TCM - Traditionell Chinesische Medizin

Von traditioneller chinesischer Medizin, kurz TCM, spricht man, wenn verschiedenen Therapien eingesetzt werden, um die Lebensenergie, das Qi, wiederherzustellen. TCM wurde vor rund 2000 Jahren in China gegründet und stets weiterentwickelt.

Traditionell Chinesische Medizin (TCM) Ziel der TCM ist es, Blockaden im Körper zu lösen, somit die Lebensenergie wieder fließen kann. (Foto by: realinemedia / Depositphotos)

Gesundheitliche Probleme sind laut TCM auf ein Ungleichgewicht der Lebensenergie zurückzuführen oder auf eine Blockade desselben. G

esundheit bedeutet vollkommenes Gleichgewicht, oft wird dies mit dem Yin-Yang-Symbol dargestellt. Das Ziel der TCM-Therapien ist es, ein Ungleichgewicht auszugleichen bzw. es erst gar nicht soweit kommen zu lassen.

Dazu können in der TCM verschiedene Therapien zum Einsatz kommen:

Weiters wird in der TCM nach dem Konzept der fünf Elemente oder Funktionskreise – Wasser, Feuer, Holz, Metall, Erde – abgewendet. Die fünf Elemente kontrollieren sich gegenseitig, gleichen einander aber auch aus.

Zur Anamnese wird bei der TCM-Beratung die Zungen- oder Pulsdiagnose angewendet, die auch in der konventionellen Medizin zur Diagnoseerstellung herangezogen wird. Allerdings wird den TCM-Therapeuten nachgesagt, dass sie überzogene Erwartungen an das Potenzial der Diagnose haben. Die TCM wird weltweit betrieben, insbesondere die Akupunktur ist eine in der Komplementärmedizin weitverbreitete Anwendung.

Tatsächliche Wirkung und Nebenwirkungen

In ihrer Gesamtheit ist die chinesische Medizin nicht einfach zu bewerten, da sie durch ihre einzelnen Elemente sehr komplex wird.

Chinesische Kräuterpräparate werden spezifisch auf den Patienten angepasst und enthalten in der Regel eine Vielzahl an pflanzlichen Stoffen. Diese Methode wurde bei Krebspatienten angewendet, die Ergebnisse (Linderung der Beschwerden) gleichen einem Placeboeffekt. Eine andere Studie an Patienten mit Reizdarmsyndrom zeigt, dass die Kräutermischung zwar besser als ein Placebo abschneidet, allerdings nicht besser als ein einfaches, standardisiertes Kräutermittel, dass ebenso angewendet wurde.

Verschiedene Pflanzen, die in der TCM angewendet werden, haben durchaus pharmakologische Wirkungen, wie Ginkgo, Ingwer oder Süßholzwurzel – diese gelten auch als Vorbild für moderne Arzneimittel. Doch andere Pflanzenwirkstoffe in der TCM, wie die Aristolochia (Pfeifenblume), sind giftig und können zu Wechselwirkungen mit Medikamenten führen.

Weiters kann es vorkommen, dass pflanzliche Mittel in der TCM mit nichtpflanzlichen vermischt sind, beispielsweise mit tierischen Präparten (auch bedrohten Tierarten), Verfälschungsmitteln wie Steroiden oder giftigen Schwermetallen.

Akupunkturbehandlung Therapien wie Akupunktur oder Schröpfen sind Teil der Traditionell Chinesischen Medizin. (Foto by: AndreyPopov / Depositphotos)

Die Akupunktur ist eine anerkannte Methode der TCM und wird auch teilweise von den Krankenkassen bezahlt. Nicht jeder mag jedoch das Stechen mit den Nadeln, manchmal kann es auch zu einem Kreislaufkollaps kommen. Eine bessere Alternative bietet die Akupressur. Qi Gong und Taiji sind sanfte Bewegungsmethoden, die dazu führen sollten, Körper und Geist in Einklang zu bringen. Sie sind harmlos und als begleitende Therapie zu verstehen.

Das Tuina oder Amno (Massagetechnik) ist eine spezielle Akupunkturtechnik, ohne Nadeln. Die Behandlung der Akupunkturpunkte erfolgt mittels spezieller Grifftechniken. Die Ernährungsumstellung hat in der TCM eine zentrale Stellung, da den Nährstoffen bestimmte Eigenschaften zugeschrieben werden. Auch das Schröpfen wird in der TCM angewendet, doch gibt es keine belegbaren Studien, die eine Heilwirkung bestätigen.

Fazit

Da es in der chinesischen Medizin mehrere Therapieformen gibt, ist es schwer, diese zu evaluieren. So können einige der Elemente durchaus bei Erkrankungen wirksam sein, andere hingegen wirken über den Placeboeffekt nicht hinaus. Insgesamt ist von wissenschaftlicher Seite die therapeutische Wirkung der TCM umstritten, vieles widerspricht naturwissenschaftlichen Erkenntnissen.

Weitere Informationen zur chinesischen Medizin in Österreich werden von TCM-Therapeuten in einer Liste der österreichischen Gesellschaft für chinesische Medizin geführt. Die Ausbildung zum TCM-Therapeuten kann von Ärzten/Ärztinnen aber auch Psychotherapeuten, Krankenpflegern und auch Personen ohne medizinischen Hintergrund absolviert werden.

Wichtiges Detail: In Österreich sind nur Ärzte/Ärztinnen befugt, Diagnosen zu erstellen und den Patienten zu behandeln. Es ist wichtig, sich vor einer TCM-Behandlung gut zu informieren.


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Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 03.08.2010
Überarbeitet am: 14.12.2020

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