erhalten. Daher ist der menschliche Körper auf das Vitamin D angewiesen, um gerade den Auf- und Abbau der Knochen zu regeln.
Empfohlene Tagesmenge an Vitamin D
Diese beträgt laut der Österreichischen Gesellschaft für Ernährung durchschnittlich 800 internationale Einheiten (kurz: IE) pro Tag, was der Menge von 20 µg entspricht.
Dieser Wert wird allerdings von vielen Wissenschaftlern angezweifelt und als weitaus gering eingestuft. Deren Empfehlung beläuft sich zur Prävention eines Mangels in den Wintermonaten auf mindestens 1500-2000 IE (37-50 µg) täglich, wobei 3000 IE als optimal eingestuft werden. So benötigt ein gesunder, normalgewichtiger Mann täglich zwischen 2000 und 5000 IE (75-125 µg).
Aufnahme von Vitamin D
Der tägliche Bedarf an Vitamin D kann in der Regel allein durch die Eigenproduktion gedeckt werden. Dabei greift der Körper in den Wintermonaten zur Not auf Depots zurück. In der sonnenreichen Jahreshälfte ist der menschliche Körper nämlich in der Lage, das Sonnenhormon zu speichern und später bei Bedarf einzusetzen.
Die Produktion des wichtigen Nährstoffs erfolgt durch die Aufnahme von Nahrung, die Vorstufen des Vitamin D enthält. Diese Vorstufen werden in der Haut gespeichert und erst durch die ultravioletten Strahlen (UV-Strahlen) der Sonne in verwertbares Vitamin D umgewandelt. Zu den Lebensmitteln, die Vorstufen von Vitamin D beinhalten, zählen unter anderem:
- Eier
- Butter
- Leber
- Fisch
Ursachen für einen Vitamin D Mangel
Ein Vitamin D Mangel kann je nach Alter verschiedene Ursachen haben, auch wenn die Hauptursache an der mangelnden Sonnenintensität liegt.
Dennoch verursachen auch folgende Faktoren einen Nährstoffmangel bzw. Vitamin D Mangel.
- Gestillte Säuglinge erleiden einen Vitamin D Mangel, wenn die Mutter sich unzureichend mit Nahrungsmitteln ernährt, die Vorstufen des Vitamins enthalten.
- Wenn die Milchnahrung für Säuglinge selbst hergestellt wird, ohne dass sie mit Vitamin D angereichert wird.
- Bei Menschen aller Altersgruppen, deren Haut zu wenig oder gar kein Sonnenlicht abbekommt, weil sie zum Beispiel selten aus dem Haus gehen oder weil die Luft so sehr verschmutzt ist, dass keine Sonnenstrahlen durchscheinen können.
- Wenn bestimmte Erkrankungen der Nieren oder der Leber vorliegen, welche die Umwandlung der Vorstufen in richtiges Vitamin D behindern.
- Bei einer übermäßigen Verwendung von Sonnenschutzmitteln, welche die Haut vor den wichtigen UV-Strahlen abschotten, die maßgeblich an der Bildung von Vitamin D verantwortlich sind.
Vitamin D Mangel: Häufigkeit
Besonders im Winter sind sehr viele Menschen von einem Vitamin D Mangel betroffen. Bemerkbar macht sich dieser durch den typischen Winter-Blues (winterliche depressive Verstimmungen) und einem sehr schwachen Immunsystem.
Bei uns in den gemäßigten Breiten ist der Anteil der Menschen, die an einem Vitamin D Mangel leiden erschreckend hoch, denn er liegt bei knapp 90%.
Erklären lässt sich diese Masse dadurch, dass die Sonne nur zwischen April und Oktober stark genug ist, um die Produktion von Vitamin D anregen zu können. Daher lautet die dringende Empfehlung von Ärzten, gerade in dieser Zeit so viel Sonne wie möglich zu tanken, um einem Vitamin D Mangel vorzubeugen.
Symptome bei einem Vitamin D Mangel
Ist der Vitamin D Mangel noch nicht ausgeprägt, können die Symptome sehr unspezifisch sein. Viele der betroffenen Menschen leiden – außer an den bereits erwähnten depressiven Verstimmungen und dem geschwächten Immunsystem – auch an folgenden Beschwerden:
- Müdigkeit
- Kreislaufproblemen
- Schweißausbrüche
- Schmerzempfindlichkeit
- Zahnfleischbluten
- Schwindelanfällen
- Konzentrationsproblemen
Auch die Knochen werden bei einem Vitamin D Mangel stark in Mitleidenschaft gezogen, denn Vitamin D ist wichtig für deren Stoffwechselaktivität. Zudem wird Kalzium, das nicht über das mangelnde Vitamin gewonnen werden kann, wortwörtlich aus den Knochen gezogen, sodass diese einen Mineralverlust erleiden. Dies kann im Kindesalter zu Fehlstellungen oder gar Missbildungen führen.
Erwachsene erkranken in Folge eines Vitamin D Mangels häufig an Osteoporose (brüchige Knochen) oder Osteomalazie (schmerzhafte Knochenerweichung).
