Schnell-Überblick
- Was sind Ellenbogenschmerzen: Dabei handelt es sich um spezifische Schmerzen zwischen Elle und Speiche, in den Gelenkkapseln, der Korpelmasse, oder der Nerven im Ellenbogen.
- Ursachen: Die Häufigste Ursache sind Unfälle bei diversen Sportarten. Aber auch chronische Erkrankungen wie Rheuma und Osteoporose können verantwortlich sein.
- Behandlung: Je nach Ursache der Schmerzen, wird eine Behandlung veranlasst. So müssen schwerere Verletzungen operiert, oder Brüche mit einem Gips behandelt werden.
- Vorbeugung: Vorsicht beim Sport und ein gesunder Lebensstil zur Vorbeugung von Rheuma und Osteoporose sind sehr zu empfehlen.
Inhaltsverzeichnis
Was sind Ellenbogenschmerzen?
Der Ellenbogen ist ein komplizierter und sehr empfindlicher Teil des menschlichen Bewegungsapparates. Er erfüllt eine Reihe von wichtigen Funktionen im Zusammenspiel der Bewegungen der Arme und der Hände. Der menschliche Ellbogen ist einer täglichen Dauerbelastung ausgesetzt. Der Mensch belastet ihn durch das Tragen von schweren Gewichten und vor allen Dingen durch diverse Drehungen der Arme und Hände. Der Ellbogen besteht aus drei Teilgelenken, dem starken Oberarmknochen und den dünneren Knochen des Unterarms. Das sind die Elle und die Speiche.
Gehalten wird dieses komplizierte Gefüge durch eine Gelenkkapsel, die diese drei Teile verbindet und beweglich macht. Diese Gelenkkapsel wird ergänzt durch Knorpelmasse und das gesamte Gefüge wird von mehreren starken Bändern gehalten. Die Bewegungen werden durch die kräftigen Oberarmmuskeln dirigiert. Vier Nervenbahnen durchziehen die gesamte Ellbogenregion. Dies sind der Nervus Radialis, der Nervus Medianus, der Nervus Ulnaris und der Nervus Musculocutaneus.
Das Vorhandensein so vieler Nerven führt zu einer extremen Schmerzempfindlichkeit des Ellbogens. Jeder Mensch kennt das Gefühl eines elektrisierten Ellbogens, wenn er sich diesen irgendwo anstößt. Die gesamte Ellbogenregion ist zudem von wenig Fleischmasse umgeben, das erhöht die Empfindlichkeit noch zusätzlich. Verletzungen dieser Körperregion sind somit relativ häufig und auch von den verschiedensten Erkrankungen bleibt dieser Körperteil leider nicht verschont.
Ursachen von Ellenbogenschmerzen
Die Ursachen für Ellbogenschmerzen können also sehr vielfältig sein. Bei den chronischen Erkrankungen sind dies vor allem der degenerative Rheumatismus, die degenerative Arthrose oder die entzündliche Arthritis, die auch vor der Region des Ellbogens leider nicht Halt machen. Aber auch körperliche Mangelerscheinungen können zu chronischen Erkrankungen des Ellbogens führen. Die gefürchtete und schwer zu behandelnde Osteoporose (Knochenschwund) entsteht meist im höheren Alter durch chronischen Kalziummangel.
Vor allem ältere Frauen sind von der Osteoporose betroffen, da mit der Menopause, also dem Eintritt der Wechseljahre, auch der Abbau von Kalzium und anderen Mineralien im Körper beginnt. Dann wird bei einer Unterversorgung die Knochenmasse eventuell porös und der Knochenabbau beginnt. In schweren Fällen sind auf Röntgenbilder regelrechte Löcher in den betroffenen Gelenken zu sehen. Die geschädigten Gelenke können schon bei den geringsten Belastungen brechen. Eine Behandlung gestaltet sich extrem schwierig.
In früheren Zeiten war auch die Rachitis ein Grund für Mangelernährung der Knochen. Durch die konsequente Gabe von Vitamin D und Kalzium schon bei Säuglingen tritt die gefürchtete Krankheit allerdings heutzutage nicht mehr oft auf. Diese so genannte englische Krankheit trat in früheren Zeiten vor allem bei Bergwerksarbeitern auf, die durch den Lichtmangel das Vitamin D im Körper nicht verwerten konnten. Verletzungen am Ellbogengelenk müssen immer umgehend untersucht und behandelt werden.
Häufige Unfallursachen sind schwere Sportunfälle und das Ausrutschen auf Glatteis oder andere Stürze. Besonders bei Kindern muss genauestens abgeklärt werden, ob der Ellbogen ernsthaft verletzt wurde, denn im Ellbogengelenk gibt es die so genannte Wachstumsfuge. Wird dieser Teil des Ellbogens, die Ulnaris genannt wird, in Mitleidenschaft gezogen, können ernsthafte Spätfolgen wie ein steifes Gelenk und somit dauerhafte Unbeweglichkeit auftreten. Die bekanntesten Verletzungen des Ellbogens sind Trümmerbrüche, einfache Luxationen und Verrenkungen.
