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- Was sind Zahnungsprobleme: Während dem Hervortreten der Milchzähne aus dem Kiefer, kommt es häufig zu Schmerzen bei den Babys und Kleinkinder.
- Symptome: Es kommt zu vermehrter Speichelbildung, Unruhe, Schlafproblemen, Appetitlosigkeit und Ausschlägen.
- Ursachen: Meist hat es erbliche Gründe, dass es manchen Babys mehr weh tut als anderen. Aber auch sogenannt Eruptionszysten können Probleme bereiten.
- Behandlung: Bei Ärzten und Apotheken kann man Salben und Tinkuren zur Schmerzlinderung erwerben.
- Mögliche Komplikationen: Kommt es bei Durchbruchszysten zu Geschwüren, müssen diese unbedingt von einem Zahnarzt behandelt werden.
- Vorbeugung: Vorbeugen lässt sich hier leider nichts, da alle Kinder durch diese Phase durchmüssen.
Inhaltsverzeichnis
Was sind Zahnungsprobleme
Als Zahnungsprobleme werden alle Beschwerden bezeichnet, die im Zusammenhang mit dem Zahnen vorkommen. Wenn die Milchzähne aus dem Kiefer hervortreten und durch die Mundschleimhaut brechen (Zahndurchbruch), kann dies sehr unangenehm sein und Schmerzen bereiten.
Gleichzeitig treten häufig Fieber, Durchfall und Hautausschläge auf, deren Zusammenhang mit dem Zahnen aber nicht völlig geklärt ist. Es wird vermutet, dass zeitgleich mit dem Zahnen die mütterlichen Antikörper im Blut des Kindes abnehmen und die Probleme deshalb auftreten.
Sogenannte zeitliche Durchbruchsstörungen liegen vor, wenn der Zahndurchbruch zu zeitig oder zu spät erfolgt.
Beginnt das Zahnen, schieben sich zuerst langsam die mittleren Schneidezähne unten hervor. Diese werden von den seitlichen unteren, den mittleren oberen und den seitlichen oberen gefolgt. Im Anschluss treten die im Unterkiefer die ersten Backenzähne hervor, danach im Oberkiefer. Schließlich folgen die Eckzähne unten und oben.
Um den 24. Lebensmonat herum erscheinen die zweiten Backenzähne unten und oben. Bis zum Alter von 3 Jahren sollten alle Zähne vollständig vorhanden sein.
Außerdem können Zahnungsprobleme auftreten:
- wenn schon bei der Geburt Zähne vorhanden sind (Dentitio natale).
- Zähne bis zum 30.Tag nach der Geburt durchbrechen (Dentitio neonatale).
- die Zähne verzögert durchbrechen (Dentitio tarda).
- die Zähne in einer veränderten Reihenfolge erscheinen.
- Ebenfalls zu den Zahnungsproblemen zählt die Perikoronitis (Dentitio difficilis). Hierbei ist um die Spitze des durchbrechenden Zahnes das Zahnfleisch entzündet. In manchen Fällen kann die Zahnfleischtasche auch eitern.
Ursachen von Zahnungsproblemen
Erblich bedingt
Die Ursachen von Zahnungsproblemen liegen beim Durchbruch der Zähne und fast jedes Kind hat in dieser Zeit Beschwerden. In manchen Familien erfolgt der Zahndurchbruch gehäuft zu früh oder zu spät, was möglicherweise auf erblich bedingte Ursachen zurückzuführen ist.
Dauer der Schwangerschaft
Der verzögerte Zahndurchbruch ist auch abhängig von der Dauer der Schwangerschaft, da die Bildung der Zahnhartsubstanz schon im Mutterleib beginnt und einen bestimmten Zeitraum benötigt. Wird ein Kind also zu früh geboren, wird das Zahnen zeitlich automatisch nach hinten verschoben, weil die Zähne noch nicht komplett entwickelt sind.
Durchbruchszysten
Aus den Zahnsäcken, die alle entstehenden Zähne im Kiefer umgeben, entstehen sogenannte Durchbruchszysten, welche ebenfalls Zahnungsprobleme hervorrufen können. Die Ursache dieser Zysten, die häufig auch Eruptionszysten genannt werden, ist jedoch unklar.
Die Ursache für Zahndurchbruchsgeschwüre, welche sich beim Durchbruch der mittleren Schneidezähne des Unterkiefers zeigen, ist ebenfalls nicht gänzlich geklärt.
