Wörtlich übersetzt bedeutet Akupunktur „Nadelstechen“. Und genau das wird während der Behandlung ausgeführt.
Gold-, Silber- oder Stahlnadeln werden in die dafür vorgesehenen Akupunkturpunkte eingebracht, vor dem Einstich wird die Stelle sanft massiert.
Der Patient befindet sich während der Akupunktur in entspannter Liege- oder Sitzhaltung. Die Tiefe der Stiche variiert, die Menge der Nadeln liegt bei maximal 16, in manchen Fällen kann diese aber erhöht werden. Eine Akupunktursitzung dauert in der Regel zwischen 20 Minuten und einer halben Stunde.
In der chinesischen Medizin fließt im Körper die Energie, das Qi, auf welcher alle Lebensfunktionen basieren. Es gibt 12 Energieleitbahnen, die sogenannten Meridiane, wobei jeder Meridian einem bestimmten Organsystem zugeordnet wird. Mit der Akupunktur wird nun versucht, die blockierten Energieströme zu lösen, zu regulieren und zu beeinflussen.
Akupunkturvarianten
Die Stellen der Akupunkturpunkte (über 700) sind seit Tausenden von Jahren gleich. Neben der herkömmlichen Akupunktur gibt es die Ohrakupunktur und gegenwärtig die Akupunktur mittels Laser.
Die Laserakupunktur ist besonders bei Menschen mit Angst vor Nadelstichen oder auch Kindern gut anwendbar.
Zudem gibt es die Mundakupunktur und die Schädelakupunktur. Eine Akupunktur darf nur von ausgebildeten Ärzten oder Naturheilpraktikern durchgeführt werden. Beide Berufsgruppen unterliegen strengen Ausbildungsvorschriften durch bestehende Akupunkturgesellschaften.
Einsatzmöglichkeiten
In der Hauptsache werden Akupunkturbehandlungen bei chronischen Schmerzen (Migräne, Nasennebenhöhlenentzündungen, Rückenschmerzen, etc.), bei Heuschnupfen oder in der Gynäkologie (Geburtsvorbereitung, Regelbeschwerden, Schwangerschaftserbrechen) angewendet. Ebenso kommt Akupunktur bei der Raucherentwöhnung und Gewichtsreduktion zum Einsatz. Gut belegt ist die Wirksamkeit der Akupunktur beispielsweise auch bei Übelkeit nach Chemotherapien oder nach OPs und bei Zahnschmerzen sowie Magenbeschwerden, Augenerkrankungen oder Erkrankungen im Mundbereich.
Akupunktur sollte nicht angewendet werden bei:
- Menschen mit spezifischen Erkrankungen der Nerven und Störungen der Sensibilität der Haut.
- Menschen, die an Hautkrankheiten wie Dermatitis oder Nesselsucht leiden.
- Epileptikern.
- Menschen, die an psychischen Störungen wie Wahn, Manie oder Schizophrenie leiden.
- Menschen mit bestimmten Tumoren.
- Babys und kleinen Kindern.
- Menschen, deren Allgemeinzustand schlecht ist.
- Menschen, die an akuten Entzündungen, einem Knochenbruch oder frischen Verletzungen leiden, ist dieser Bereich nicht zu akupunktieren.
Nicht eingesetzt sollte die Akupunktur weiters bei sehr schweren Erkrankungen wie Krebs, Multipler Sklerose oder nach einem Schlaganfall werden. Hier sind Kritiker sowie Befürworter einer Meinung, die Akupunktur könnte schlimmstenfalls die Erkrankung verschlimmern.
Weiters zu beachten
Stellen, die akupunktiert werden, sollten frei von Salben, Cremes oder Make-up sein, damit diese Substanzen nicht durch den Stich unter die Haut geraten und so unerwünschte Reaktionen auslösen können.
Zwar gilt die Akupunktur nach wie vor und trotz vieler bereits verfasster Studien als umstritten, doch bei einigen Erkrankungen werden die Kosten von den Krankenkassen bereits übernommen (am besten bei der zuständigen Krankenkasse nachfragen).
Fazit
Die Akupunktur ist eine sehr alte Form der medizinischen Behandlung in der traditionellen chinesischen Medizin. Der Mensch wird als Ganzes gesehen, der Energiestrom, das Qi, muss ungehindert fließen können, bei Störungen entstehen Schmerzen und Krankheiten - die Akupunktur kann diesen wichtigen Energiefluss des Körpers beeinflussen und regulieren, so die Befürworter.
Doch wenn auch schon vielfach eingesetzt und von den Krankenkassen anerkannt – die Akupunktur ist nach wie vor ein Streitpunkt vieler Wissenschaftler.
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