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- Was ist FMSE: Dabei handelt es sich um eine von Zeckenbissen übertragbare Krankheit, die zu Meningitis führen kann.
- Symptome: Die beginennden Symptome ähneln sehr einer Grippe. Es kommt oftmals zu Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Gliederschmerzen, sowie starke Einschränkungen in der Beweglichkeit.
- Ursachen: FSME wird immer über den Biss einer infizierten Zecke übertragen. Nicht jede Zecke hat jedoch automatisch diese Infizierung.
- Behandlung: Auch wenn bereits eine Infektion vorliegt, kann auch noch nachwirkend eine Impfung zur Unterstützung des Immunsystems verabreicht werden. Jedoch kann ab Ausbruch nur noch Symptomatisch behandelt werden. Viel Bettruhe, Schmerzmittel sowie eine Überwachung des Zustandes sind wichtig.
- Mögliche Komplikationen: Es kann auch zu komatösen Zuständen und einer notwendigen Zwangsernährung kommen. Meningitis kann auch zum Tod führen.
- Vorbeugung: Die beste Vorbeugung ist eine regelmäßige Auffrischung der Impfung gegen FSME. In den warmen Monaten ist auch auf eine ausreichend lange Kleidung im Freien zu achten und regelmäßige Kontrollen auf mögliche Zecken an Beinen und freien Körperstellen.
Inhaltsverzeichnis
Zeckenbisse und FSME
Durch einen Zeckenbiss können grundsätzlich zwei nennenswerte Krankheiten übertragen werden:
- Borreliose
- FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)
Bei FSME, die wir hier genauer betrachten möchten, handelt es sich um eine durch infizierte Zecken hervorgerufene Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute.
Die FSME ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz meldepflichtig, so können unter anderem Risikogebiete festgelegt werden, in denen es häufiger als in anderen Gebieten zur FSME kommt. Als Hochrisikogebiet zählen Bezirke allerdings bereits dann, wenn innerhalb von fünf Jahren 25 Fälle von FSME gemeldet wurden. Selbstverständlich besteht also das Risiko, von einer Panikmache ist aber abzusehen.
Im Großen und Ganzen ist die FSME ein überschaubares Risiko, das dennoch nicht unterschätzt sein will. Die FSME ist nicht ursächlich therapierbar. Stattdessen werden die Symptome der Erkrankung behandelt, in den meisten Fällen heilt sie ohne Komplikationen aus, es kann aber in einigen Fällen auch zu massiven und irreversiblen Schädigungen des Gehirns kommen.
Ursachen für FSME
Die Ursache der FSME ist immer der Zeckenbiss einer infizierten Zecke.
Zecken siedeln sich an jenen Stellen am Körper an, die besonders warm und ein wenig feucht sind. Nicht selten finden sich Zecken in der Leistenbeuge, in der Achselhöhle, aber auch am Kopf oder um die Fußfesseln, wo sozusagen der Weg vom Gras auf den Menschen am kürzesten war.
Entgegen früherer Meinungen, fallen Zecken nicht von den Bäumen ab, sondern gelangen eher von Gräsern oder Haustieren auf den Menschen.
Nicht jede Zecke überträgt die Borreliose oder die FMSE. Die meisten Zeckenbisse sind ungefährlich und es werden keine Krankheiten übertragen. Wer sich aber in einem der bekannten Risikogebiete aufgehalten hat oder dort wohnt, sollte bei jedem Zeckenbiss auch immer an eine solche Infektion denken.
Symptome bei FSME
Die Symptome der FSME sind zunächst kaum erkennbar.
Direkt nach der Infektion, also nach einer Inkubationszeit von 2 Tagen bis 3 Wochen kommt es zunächst zu grippeähnlichen Symptomen, die recht schnell wieder vergehen. Allerdings weisen nur etwa 10-30% der FSME-Infizierten überhaupt eine Symptomatik auf.
Ungefähr 70% der Infizierten mit FSME entwickeln zunächst Fieber, das nach wenigen Tagen besser wird, allerdings dann in einem zweiten Schub gipfelt. Dann treten meist typische Zeichen einer Meningitis oder Enzephalitis (Hirnhautentzündung bzw. Entzündung des Gehirns) auf.
Typische, sogenannte meningeale Reizzeichen sind:
- Übelkeit und Erbrechen
- eine schmerzhafte Steifigkeit des Nackens
- eine Verspannung der Nackenmuskulatur, die sich bei eintreten eines Komas allerdings wieder löst, da es sich bei dieser Verspannung um eine Schmerzreaktion handelt, die im Koma nicht mehr wahrgenommen wird.
- Der Erkrankte ist nicht mehr in der Lage, sein Kinn zum Brustkorb zu führen.
- Lichtempfindlichkeit und die Empfindlichkeit gegenüber Geräuschen gehören ebenfalls zu dieser typischen Symptomatik.