Symptome von Zahnungsproblemen
Zahnungsprobleme äußern sich bei jedem Kind individuell und zeigen unterschiedliche Symptome.
Anzeichen für das beginnende Zahnen sind:
- eine vermehrte Speichelbildung
- Unruhe
- Schlafstörungen
- merkbar häufigeres Schreien
- Fieber
- Durchfall
- Hautausschläge
Diese Symptome kommen aber nicht nur beim Zahnen vor, sondern können auch ein Anzeichen für eine andere Erkrankung sein.
Durchbruchszysten werden als pralle, bläuliche Erhebung auf dem Kiefer sichtbar. Häufig ist das Zahnfleisch gerötet und geschwollen oder blutet in manchen Fällen sogar. Bei leichtem Druck kann es auch vorkommen, dass Eiter aus der entzündeten Mundschleimhaut austritt.
Untersuchungen und Diagnose
Da meist Kinder im Alter zwischen 6 und 9 Monaten von Zahnungsproblemen betroffen sind, ist es oft schwer, eine Diagnose zu stellen, da das Kind nicht sagen kann, was ihm wehtut.
Häufig machen sich Zahnungsprobleme dadurch bemerkbar, dass das Kind viel schreit und so seine Schmerzen ausdrückt. Für viele Eltern ist es schwer zu erkennen, ob es sich um „normale“ Zahnungsprobleme handelt oder um „behandlungsbedürftige“.
Für eine eindeutige Diagnose ist es empfehlenswert, einen Kinderarzt oder einen Zahnarzt zu konsultieren. Dieser untersucht den Mund und den Kiefer des Kindes und macht gegebenenfalls eine Röntgenaufnahme, um die genaue Ursache der Zahnungsprobleme zu ermitteln.
Behandlung und mögliche Komplikationen
Wenn Zahnungsprobleme zu starken Beschwerden führen, sollten Therapiemaßnahmen ergriffen werden, um die Schmerzen zu lindern.
- Hierbei können pflanzliche Tinkturen mit Kamille oder gekühlte Beißringe sehr hilfreich sein. Die Beißringe nehmen den entstehenden Druck und das Kühlen wirkt schmerzlindernd.
- Homöopathische Osanit-Kügelchen
- Dentinox-Gel, das aufgetragen wird (in der Apotheke erhältlich)
- Kommen allgemeine körperliche Beschwerden wie Fieber oder Durchfall dazu, sollte man darauf achten, dass das Kind ausreichend trinkt.
- Gegebenenfalls können auch schmerzstillende Mittel eingesetzt werden, in diesem Fall sollte aber vorher ein Kinderarzt aufgesucht werden, um eine geeignete Therapie einzuleiten.
Flüssigkeitsgefüllte Durchbruchszysten entleeren sich meistens selbst und heilen ziemlich schnell ab. In sehr seltenen Fällen müssen sie von einem Zahnarzt geöffnet werden.
Treten Geschwüre oder Entzündungen an der Durchbruchsstelle auf, sollte unbedingt ein Zahnarzt aufgesucht werden. Dieser kann die entzündeten Stellen untersuchen und beurteilen und eine geeignete Therapie durchführen.
Manchmal müssen Geschwüre geöffnet werden, damit vorhandener Eiter abfließen kann. In diesem Fall kann ein anschließend verabreichtes Antibiotikum vom Arzt sinnvoll sein.
Hausmittel
Es gibt auch eine ganze Reihe an Hausmitteln, die das Zahnen erleichtern:
- Ist das Zahnfleisch nicht entzündet, kann man mit dem Finger oder einem Löffel über das Zahnfleisch reiben, um den Schmerz zu verringern.
- Etwas größeren Kindern kann man etwas Hartes zum Kauen geben. Hier eignen sich ungezuckerter Zwieback, geröstetes Brot oder Brotstangen.
- Auch ein Fläschchen oder eine Tasse mit gekühltem Wasser wird von vielen Kindern gerne angenommen, da das Kühlen sehr gut tut.
Prävention und was ich selbst tun kann
Leider kann man Zahnungsproblemen bei Kleinkindern nicht vorbeugen, da die Zähne auf jeden Fall durch das Zahnfleisch durchbrechen müssen. Die Beschwerden allerdings lassen sich mit geeigneten Mitteln gut lindern. Ein Trost für alle Eltern: Alle Zahnungsprobleme werden irgendwann vorüber sein!
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