Schnell-Überblick
- Was ist Chronische Bronchitis: Bei einer chronischen Bronchitis sind die Bronchien dauerhaft entzündet und produzieren vermehrt einen belegenden Schleim.
- Symptome: Starker Husten, der länger als drei Monate andauert, deutet stark auf eine chronische Bronchitis hin. Das Husten wirkt ratternd und es kann auch zu Atemnot kommen.
- Ursachen: Die häufigste Ursache ist das Rauchen. Aber auch ein häufiges Einatmen von Giftstoffen kann daz führen.
- Behandlung: Im Anfangsstadium der Erkrankung gelten die besten Heilungschancen. Die beste Methode ist die Vermeidung der Auslöser. Auch Passivrauch muss vermieden werden. Erst dann könenn Behandlungen gut anschlagen.
- Mögliche Komplikationen: Führt man das Rauchen fort, so erfolgt eine Unterversorgung der Organe mit Sauerstoff. Vor allem das Herz wird schwer belastet. Erkennt man die Bronchitis zu spät, sinken die Heilungschancen rapide.
- Vorbeugung: Die Beste Vorbeugung ist der sofortige Stopp des Rauchens, oder die Vermeidung überhaupt damit anzufangen. Ist man häufiger giftigen Stoffen ausgesetzt, ist eine ordnungsgemäße Schutzkleidung wichtig.
Inhaltsverzeichnis
Was eine chronische Bronchitis
Bei der chronischen Bronchitis handelt es sich um eine chronische Entzündung der Atemwege, bei der überwiegend die Bronchien betroffen sind. Die Bronchien sind dauerhaft entzündet und produzieren vermehrt Schleim und Sekret. Die Fähigkeit der Flimmerhärchen in den Bronchien, Schleim und Fremdkörper aus der Lunge abzutransportieren, ist stark herabgesetzt.
Die Hauptursache sind Inhalationsnoxen, also die Einatmung schädlicher Substanzen wie Staub und Gase. Beispiel für solche Substanzen sind Asbest, Reizgase wie Chlorgas, Holzstaub und vor allem Tabakrauch.
Wenn man häufig von bronchialen Infekten betroffen ist oder Vorerkrankungen der Herzkranzgefäße hat, ist die Wahrscheinlichkeit, an einer chronischen Bronchitis zu erkranken, höher. Auch Menschen, die in ihrem Körper nicht genügend Antikörper gegen schädliche Substanzen aufweisen, erkranken eher an einer chronischen Bronchitis.
Die Krankheit tritt in drei Formen auf: Man kennt die
- chronische Bronchitis
- die chronisch-obstruktive Bronchitis
- eine chronisch-obstruktive Bronchitis, die mit einer Einschränkung der Lungenventilation einhergeht
In Österreich sind etwa 10 bis 15 Prozent der erwachsenen Bürger an einer chronischen Bronchitis erkrankt.
Ursachen einer chronischen Bronchitis
Sind die Bronchien durch ständige Erkältungen oder Umweltbelastungen über einen längeren Zeitraum geschädigt, steigt die Wahrscheinlichkeit, an einer chronischen Bronchitis zu erkranken.
Rauchen ist eine der Hauptursachen dieser Krankheit. Menschen, die einer starken Luftverschmutzung ausgesetzt sind, haben ebenfalls ein höheres Risiko. Akute Atemwegsinfektionen, ein kalt-feuchtes Klima, staubbelastete Wohnungen und Arbeitsplätze, seltenere Krankheiten wie Mukoviszidose oder Antikörpermangel sind weitere Risikofaktoren.
Vor allem der Risikofaktor Rauchen ist nicht zu unterschätzen. Ärzte gehen davon aus, dass in 80 bis 90 Prozent der Fälle einer chronischen Bronchitis Rauchen die Ursache ist. Durch den eingeatmeten Teer verkleben die hochsensiblen Flimmerhärchen in den Bronchien. Außerdem ist eine chronische Bronchitis die siebthäufigste Todesursache, wobei die Tendenz steigt.
