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- Was ist ein seborrhoisches Ekzem: Dabei handelt es sich um einen Hautausschlag, der vor allem Stellen mit reichlich Talgdrüsen befällt.
- Symptome: Meist tritt die äußerlich sichtbare Entzündung zusammen mit Juckreiz auf.
- Ursachen: Eine genaue Ursache ist nicht bekannt. Vermutet wird jedoch ein Zusammenhang mit den Genen sowie einer Schwäche im Immunsystem.
- Behandlung: Meist wird das Ekzem aufs Bestmögliche mit Cremen und Shampoos behandelt. Es gibt aber auch eigens Therapien zur Linderung.
- Mögliche Komplikationen: Tritt Juckreiz auf, kann es zu einer Aufratzung des Ekzems und zu Entzündungen der Wunden kommen.
- Heilung: Eine vollständige Heilung ist meist nicht möglich.
- Vorbeugung: Da eine genaue Ursache nicht bekannt ist, ist eine Vorbeugung nicht möglich.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein seborrhoisches Ekzem?
Das seborrhoische Ekzem ist ein Hautausschlag, das insbesondere in Hautregionen auftritt, die reich an Talgdrüsen sind. Zu diesen gehören beispielsweise das Gesicht oder die Kopfhaut. Die Erkrankung äußert sich durch einen roten Hautausschlag, der oft zusätzlich fettig-schuppend ausgestaltet ist.
Das seborrhoische Ekzem tritt sowohl bei Erwachsenen, hier häufiger bei Männern als bei Frauen, als auch bei Säuglingen auf. Bei letzteren kommt es häufig vor, dass das seborrhoische Ekzem aufgrund der ähnlichen Optik mit dem sogenannten Milchschorf verwechselt wird.
Das seborrhoische Ekzem ist, soweit es Säuglinge betrifft, unter medizinischen Laien auch unter dem Namen Kopfgneis oder Grind bekannt. Bei Säuglingen tritt die Hautkrankheit meist im Alter von unter drei Monaten, bei Erwachsenen gehäuft um das 40. Lebensjahr auf. Etwa 5% der Bevölkerung sind vom seborrhoischen Ekzem betroffen, weshalb es sich um eine recht häufige Hauterkrankung handelt.
Kann ein seborrhoisches Ekzem heilen?
Ein seborrhoisches Ekzem kann durch konsequente Behandlung gemildert, jedoch nicht gänzlich geheilt werden.
Ist ein seborrhoisches Ekzem ansteckend?
Nein, ein seborrhoisches Ekzem ist nicht ansteckend.
Ursachen des seborrhoischen Ekzems
Die Ursachen des seborrhoischen Ekzems sind letztlich nicht vollständig geklärt.
Eine Rolle zu spielen scheint eine übermäßige Fettproduktion der Talgdrüsen, auch ist der Pilz Malassezia fulur als ursächlich für die Hauterkrankung im Gespräch.
Es wird auch vermutet, dass eine genetische Veranlagung eine Rolle spielt, allerdings führt diese allein nicht dazu, dass ein Mensch mit dieser tatsächlich am seborrhoischem Ekzem erkrankt. Als begünstigende Faktoren für das Auftreten der Erkrankung werden
- ein geschwächtes Immunsystem
- klimatische Faktoren (Hitze, Feuchtigkeit)
- hormonelle Einflüsse
angenommen.
Letztere scheinen im Zusammenhang mit dem männlichen Sexualhormon Testosteron zu stehen, da Männer häufiger als Frauen am semorrhoischen Ekzem erkranken und letztere meist in den Wechseljahren.
Die These vom geschwächten Immunsystem als Faktor für das Auftreten der Erkrankung wird dadurch gestützt, dass auffällig viele Menschen mit AIDS am seborrhoischem Ekzem erkranken. Bezüglich des Einflusses klimatischer Faktoren ist auch zu erwähnen, dass die Krankheit häufiger im Winter als im Sommer auftritt. Weiterhin scheinen auch Stress, atmungsinaktive Bekleidung sowie auch ungeeignete, insbesondere zu fetthaltige, Produkte zur Hautpflege eine Rolle zu spielen.
Symptome des seborrhoischen Ekzems
Das seborrhoische Ekzem tritt bevorzugt in Hautarealen auf, die eine besonders hohe Dichte an Talgdrüsen aufweisen. Dazu gehören neben der behaarten Kopfhaut insbesondere das Gesicht. Hier sind bevorzugt die Stirn, die Nasolabialfalten (Faltenpartien zwischen Nase und Lippen), der Bereich hinter den Ohren, das Kinn, die Wangen sowie die Region um die Augenbrauen betroffen.
Weiterhin kann der Ausschlag auch auf den Schweißrinnen von Nacken und Brust auftreten, bei schweren Verläufen können die betroffenen Stellen den Rücken hinab entlang der Wirbelsäule bzw. bis zum Brustbein reichen.
