Was ist eine Stammzellenspende?
Neben Blutspenden sind vor allem auch Stammzellenspenden immer wieder hoch gefragt. Diese kommen dabei vor allem Leukämiepatienten zu Gute. Das ist jedoch nicht immer so einfach. Über mehrere Millionen Menschen auf der ganzen Welt sind als Spender registriert und dennoch ist es weiterhin nicht so einfach eine passende Spende für den Großteil der Patienten zu finden.
Registrieren lassen kann man sich in Österreich zwischen bis zu einem Alter von 35 Jahren. Eine Spende ist jedoch bis zu einem Alter von 55 Jahren möglich. Je jünger die spendende Person ist, desto besser ist auch die Qualität der Stammzellen, weshalb eine niedrige Altersgrenze gesetzt werden muss.
Fast 40% aller Stammzellenübereinstimmungen stammen jedoch meist aus der eigenen Familie, meist Geschwistern.
Wann kommt man als Spender/Spenderin in Frage?
Bevor man sich selbst als möglicher Spender registrieren kann, gibt es eine kurze Checkliste um zu sehen, ob man dafür überhaupt in Frage kommt.
Wichtig ist:
- Man muss zwischen 18 und 45 Jahre alt sein
- Mindestgewicht von 50kg und ein maximaler BMI von 40 BMI-Rechner)
- Man leidet unter keinen chronsichen Erkrankungen oder Autoimmunerkrankungen (zB. Morbus Crohn, Diabetes Typ1, Multiple Sklerose, usw.)
- Man hat keine schwerwiegenden Operationen hinter sich
Weitere Ausschlussgründe sind:
- Epilepsie
- Infektionen mit HIV oder Hepatitis
- Bluterkrankungen
- Krebserkrankungen
- schweres Asthma
- schwere Depressionen
- Borderline
- Suchterkrankungen (Alkohol, Drogen, Medikamente)
- Stoffwechselerkrankungen
- eine Behandlung mit Wachstumshormonen
Wofür werden Stammzellen verwendet?
Vor allem Menschen mit Leukämie sind auf die Spende von Stammzellen angewiesen. Aber auch bei der Behandlung anderer bösartiger Tumore werden die Spenden benötigt um einen Heilungsprozess zu ermöglichen.
Wie läuft eine Stammzellenspende ab?
Aufnahme ins Register
Zu Beginn muss man sich registrieren. Wichtig ist, dass man bereits das 17. Lebensjahr vollendet hat und man sich von sich aus dafür bereit meldet. In Österreich ist das österrischische Stammzellregister für die Anfragen zuständig. Diese stehen in Kontakt mit Transplantationszentren und informieren die Spender, sobald die HLA-Merkmale (Humane-Leukozyten-Antigene) mit einem Patienten im Register übereinstimmen.
Die ambulante Blutabnahme
Gibt es eine Übereinstimmung, wird die spendende Person kontaktiert und zu einer gesundheitlichen Voruntersuchung gebeten.
Eine Stammzellenspende kann sowohl aus dem Blut, als auch aus dem Knochenmark erfolgen. Auch aus die Nabelschnur kann nach einer Geburt für eine Stammzellenspende verwendet werden.
Am häufigsten wird die periophre Stammzellenspende durchgeführt. Dabei ist es wichtig, dass die Spender fünf Tage zuvor mit der Einnahme speziellere Medikamente beginnen. Diese Medikamente steigern das Wachstum der Blutstammzellen, damit später mehr abgenommen werden kann. Mit einer Phrese-Maschine wird ambulant das Blut abgenommen, wobei der Vorgang bis zu 5 Stunden dauern kann.
Knochenmarkspende
Möglich ist auch eine Stammzellenspende über das Knochenmark. Diese wird weitaus seltener durchgeführt und benötigt eine stationäre Aufnahme in einem Krankenhaus. Die Entnahme des Knochenmarks geschieht unter Vollnarkose und dauert in der Regel eine Stunde. Der Spender/ die Spenderin wird danach meist zur Kontrolle über Nacht aufgenommen und darf am nächsten Tag wieder nachhause. Durch die Narkose gilt diese Methode als leicht riskanter als die ambulante Blutabnahme. Nachkontrollen werden empfohlen.
Was sind die Risiken einer Stammzellenspende?
Die Risiken für die Spender ist sehr gering. Zwar kann es zu Zwischenfällen kommen, jedoch bilden diese eher die Ausnahme. Spenden finden in medizinischen Einrichtungen statt, in denen gut auf mögliche Reaktionen reagiert werden kann.
Häufigste Nebenwirkung von Stammzellenspenden ist ein Calciummangel, den man durch Kribbeln in den Fingerspitzen und leichtem Mundgeruch bemerkt. Ein extremer Mangel an Calcium wird meist bereits im Vorfeld durch eine Fusion abgefangen.
Während der Spende kann es vereinzelt zu Kopf- und Gliederschmerzen kommen, die jedoch danach schnell wieder abklingen.
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