Ernährung bei Niereninsuffizienz

Bei einer Niereninsuffizienz gilt es auf vieles zu achten. Eiweiß, Phosphor, Wasser, können alle je nach Stadium mehr oder weniger gebraucht werden. Vieles muss jedoch mit einem Arzt abgeklärt werden.

Niereninsuffizienz Eine Niereninsuffizienz ist eine Organstörung, die große Schäden anrichten kann. (Foto by: petrkurgan / Depositphotos)

Ist eine Ernährungsumstellung bei Niereninsuffizienz wichtig?

Es ist für Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz nicht einfach, die Ernährung richtig zu gestalten. Durch die beschränkende Eiweißzufuhr kann es zu einer Unterversorgung der notwendigen Aminosäuren kommen.

Die Nahrung muss auf das Stadium der Erkrankung angepasst werden und richtet sich nach den jeweiligen Laborwerten. Jedoch ist es möglich, durch eine angepasste Ernährung aktiven Einfluss auf den Verlauf der Erkrankung zu nehmen.

In jedem Fall muss die Ernährung individuell mit dem Arzt und begleitend mit einem abgesprochen werden und sich stets nach den aktuellen Laborwerten richten. Unsere Tipps sind als allgemeine diätische Empfehlungen zu verstehen.

Was man bei Niereninsuffizienz essen könnte

Kontrollierte Eiweißmengen (Proteine)

Je nach Schweregrad der Niereninsuffizienz ist das Eiweiß zu beschränken. Jedoch sollten 0,5g pro Kilogramm Körpergewicht nicht unterschritten werden. Ist die Niereninsuffizienz fortgeschritten, sollte die tägliche Eiweißzufuhr zwischen 40 und 60g liegen.

Vor allem Dialysepatienten brauchen vermehrt Eiweiß. Ideal sind meist

  • Kartoffeln
  • Ei
  • Bohnen
  • Milch
  • Weizen
  • Hülsenfrüchte

Fette

Optimal ist eine ausreichende Fettzufuhr mit einfach ungesättigten Fettsäuren enthalten beispielsweise in Raps- oder Olivenöl und mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die beispielsweise in Distel- oder Maiskeimöl enthalten sind.

Flüssigkeit 

Erst wenn sich der Patient im Endstadium der Krankheit befindet, lässt die Fähigkeit der Niere, Wasser auszuscheiden, nach. Bis dahin gilt es viel zu trinken – 2 bis 3 Liter Flüssigkeit sind erforderlich, um die harnpflichtigen Substanzen auszuschwemmen.

Ernährung Niereninsuffizienz Durch die richtige Ernährung bei Niereninsuffizienz kann der Krankheitsverlauf beeinflusst werden. (Foto by: AndreyPopov / Depositphotos)

Was man bei Niereninsuffizienz nicht essen sollte

Natrium und Kalium

Wichtig ist es vor allem auf Natrium (Kochsalz) zu verzichten. Dieses findet sich vor allem in Fertigprodukten.

Je nach Schweregrad der Nierenschwäche wird pro Tag eine Kaliumzufuhr von 1,5 bis 2 Gramm empfohlen. Am besten meiden Sie kaliumreiche Nahrungsmittel und Getränke. Dazu zählen:

  • Obst- und Gemüsesäfte
  • Trockenobst (Rosinen, Datteln, Feigen)
  • Nüsse
  • Bananen
  • Avocado
  • Hülsenfrüchte
  • Tomaten
  • Spinat
  • Brokkoli
  • Grünkohl
  • Rosenkohl
  • Fenchel
  • Oliven
  • Pilze
  • Kartoffelchips
  • Kartoffelknödel
  • Kartoffelpüree

Phosphat/Phosphor

Wird eine eiweißarme Ernährung eingehalten, ernährt man sich gleichzeitig phosphatarm. 1000 mg Phosphat pro Tag sollten nicht überschritten werden, um dem Knochenstoffwechsel nicht zu schaden.

Viel Phosphat ist beispielsweise enthalten in Nüssen, Schmelz- und Hartkäse, geräucherten Lebensmitteln, getrockneten Steinpilzen oder Colagetränken, sowie Schokolade. In manchen Fällen werden vom Arzt Medikamente verschrieben, die die Photoaufnahme im Darm unterbinden.

Was sonst noch bei Niereninsuffizienz  zu beachten ist

  • Viel trinken?
    Auch wenn viele Patienten das Gegenteil vermuten: Viel trinken kann die Nierenfunktion nicht verbessern. Vielmehr kann eine zu große Flüssigkeitszufuhr das Fortschreiten der chronischen Niereninsuffizienz sogar beschleunigen. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Diätassistent, wie viel Flüssigkeit Sie täglich zu sich nehmen dürfen.
  • Vitamine und Mineralstoffe
    Da eine dauerhafte eiweiß- und phosphatarme Ernährung zu Mangelerscheinungen führen kann, sollte eine gezielte Substitution von Eisen, Kalzium, Vitamin D, Zink, wasserlösliche Vitamine sowie Vitamine des B-Komplexes unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden.

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Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 20.04.2010
Überarbeitet am: 31.03.2020

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