Spätfolgen eines Vitamin D Mangels
Zu den Spätfolgen eines Vitamin D Mangels gehören weitere schwerwiegende Erkrankungen, die das Nervensystem und sogar das Erbgut betreffen. Daher wird der Zusammenhang mit der Entstehung von Krebserkrankungen immer deutlicher.
Aber auch weit verbreitete Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Asthma, Demenz oder grippale Infekte können Folgen eines Vitamin D Mangels sein.
Diagnose Vitamin D Mangel
Um einen Vitamin D Mangel nachweisen zu können, wird ein Bluttest durchgeführt. Hier ist jener Vitamin-D-Spiegel von Bedeutung, der als 25-OH-Vitamin-D oder allgemein als Calcidiol bezeichnet wird.
Der Bluttest kann sowohl als Selbsttest mit Hilfe einer Lanzette als auch beim Arzt über eine Blutentnahme an der Armvene durchgeführt werden.
Je nach Labor oder Selbsttest werden die Werte entweder in ng/ml (Nanogramm pro Milliliter) oder in nmol/ml (Nanomol pro Milliliter) angegeben:
- ein Vitamin D Mangel besteht bei <20 ng/ml bzw. <50 nmol/ml
- eine Unterversorgung besteht bei 20-30 ng/ml bzw. 50-75 nmol/ml eine
- der Normalwert liegt bei 30-60 ng/ml bzw. 75-150 nmol/ml
- erhöhte Werte bestehen bei 60-90 ng/ml bzw. 150-225 nmol/ml
- eine Überdosierung besteht bei >150 ng/ml bzw. >375 nmol/ml
Vitamin D Mangel: Die Behandlung
Zur Behandlung eines Vitamin D Mangels steht eine Therapie zur Verfügung, die sich in zwei Phasen gliedern lässt:
1. Anfangstherapie
Bei der Anfangstherapie wird der Vitamin-D-Speicher so weit aufgefüllt, bis der gewünschte Wert erreicht wird.
Sie kommt zum Einsatz, wenn aus dem Bluttest ein ausgeprägter Mangel hervorgeht. Bis die körpereigenen Vitamin-D-Speicher wieder gefüllt sind, würden bei einer regulären Dosierung von täglich 2000-4000 IE bis zu vier Monate vergehen. Daher wird von einigen Experten empfohlen, anfangs 10.000 IE zu verabreichen. Dabei sollte die Dauer der Therapie auf maximal sechs Wochen begrenzt werden.
2. Erhaltungstherapie
Nach der Anfangstherapie wird die Erhaltungstherapie begonnen, damit der Wert nicht erneut sinkt. Sie kommt besonders im Winter zum Einsatz, wenn die Sonne zu schwach ist, um die Haut zur Produktion von Vitamin D anzuregen. Manchmal wird sie auch im Sommer benötigt.
Dies ist der Fall, wenn die Haut aufgrund von Krankheit, Arbeit in geschlossenen Räumen oder Verschleierung unzureichend mit der Sonne in Berührung kommt.
Da in den Sommermonaten durchschnittlich 20 Minuten in der Sonne ausreichen, um den täglichen Vitamin-D-Bedarf zu decken, wird in dieser Zeit präventiv eine tägliche Dosis von 400-10.000 IE empfohlen.
Vitamin D Mangel: So kann dieser vorgebeugt werden
Einem Vitamin D Mangel vorzubeugen ist denkbar einfach. Bereits ein täglicher Spaziergang unter der strahlenden Sonne genügt, um den Bedarf zu decken. Die Dauer sollte dabei ca. 5-20 Minuten betragen.
Leider scheint die Sonne nicht das ganze Jahr über gleichermaßen stark, um die Haut zu einer ausreichenden Produktion und Speicherung von Vitamin D anzuregen.
Außerdem ist nicht nur die Intensität der Sonnenstrahlen ein wichtiger Faktor, sondern auch der jeweilige Hauttyp (1 = blasse, rothaarige Menschen bis 6 = stark pigmentierte Menschen) und die Größe der Hautfläche, die der Sonne direkt ausgesetzt ist.
Allen Hauttypen ist gleich, dass sie in der Zeit zwischen Oktober und März nicht ausreichend Sonne abbekommen, um den Vitamin-D-Bedarf abzudecken.
Hier noch eine Reportage über das wichtige Vitamin D:
User Kommentare
Vielen Dank für den sehr interessanten Artikel! Ich habe schon einige Male gelesen, dass etliche Leute leider unter einem Vitamin D Mangel leiden und beispielsweise bei einem Freund von mir sind schon Knochen gebrochen. Ich hatte auch schon eine Fraktur, aber bei mir ist ein kleines Stück Zahn abgebrochen. Zudem habe ich unter Zahnfleischbluten, Müdigkeit sowie hin und wieder depressiven Verstimmungen gelitten, bis der damals behandelnde Zahnarzt gemeint, dass das alles Symptome für einen Vitamin D Mangel sein könnten. Seitdem ich das behandle geht es mir besser. Derzeit nehme ich Tabletten namens D3 Solarvit K2 Osteo ein. Sie beinhalten auch Kalzium.
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