Schnell-Übersicht
- Was ist eine Windeldermatititis: Aufkommen einer entzündeten Hauterkrankung im Bereich der Windeln. Vorkommen gibt es sowohl bei Babys, Kleinkindern, als auch Erwachsenen.
- Symptome: Bei den betroffenen Hautstellen kommt es zu Rötungen, Jucken und auch Schmerzen.
- Ursachen: Die in der Windel gestaute Feuchtikgeit und Wärme sorgt für eine Vermehrung von Keimen.
- Behandlung: Es bedarf einer Minderung der auslösenden Faktoren. Häufigeres wechseln der Windeln und Behandlung der wunden Stellen mit Cremes, Salben und speziellen Badezusätzen.
- Mögliche Komplikationen: Wunden können sich auch öffnen und entzünden.
- Vorbeugung: Vermeidung von Reibung, Feuchtigkeit und Wärme innerhalb der Windeln. Auch ein Verzicht auf diese ab und an wird empfohlen.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Windeldermatitis
Eine Windeldermatitis tritt im Windelbereich auf und ist eine entzündliche Hauterkrankung.
Mehrere Faktoren lösen die Windeldermatitis aus, die Haut an den betroffenen Stellen rötet sich, schwillt an, weiters bilden sich Knötchen, Pusteln, Bläschen, Krusten und Haut-Schuppen.
Fast alle Kinder sind im Säuglingsalter einmal von einer Windeldermatitis betroffen, wenn oft auch in sehr milder Form.
Doch kann sich auch bei Erwachsenen eine Windeldermatitis bilden, wenn sie wegen einer Harn- oder Stuhlinkontinenz auf Windeln angewiesen sind.
Die Häufigkeit einer Windeldermatitis wird von der Ernährung, dem Alter, den sozialen Bedingungen, der Hygiene und den Klimafaktoren beeinflusst.
Ursachen für eine Windeldermatitis
In erster Linie liegt der Windeldermatitis die durch die Windel gestaute Feuchtigkeit und Wärme zugrunde. Dadurch wird die Vermehrung der Keime (Mikroflora) begünstigt. Die Keime schädigen zudem die Hornschichtbarriere der Haut. Dadurch gelangen die aggressiven und toxischen Substanzen aus dem Stuhl und Urin leichter in die Haut ein. Wenn es zur Abspaltung von Ammoniak aus dem Harnstoff kommt, bleibt es nicht nur bei einer Reizung der Haut, es wird auch der natürliche Säureschutzmantel angegriffen.
Auch mechanische Reize wie das Scheuern einer Windel können eine Windeldermatitis auslösen.
Weiters begünstigt eine Durchfallerkrankung die Windeldermatitis, auch Ernährungsfaktoren der stillenden Mutter oder des Säuglings sowie Allergien, eine allgemeine Abwehrschwäche oder das Einnehmen von Antibiotika können Auslöser sein.
Ist die gesunde Haut für alle Erreger sehr schwer zu erreichen, so ist die vorgeschädigte Babyhaut im Windelbereich ein idealer Nistplatz für Bakterien (oft Staphylococcus aureus) und Pilze (wie dem Candida albicans).
Symptome einer Windeldermatitis
Die Symptome einer Windeldermatitis sind unterschiedlich stark.
Auch die betroffenen Säuglinge reagieren unterschiedlich auf die Beeinträchtigung. So kann die betroffene Haut des Babys jucken oder auch schmerzen. Oft haben die Betroffenen starke Schmerzen beim Einnässen der Windel.
Eine charakteristische Windeldermatitis mit Pilzinfektion (Candida-Pilz) zeigt sich durch scharf begrenzte Hautbereiche in den Gesäßfalten und der Genitalregion. Diese glänzen feucht, sind gerötet und weisen am Rand eine Schuppenkrause auf. Zudem finden sich im Randbereich vereinzelte, stecknadelkopfgroße Knötchen, manchmal auch kleinere Pusteln.
Besteht bei einer Windeldermatitis eine bakterielle Superinfektion, fangen die geröteten Bereiche an zu nässen und es entstehen Bläschen oder Pusteln.
Ist eine Windeldermatitis sehr schwer, können sich offene, blutende Wunden bilden. Diese heilen mit Narben wieder ab.
Behandlung einer Windeldermatitis
Als Behandlung empfiehlt sich eine Verminderung der auslösenden Faktoren, Badezusatz, Salben, Tabletten, häufiges Windel wechseln.
Das Ziel der Behandlung einer Windeldermatitis besteht vordergründig in der Verminderung aller Faktoren, die die Windeldermatitis auslösen. Das sind:
- eine Reibung der Windel
- ein Wärme- und Feuchtigkeitsstau
Die Windeln sollten mindestens sechsmal am Tag gewechselt werden, das verwenden von luftdurchlässigen, hoch absorbierenden Wegwerfwindeln ist empfohlen.
Die empfindliche Babyhaut sollte am besten mit Wasser gereinigt und nur vorsichtig trocken getupft werden. Des weiteren kann es sinnvoll sein Baby Popo mal ohne Windel "atmen" zu lassen. Positive Ergebnisse können auch bei zuckerarmer Ernährung erreicht werden.
Die Behandlung mit antimkotischen (gegen Pilze) und anti-bakteriellen (gegen Bakterien) Mitteln ist erforderlich und wird als spezieller Badezusatz und Salbe angewendet. Diese Mittel verhelfen in der Regel zu einem schnellen Abheilen der Windeldermatitis. Erfolge konnten beispielsweise mit Wundschutzpasten mit dem Wirkstoff Dexpanthenol, Zink oder Lebertran. Gerne werden Wirkstoffe wie Nystatin und Clotrimazol eingesetzt, welche speziell gegen leichte Entzündungen, Bakterien und Pilze wirksam sind.
Besteht bei einer Windeldermatitis gleichzeitig eine Pilzinfektion, ist es sinnvoll, auch den Magen-Darm-Trakt mit zu behandeln. Vor allem dann, wenn auch die Mundschleimhaut befallen ist. Ist die Windeldermatitis sehr hartnäckig und es liegt ihr eine bakterielle Infektion zugrunde, sollte sie systematisch (über Blutkreislauf) behandelt werden. Dabei werden die Medikamente in Tablettenform oder über eine Infusion verabreicht.
Im Normalfall heilt eine Windeldermatitis bei entsprechender Therapie in ein paar Tagen aus. Wenn trotz aller vorbeugenden Maßnahmen die Windeldermatitis immer wieder auftritt, sollte das betroffene Kind einer Untersuchung des Magen-Darm-Traktes und eventuell der Genitalregion auf mögliche Erreger unterzogen werden. Manchmal liegt einer immer wiederkehrenden Windeldermatitis eine Systemerkrankung zugrunde, bei der die Abwehrkräfte geschwächt werden und somit die Entstehung der Windeldermatitis begünstigt wird.
Prävention einer Windeldermatitis
Man kann durch folgende Maßnahmen einer Windeldermatitis vorbeugen:
- Vermeidung von Reibung, Feuchtigkeits- und Wärmestau im Windelbereich
- die zarte Haut mit einer schützenden Babycreme einschmieren
- dem Baby für eine längere Zeit am Tag keine Windel anlegen
- Ernährung – den pH Wert durch diätische Maßnahmen im Stuhl und Urin senken, beispielsweise durch zuckerarme Nahrung
- solange wie möglich stillen (6 Monate sind ideal)
- hypoallergene (HA-Nahrung) Flaschennahrung verwenden
User Kommentare