Stumpfe Haare: Ursachen, Tipps und Hausmittel

Bei stumpfem Haar ist die Schuppenschicht meist überstrapaziert. Das Haar fühlt sich dadurch spröde an. Das kann sowohl von äußeren Einflüssen und falscher Pflege kommen, wie auch eine Begleiterscheinung von Mangelerscheinungen oder Krankheiten sein.

Stumpfes Haar ist oft ein Zeichen von Stress, Vitaminmangel oder falscher Pflege. Stumpfes Haar ist oft ein Zeichen von Stress, Vitaminmangel oder falscher Pflege. (Foto by: cokacoka / Depositphotos)

Der Aufbau des Haars

Das menschliche Haar ist in 3 Schichten aufgebaut:

  • Schuppenschicht
    Die äußerste Schicht wird Schuppenschicht oder Cuticula genannt und besteht aus verhornten, abgestorbenen Zellen, die, ähnlich wie ein Tannenzapfen, ineinander übergehen und sich zur Haarspitze hin verjüngen. Bei gesundem Haar liegt diese Schuppenschicht flach an. Es fühlt sich weich und kräftig an und glänzt gesund. Wie ein Tannenzapfen, können sich auch die Schuppen des menschlichen Haars öffnen und schließen.
  • Faserschicht
    Unter der Schuppenschicht liegt die sogenannte Faserschicht, oder auch der Cortex. Sie macht ca. 80% des Haars aus. Chemische Prozesse, zum Beispiel beim Haarefärben, finden hier statt. Um an die Faserschicht zu gelangen, muss die Struktur der Schuppenschicht aufgebrochen werden.
  • Haarmark
    Die dritte Schicht, das Haarmark oder Medulla, findet sich nur bei sehr dicken Haaren.

Ursachen für stumpfes Haar?

Stumpfes Haar kann viele Ursachen haben. Will man also dagegen ankämpfen, sollte man der Ursache auf den Grund gehen:

Äußere Einflüsse

Viel Sonne im Sommer, trockene Heizungsluft im Winter, baden im Meer oder schwimmen in Chlorwasser stellen für unser Haar eine große Belastung dar.

Aber auch tägliches Haarewaschen und zu viel heiße Föhnluft strapazieren unser Haar. Denn bei jeder Haarwäsche entziehen wir dem Haar Fett, was es eigentlich weich und geschmeidig halten soll. Ist das Wasser zusätzlich noch sehr kalkhaltig, trocknen die enthaltenen Calcium- und Magnesium-Ionen das Haar zusätzlich aus.

Wer sein Haar oft mit spitzen Borsten bürstet, kann damit die Schuppenschicht ebenfalls ungewollt aufrauen. Aber auch häufiges Haare färben belastet die Haarstruktur.

Und auch die Haarlänge spielt eine nicht unerhebliche Rolle, denn je länger das Haar ist, desto weniger Talg gelangt in die Haarspitzen, bis sie irgendwann austrocknen.

Trockene Heizungsluft, heiße Föhnluft oder häufiges Haarewaschen sind eine Belastung für das Haar. Trockene Heizungsluft, heiße Föhnluft oder häufiges Haarewaschen sind eine Belastung für das Haar. (Foto by: MichalLudwiczak / Depositphotos)

Innere Einflüsse

Stumpfes Haar kann auf einen Mineralstoffmangel oder Vitaminmangel hinweisen. Vor allem Eisenmangel kann sich mit glanzlosem Haar bemerkbar machen, aber auch eine Unterversorgung von an B-Vitaminen und Biotin kann eine Ursache für stumpfes Haar sein.

Hormonelle Schwankungen, wie zum Beispiel in den Wechseljahren, können ebenfalls zu stumpfem Haar und Haarausfall führen.

Auch seelisches Ungleichgewicht, beispielsweise durch sehr viel Stress, kann sich in den Haaren bemerkbar machen.

Wer nicht nur stumpfes Haar hat, sondern sich oft schlapp fühlt, sehr müde und antriebslos ist oder an Verstopfungen leidet, könnte an einer Schilddrüsenunterfunktion leiden.

Bei einem Verdacht auf Mangelerscheinungen oder einer Schilddrüsenunterfunktion sollte unbedingt ein Arzt herangezogen werden. Mit einem Blutbild können die Werte schnell und zuverlässig überprüft werden.

Stupfe Haare und Haarausfall

Sind die Haare nicht nur spröde und brüchig, sondern fallen sogar aus, ist die häufigste Ursache bei Frauen eine Schilddrüsenunterfunktion.

Aber auch bei starken hormonellen Schwankungen, etwa während der Pubertät, in der Schwangerschaft und in den Wechseljahren, kann es vermehrt zu Haarausfall kommen.