Diagnose und Untersuchung
Chronische Erkrankungen am Ellbogengelenk werden vom Orthopäden behandelt. Er wird durch bestimmt Röntgenuntersuchungen, einen Ultraschall und die augenscheinliche Untersuchung die Diagnose stellen. Zusätzlich wird er natürlich Blutuntersuchungen durchführen, um spezifische Entzündungsfaktoren zu bestimmen und mit einem Rheumatest eine eventuelle Rheumaerkrankung abzuklären.
Ein positiver Rheumatest deutet immer auf Entzündungsprozesse im Körper hin. Ist zusätzlich die Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit erhöht, so ist eine Entzündung schon manifestiert. Auch Krebserkrankungen können für Schmerzen im Ellbogenbereich verantwortlich sein. Hierbei ist der eigentliche Tumor meist in einem anderen Teil des Körpers angesiedelt und in der Ellbogenregion finden sich Knochenmetastasen.
Vor allem der gefürchtete Lungenkrebs (Bronchialkarzinom) streut bevorzugt in die Region des Ellbogens und der Unterarmknochen. Viele Sportler wie zum Beispiel Tennisspieler, Handballer oder Leichtathleten leiden manchmal an der Dauerbelastung des Schulter-Arm Bereichs, dem so genannten "Tennisarm". Die ganze Armpartie ist meist von diesen akuten oder auch chronischen Entzündungen betroffen und der behandelnde Arzt wird den Arm erst einmal komplett ruhig stellen und den Sport verbieten.
Die Behandlung ist langwierig und schwierig und oftmals müssen die Athleten auch ganz mit der betreffenden Sportart aufhören. Verletzungen am Ellbogen entstehen oft ebenfalls beim Sport. Dazu kommen häusliche Unfälle und Unfälle auf der Straße. Das Ausrutschen auf Glatteis ist eine der häufigsten Unfallursachen und sehr oft stellt der Arzt die Diagnose eines Knochenbruchs.
Bei der augenscheinlichen Untersuchung, aber auch durch einfache Röntgenuntersuchung ist die Luxation zu erkennen. Man unterscheidet hier zwischen einfachen, offenen und Trümmerbrüchen. Der orthopädische Chirurg wird schienen oder auch sofort operieren.
Behandlung und Therapie
Je nach entzündlicher Grunderkrankung wird der Arzt dann mit Reizstrom, warmem Sand, Salben und Cremes oder entzündungshemmenden Tabletten behandeln. Die innerliche Behandlung von Entzündungsprozessen wird meist mit nicht-steroidalen Antiphlogistika durchgeführt, zusätzlich kommen bestimmte entzündungshemmende Schmerzmittel in Frage. Es gibt auch verschiedene biologische Arzneimittel, die Entzündungen bekämpfen.
Innerlich ist das die Teufelskralle und die Brennessel, äußerlich wird beispielsweise Symphytuum, das Beinwellkraut, angewandt. Dies betrifft vor allem die arthritischen Erkrankungen, die zu schweren Entzündungen in vielen Gelenken des Körpers führen. Da die Ellbogenpartie eine stark beanspruchte Körperregion ist, leiden viele Patienten speziell am Ellbogen und im Unterarmbereich an starken Schmerzen.
Stellt der Arzt eine degenerative Erkrankung wie die gelenkdeformierende Arthrose fest, so kann er, außer der Schmerzstillung, oft nur wenig für den Patienten tun. Die Deformierungen durch Abnutzung und Dauerbelastung, aber auch durch natürliche Prozesse, wie das Altern, lassen sich meist gar nicht aufhalten. Schwimmen kann den betroffenen Patienten manchmal Erleichterung bringen. In schweren Fällen werden künstliche Gelenke eingesetzt. Bei Verletzungen des Ellbogens wird es schwierig.
Einfache Brüche werden geschient oder eingegipst, komplizierte Brüche wie Trümmerbrüche müssen umgehend operiert werden. Hierbei werden manchmal Platten eingesetzt, die dem betroffenen Gelenk künstlichen Halt bieten. Die Behandlung von Ellbogenbrüchen kann sich über Monate oder schlimmstenfalls auch über Jahre hinziehen. Bei Kindern muss ein geschädigtes Gelenk unbedingt über Jahre hinweg beobachtet werden, da mit Spätfolgen wie Unbeweglichkeit gerechnet werden muss. Meist ist im Anschluß der eigentlichen Behandlung eine Physiotherapie notwendig.
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