- Auch die Brudzinski-Zeichen, die Kernig-Zeichen und die Lasègue-Zeichen treten hier auf. Bei diesen Zeichen handelt es sich um bestimmte Reflexe, zum Beispiel der Knie, die vor allem im Fall von Hirn- oder Hirnhautentzündungen auftreten und die der Arzt testen wird, um im fortgeschrittenen Stadium seine Diagnose zu stellen.
Untersuchungen und Diagnose
Die Untersuchungen auf die FSME unternimmt immer der Arzt und die entsprechende Diagnose ist selbstverständlich ebenfalls immer von Arzt zu stellen.
Gerade bei den ersten Symptomen denkt der Laie meist nicht an eine FSME, sondern eher an eine Grippe oder einen grippalen Infekt.
Wer sich an einen Zeckenbiss erinnern kann, sollte dennoch einen Arzt aufsuchen und ihm davon berichten, um FSME zu diagnostizieren. Da auch der Arzt zunächst von einer Grippe ausgehen wird, sollte ein erinnerlicher Zeckenbiss immer mitgeteilt werden. Überhaupt sollte jeder Zeckenbiss ärztlich abgeklärt und direkt behandelt werden. Das tote Tier kann auch eingesendet und zum Beispiel histologisch untersucht werden, Blutuntersuchungen können entsprechende Erreger auch beim Menschen bereits nachweisen. Dies gilt auch für die Borreliose.
Behandlung und Therapie
Wer von einer Zecke gebissen worden ist, kann sich direkt im Nachhinein aktiv impfen lassen, um sein Immunsystem gegen die FSME zu stärken. Allerdings kann die FSME, ist sie einmal ausgebrochen, nicht ursächlich (kausal) behandelt werden, sondern nur symptomatisch. Eine antivirale Therapie gibt es in diesem Fall nicht. Die symptomatische Behandlung der Erkrankung besteht zunächst aus Bettruhe und der Gabe von Schmerzmitteln.
Weitere Mittel, wie zum Beispiel fiebersenkende Medikamente, sollten bei einer FSME nicht unbedingt verabreicht werden, wenn sie nach ärztlicher Meinung nicht unbedingt notwendig sind. Dennoch kann es zu Körperkerntemperaturen von über 40° Celsius kommen.
Da es auch zu komatösen Zuständen kommen kann, sind auch intensivmedizinische Maßnahmen in einigen Fällen notwendig, zum Beispiel die künstliche (parenterale) Ernährung und die Gabe von Flüssigkeit, auch Beatmungsmaßnahmen sind denkbar.
Oft heilt die Meningoenzephalitis ohne Schäden aus. Ist dies nicht der Fall, müssen rehabilitierende Maßnahmen ergriffen werden, um die Schäden, die das Gehirn erlitten hat, auszugleichen. Dies sind in der Regel physiotherapeutische Maßnahmen und auch logopädische Therapieformen, da auch das Sprachzentrum in Mitleidenschaft gezogen worden sein kann. Je jünger der Erkrankte, umso besser ist seine Prognose. Bis zu einem Drittel der Erkrankten erleiden jedoch neurologische Schäden. Bis zu 2% der Erkrankten versterben nach dem Ausbruch einer FSME.
Prävention und was ich selbst tun kann
Passende Kleidung
Wer sich vor der FSME oder auch einer Borreliose schützen will, sollte in der Hochsaison vermeiden, sich zu intensiv in hohen Wiesen oder im Gras an Badeseen und dergleichen aufzuhalten. Wer darauf nicht verzichten will, kann sich mit Hilfe von entsprechender Kleidung schützen. Kurze Kleidung ist eher nicht dienlich, lange Hosen und knielange Strümpfe können den Biss einer Zecke allerdings nicht vollständig verhindern, da das Tier am Körper aufwärts bewegen kann.
FMSE Impfung
Gegen die FSME kann man sich impfen lassen. Personen, die sich viel im Freien aufhalten müssen, vielleicht auch aus beruflichen Gründen, sollten diese Impfung durchführen lassen.
Anti-Zecken-Sprays
Spezielle Anti-Zecken-Sprays können aufgetragen werden, garantieren aber ebenfalls keine Sicherheit. Wer eine Zecke an sich entdeckt hat, sollte sie jedenfalls sofort entfernen oder ärtzlich entfernen lassen und ohnehin in jedem Fall den Arzt konsultieren.
Körper nach möglichen Zecken-Bissen absuchen
Das Absuchen des eigenen Körpers und dem Körper der Angehörigen (Kopfhaut, Rücken) ist nach jedem Besuch im Freien in der Hochrisikozeit unerlässlich.
Übrigens: Wer eine FSME einmal durchgestanden hat, verfügt über eine lebenslange Immunität. Die Vorbeugung und Prävention ist allerdings immer sinnvoller als die anschließende Behandlung oder Rehabilitation.
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