Bei Säuglingen kann auch der Rumpf- bzw. Genitalbereich von Ausschlag betroffen sein. Das seborrhoische Ekzem äußert sich in großflächigen, gleichzeitig jedoch scharf begrenzten, rötlichen Entzündungsflächen. Diese sind in vielen Fällen zusätzlich mit gelblichen, fettigen Schuppen bedeckt. Der entzündliche Ausschlag kann von einem Juckreiz begleitet sein, häufig fehlt dieser aber auch vollständig. Meist tritt ein Juckreiz dann auf, wenn die entzündeten Regionen auf der Kopfhaut liegen.
Untersuchungen und Diagnose
Der Arzt diagnostiziert das seborrhoische Ekzem anhand der typischen Symptome und einer Befragung des Patienten. In manchen Fällen ist jedoch eine weitergehenden Untersuchung erforderlich, da das Aussehen der Entzündungen des seborrhoischen Ekzems anderen Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Schuppenflechte ähnlich sein kann. In diesem Fall wird dann eine mikroskopische Untersuchung der mit der Erkrankung einhergehenden Schuppen durchgeführt.
Auf der Grundlage deren Ergebnisse kann die Diagnose dann eindeutig gestellt werden. Daneben können die Symptome des seborrhoischen Ekzems aber auch bei Allergietest durchgeführt werden sollte. Verläuft dieser negativ und können auch die o.g., anderen Hauterkrankungen ausgeschlossen werden, kann die Diagnose des seborrhoischen Ekzems vom Arzt eindeutig gestellt werden.
Behandlung, Therapie und mögliche Komplikationen
Da das seborrhoische Ekzem zumeist schubweise auftritt, gliedert sich die Behandlung der Hauterkrankung in die Behandlung während eines akuten Schubes sowie eine Erhaltungstherapie zwischen zwei Schüben.
Die akute Behandlung besteht in der Anwendung pilzabtötender Präparate (Antimyothika). Normalerweise werden diese in Form von Shampoos und Cremes verabreicht, die dann lokal auf die betroffenen Hautregionen aufgetragen werden. Bei starken Symptomen können die pilzabtötenden Stoffe auch in Form von Tabletten eingenommen oder Cortison verabreicht werden.
Eine alternative Behandlungsmethode bei leichten Fällen des seborrhoischen Ekzems stellt die Anwendung von Stiefmütterchenkraut dar, deren Wirksamkeit bewiesen werden konnte.
Da das seborrhoische Ekzem nicht im eigentlichen Sinne heilbar ist und daher mit einem erneuten Schub gerechnet werden muss, geht es in der Erhaltungstherapie nach einem akuten Schub darum, den nächsten Schub möglichst lange hinauszuzögern. Zu diesem Zweck kommen Cremes und Shampoos zum regelmäßigen Einsatz, die meist Keratolytika enthalten.
Bezüglich möglicher Komplikationen beim seborrhoischen Ekzem ist vor allem die kosmetische Beeinträchtigung zu nennen, die mit der Erkrankung oft einhergeht, da diese besonders an Körperregionen auftritt, die gut sichtbar sind.
Tritt ein Juckreiz als Begleiterscheinung auf, kann es durch Kratzen zu Verletzungen der betroffenen Hautregionen kommen, weshalb das Kratzen im Falle des Auftretens eines Juckreizes unbedingt vermieden werden sollte. Auch ist es möglich, dass die vom seborrhoischen Ekzem betroffenen Hautareale zusätzlich von Bakterien befallen werden, was dann eine Behandlung mit Antibiotika erforderlich macht. Ansonsten ist das seborrhoische Ekzem eine harmlose Hauterkrankung.
Prävention und was ich selbst tun kann
- Generell sollte man, wenn man am seborrhoischen Exzem erkrankt ist, auf eine regelmäßige Hautpflege sowie eine gute Hygiene achten.
- Da, wie bereits erwähnt, auch klimatische Faktoren für das Auftreten der Erkrankung eine Rolle spielen, sind regelmäßige Aufenthalte in der Sonne förderlich, auch ein Urlaub am Meer oder im Gebirge ist zu empfehlen. Allerdings sollte dabei natürlich bedacht werden, dass sich zuviel Sonne schädigend auf die Haut auswirkt.
- Eine weitere nützliche Maßnahme zur Prävention beim seborrhoischen Exzem ist ein kurzer Haarschnitt, da durch einen solchen mehr Luft an die Kopfhaut gelangt.
- Da auch Stress für den Ausbruch eines Schubes eine Rolle zu spielen scheint, sollte man versuchen, diesen beispielsweise durch das Erlernen von Entspannungstechniken zu mildern.
Zu beachten ist allerdings, dass präventive Maßnahmen das Auftreten eines Schubes des seborrhoischen Exzems nicht verhindern, sondern nur verzögern können.
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