Stumpfes Haar wieder zum Glänzen bringen

Einfache Hausmittel pflegen das Haar und verleihen ihm Glanz. Einfache Hausmittel pflegen das Haar und verleihen ihm Glanz. (Foto by: CIT / Depositphotos)

Richtige Pflege

Wer sein Haar zu oft wäscht oder es sonstigen äußeren Umwelteinflüssen aussetzt, kann sich mit der richtigen Pflege schon bald wieder über kräftiges, gesundes und glänzendes Haar freuen:

  • Die Haare sollten nur jeden sollten zweiten, besser noch jeden dritten Tag mit einem Feuchtigkeit spendendem Shampoo gewaschen werden.
  • Das Wasser sollte dabei nicht zu heiß sein. Lauwarm genügt völlig. Durch eine Spülung mit kaltem Wasser nach dem Waschen schließt sich die Schuppenschicht.
  • Eine reichhaltige Haarkur kann einmal wöchentlich durchgeführt werden.
  • Die Haare besser an der Luft trocknen, anstatt sie mit dem Föhn auszutrocknen.
  • Zum Bürsten ist ein grobzinkiger Kamm und eine Bürste mit weichen Naturborsten empfehlenswert.
  • Besonders wer lange Haare hat, sollte die Spitzen regelmäßig - etwa alle 3 Monate - schneiden lassen.

Gesunde Ernährung

Liegt der Verdacht auf eine Mangelerscheinung nahe, so sollte dies unbedingt mit einem Arzt abgesprochen werden.

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist auch für die Haare wichtig. Es gibt viele Tipps wie Ernährung für gesunde Haare aussehen könnte. In Absprache mit dem Arzt können zum Auffüllen der leeren Speicher kurzzeitig Tabletten genommen werden, auf lange Sicht sollte aber eine gesunde Ernährung den natürlichen Glanz der Haare wieder herstellen.

Von einer gesunden, ausgewogenen Ernährung profitiert auch die Haarpracht. Von einer gesunden, ausgewogenen Ernährung profitiert auch die Haarpracht. (Foto by: Wavebreakmedia / Depositphotos)

Hausmittel gegen stumpfes Haar

Öle

Ein beliebtes Hausmittel gegen stumpfes Haar ist Olivenöl. Aber auch Jojoba-, Kokos- oder Mandelöl geben dem Haar eine Extraportion Pflege.

Das Öl wird dabei wie eine Haarmaske im gesamten Haar einmassiert. Massieren Sie das Öl sanft in die Kopfhaut ein, verteilen Sie es in den Längen und verwöhnen Sie auch die Spitzen mit einer großen Portion pflegendem Öl. Mindestens 30 Minuten sollte das Öl im Haar bleiben.

Danach sollten die Haare gründlich mit einem milden Shampoo ausgewaschen werden, bis keine Ölrückstände mehr im Haar sind.

Für eine optimale Wirkung können die Haare über Nacht in ein Handtuch gewickelt und erst am nächsten Morgen ausgewaschen werden. Gönnen Sie Ihren Haaren diese Behandlung etwa alle 1 bis 2 Wochen.

Kopfhautmassagen

Regelmäßige Kopfhautmassagen steigern nicht nur das Wohlbefinden, sondern regen auch die Durchblutung der Kopfhaut und damit die Talgproduktion an.

Außerdem lösen sie Verspannungen im Stirn- und Nackenbereich und tun auch der Seele gut.

Für eine entspannende Kopfmassage einfach die Fingerkuppen auf die Kopfhaut legen und sie mit leichten, kreisenden Bewegungen über den gesamten Kopf bewegen. Die Dauer der Massage sollte 5 - 10 Minuten betragen.

Haarspülung mit Olivenöl und Zitrone

Einfache Hausmittel pflegen das Haar und verleihen ihm Glanz. Einfache Hausmittel pflegen das Haar und verleihen ihm Glanz. (Foto by: CIT / Depositphotos)

Für eine selbstgemachte Haarspülung gibt es eine einfache Anleitung:

Hierfür ein Liter Wasser, einen Schuss Olivenöl und den Saft einer Zitrone miteinander verrühren und das Haar damit gut spülen.

Das Olivenöl pflegt die Haare, und die Kraft der frischen Zitrone schließt sich um die aufgeraute, beschädigte Schuppenschicht. Diese Haarspülung muss nicht ausgewaschen werden, sondern kann ruhig in das Haar einziehen.

Haarkur mit Honig und Ei

Einfach und besonders gut ist eine selbstgemachte Kur aus vier Esslöffeln Honig, einem Eigelb und 3 Spritzern frischem Zitronensaft. Honig spendet Feuchtigkeit, das Eigelb pflegt das Haar und der Zitronensaft sorgt für Glanz.

Für die Haarkur die Zutaten gut vermengen. Zuerst die Haare wie gewohnt waschen und mit einem Handtuch leicht abtrocknen. Dann die Kur gleichmäßig auf den Haaren auftragen, gut einkneten, den Kopf mit Frischhaltefolie umwickeln, dann noch ein angewärmtes Handtuch darübergeben. Die Kur für ca. 30 Minuten einwirken lassen und anschließend gründlich mit lauwarmem Wasser ausspülen.


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Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 25.11.2009
Überarbeitet am: 11.11.2020

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