Eisenmangel

Eisen gehört zu den wichtigen Spurenelementen im Körper des Menschen, ohne das kein Leben möglich wäre. Fehlen dem Körper die durchschnittlich 4 bis 5 Gramm Eisen, so kann es zu einer der häufigsten Mangelerkrankungen kommen, der Eisenmangelanämie.

Frau leidet an Eisenmangel Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Konzentrationsstörungen können auf einen Eisenmangel hindeuten. (Foto by: piotr_marcinski / Depositphotos)

Schnell-Übersicht

  • Was bewirkt Eisen im Körper: Das Spurenelement Eisen ist wichtig für den Sauerstofftransport und den Energiestoffwechsel im Körper.
  • Symptome: Häufige Symptome sind starke Müdigkeit, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, brüchige Nägel, Sodbrennen, sowie ein geschwächtes Immunsystem uvm.
  • Ursachen: Frauen leiden vor allem bei ihren Menstruationsblutungen unter Eisenmangel. Weiteres sind häufig Vegetarier, Sportler Leute mit einer Magen-Darm-Erkrankung betroffen.
  • Behandlung: Eine Umstellung in der Ernährung sowie eine Einnahme von Ergänzungsmitteln ist möglich.
  • Vorbeugung: Es ist wichtig auf eine eisenreiche Ernährung zu achten. Sportler und Vegetarier sollten ihre Eisenwerte von einem Arzt prüfen lassen.

Aufgaben von Eisen im Körper

Nur wenn Eisen ausreichend vorhanden ist, lassen sich Sauerstofftransport und Energiestoffwechsel im Körper ungehindert durchführen. Weitere Aufgaben von Eisen:

  • Eisen macht uns leistungsfähig
  • Es fördert die Konzentration
  • Der Mineralstoff sorgt für gesunde Haut, Haare und Nägel
  • Eisen stärkt das Immunsystem

Gründe und Ursachen für Eisenmangel

Menstruationsblutung

Eisenmangel kann entstehen, wenn die Ernährung zu wenig Eisen enthält oder der Körper zu viel Eisen verliert. Alternativ kann auch der Eisenbedarf des Körpers steigen, zum Beispiel bei Kindern, Schwangeren und Sportlern ist dieser erhöht. Insbesondere Frauen sind von Eisenmangel betroffen, wenn sehr starke Menstruationsblutungen und der damit verbundene Blutverlust dem Körper das Eisen entzieht.

Vegetarier

Auch Menschen, die sich vegetarisch ernähren, leiden oft unter Eisenmangel. Ursache dafür ist das Eisen aus pflanzlichen Rohstoffen, welches vom Darm nicht so gut aufgenommen werden kann.

Sportler

Aktive Sportler haben einen etwa doppelt so hohen Bedarf an Eisen als vergleichsweise Menschen, die keinen aktiven Sport betreiben. Da Sportler diesem erhöhten Bedarf oft nicht durch die Ernährung oder Nahrungsergänzungsmittel ausgleichen, haben auch sie nicht selten einen Eisenmangel. Sportler verlieren Eisen auch durch ihre häufigere Schweißbildung. Mit jedem Liter verliert der Körper davon 1,2 Milligramm.

Erkrankungen

Erkrankungen, wie chronische Blutungen im Magen-Darm-Trakt, können zu Eisenmangel führen. Menschen, die häufiger Blut spenden, haben oft einen Eisenmangel. Weiterhin kann ein Unfall oder eine Operation mit Blutverlusten Eisenmangel verursachen.

Magensäure

Wird im Magen-/Darmtrakt zu wenig Magensäure gebildet, kann die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung gestört sein. Das kommt bei Magen-Darm Erkrankungen vor.

Medikamente

Es gibt weiterhin Medikamente, die die Aufnahme von Eisen blockieren. Zu ihnen zählen:

Symptome bei Eisenmangel

Tritt Eisenmangel ein, reagiert der menschliche Körper empfindlich.

Folgende Anzeichen können auf einen Eisenmangel hindeuten:

  • Kopfschmerzen
  • Kälteempfindlichkeit
  • sinkende Leistungsfähigkeit
  • blasse Haut und Schleimhäute
  • schnelle Erschöpfung
  • Konzentrationsstörungen und innere Unruhen
  • Appetitlosigkeit
  • brüchige Nägel, stumpfes Haar und vermehrter Haarausfall
  • Höhere Anfälligkeit für Infekte
  • Schluckbeschwerden oder Sodbrennen
  • Formen von Magen-und Darmbeschwerden
  • rissige Lippen und eine brennende Zunge
  • stärkere Vergesslichkeit

Diagnose von Eisenmangel

Eisenmangel wird aufgrund der Symptome und einer Blutuntersuchung diagnostiziert. Zunächst muss der Arzt andere Krankheiten ausschließen, die ähnliche Anzeichen aufweisen. Bei einer Blutuntersuchung überprüft der Arzt die Eisenkonzentration. Diese wird im Transporteiweiß im Blut bestimmt. Wird dieser Wert mit unter 10 Prozent bestimmt, so kann ein Eisenmangel vorliegen. Weiterhin deutet eine geringere Anzahl an roten Blutkörperchen auf einen Mangel an Eisen.

Liegt eine Blutarmut vor, so kann man das auch beispielsweise am Auge erkennen. Dann ist die innere Seite vom Unterlid nicht rötlich gefärbt und das beweist eine Unterversorgung mit Eisen.

Maßnahmen gegen Eisenmangel

Behandlung Eisenmangel Eisenmangel wird aufgrund der Symptome und einer Blutuntersuchung diagnostiziert. (Foto by: Wavebreakmedia / Depositphotos)

Bevor man eine Behandlung des Eisenmangels beginnen kann, müssen die entsprechenden Ursachen bekannt sein. Die Einnahme der Pille kann beispielsweise die Monatsblutungen abschwächen.

Ist Darmkrebs die Ursache, muss ein operativer Eingriff erfolgen.

1. Auf eine eisenreiche Ernährung achten

Bei einem Eisenmangel ist eine eisenreiche Ernährung wichtig. Die gleichzeitige Aufnahme von Vitamin C (zum Beispiel Orangen oder Sauerkraut) erleichtert die Eisenaufnahme aus pflanzlichen Lebensmitteln. Kaffee und schwarzer Tee hingegen hemmen diese.

Folgende Lebensmittel sind reich an Eisen:

  • Leber von Schwein, Rind, Kalb
  • rotes Fleisch
  • Austern
  • Thunfisch
  • Lachs 
  • Linsen
  • Eierschwammerl
  • weiße Bohnen
  • Erbsen
  • Quinoa
  • Hirse
  • Mohn
  • Sonnenblumenkerne 
  • Karotten
  • Orangen

Ist der Eisenverlust sehr stark, reicht eine entsprechende Ernährungsumstellung allein nicht aus.

2. Bluttransfusion, Eisenpräparate und Infektionen

Liegt Blutarmut vor, benötigt man unter Umständen Bluttransfusionen.

Weiterhin kann der Arzt eisenhaltige Medikamente verschreiben, um einen Eisenmangel auszugleichen. Eisenpräparate gibt es in verschiedenen Darreichungsformen, beispielsweise als Tablette, Kapsel, Tropfen oder Saft.

Für Menschen, die unter besonderen Eisenaufnahmestörungen leiden, gibt es Injektionen.

Es ist empfehlenswert, Eisenpräparate nur nach vorheriger Rücksprache mit einem Arzt einzunehmen. Überdosierungen und fehlerhafte Einnahme können sonst zu starken Nebenwirkungen, beispielsweise zu Erbrechen, Durchfall und Leber-/Nierenschäden führen.


Bewertung: Ø 4,1 (147 Stimmen)

ICD-10: D50, D50.0, D50.1, D50.8, D50.9 mehr Infos


Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 08.10.2014
Überarbeitet am: 08.06.2020

DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN

Schwangerschaftsvergiftung

Schwangerschaftsvergiftung

Dabei kommt es zu einer Störung der Anpassungsfähigkeit des Körpers an die Schwangerschaft, die auch tödlich enden kann.

weiterlesen
Lipödem

Lipödem

Ein Lipödem ist eine Störung der Fettverteilung. Dabei kommt es häufig zu schmerzhaften Druckstellen und psychischen Belastungen.

weiterlesen
Vitamin D Mangel

Vitamin D Mangel

In Österreich ist der Anteil der Menschen, die an einem Vitamin D Mangel leiden, erschreckend hoch, denn er liegt bei knapp 90%.

weiterlesen

User Kommentare