Die Erkrankung ist auch ein wesentlicher Faktor für Arbeitsunfähigkeit und Invalidität. Männer sind in Österreich häufiger betroffen als Frauen und die Erkrankung häuft sich mit steigendem Lebensalter. Auch in diesem Vergleich kann man einen Zusammenhang zwischen chronischer Bronchitis und Rauchen feststellen. Vielfach entsteht die chronische Bronchitis aber auch durch Luftverschmutzung. Eine epidemiologische Langzeitstudie über die Auswirkungen der Luftschadstoffe auf den Menschen wurde im Sommer 2011 abgeschlossen und kommt zu dem Ergebnis, dass 12 Prozent aller Fälle von chronischer Bronchitis in den untersuchten Ländern (Schweiz, Frankreich und Österreich) auf Luftverschmutzung zurückzuführen sind.
Symptome einer chronischen Bronchitis
Da es sich um eine Entzündung der Bronchialschleimhaut handelt, führt die chronische Bronchitis zu Husten mit Schleim und Auswurf. Der Schleim kann weißlich oder grünlich sein, zäh oder dünnflüssig. Solange keine sinnvolle Behandlung stattfindet, verschlimmern sich die Symptome. Die chronische Bronchitis ist von einem produktiven Husten gekennzeichnet, der mindestens drei Monate anhält.
Erst wenn die Symptome wenigstens in zwei aufeinanderfolgenden Jahren auftreten, spricht man tatsächlich von einem chronischen Verlauf. Dauerhafter Husten über einen längeren Zeitraum und schleimiger Auswurf weisen also auf eine solche Erkrankung hin. Je früher man einen Arzt aufsucht, desto besser. Dann besteht die Chance auf vollständige Heilung.
Treten bei der Atmung rasselnde Geräusche in der Lunge auf und werden diese zusätzlich von Atemnot begleitet, kann dies eine stark fortgeschrittene chronische Bronchitis sein. Möglich sind auch direkte Erkrankungen der Lunge.
Typisch für die Erkrankung bei Rauchern ist, dass sie am Morgen stark husten, über den Tag aber viele Stunden beschwerdefrei sind. Bei feucht-kaltem Wetter verstärken sich die Beschwerden häufig. Im Anfangsstadium tritt der Husten nur bei Anstrengung auf, im fortgeschrittenen Stadium meist auch im Ruhezustand.
Untersuchungen und Diagnose
Je früher man die chronische Bronchitis behandelt, desto besser. Hat der Patient beispielsweise nach einer akuten Bronchitis oder einer Atemwegsinfektionen mehrere Wochen lang Husten, sollte er unbedingt einen Arzt aufsuchen. Vor allem Raucher müssen die Symptome genau beobachten. Ideal, wenn sie auf das Rauchen verzichten können. Bei einer fortgeschrittenen chronischen Bronchitis ist die Zerstörung der Bronchialverästelungen nicht mehr rückgängig zu machen.
Bei der Diagnose klopft und horcht der Arzt den Brustkorb des Patienten ab. Zur Diagnose gehört ferner die Überprüfung der Lungenfunktion mithilfe der Spirometrie, manchmal auch die Röntgenuntersuchung des Brustkorbes.
Der Arzt muss Lungenentzündung, Tuberkulose, Asthma oder Lungenkrebs (Bronchialkarzinom) ausschließen können. Zu diesem Zweck führt er unterschiedliche Untersuchungen durch.
Eine Blutuntersuchung gibt genauen Aufschluss über die Art der Entzündung. Weitere Tests können die Blutgaswerte analysieren, ebenso ist ein Lungenbelastungstest mitunter sinnvoll.
Je nach Schweregrad ist auch eine erweiterte Lungenfunktionsüberprüfung angebracht. Eine Computertomographie (CT) erlaubt ein genaueres Bild der Lungenflügel, bei Verdacht auf Tumore ist auch eine Bronchoskopie, bei der man Gewebe entnimmt, notwendig.
Nicht selten wird auch das Herz durch die dauernde Belastung in Mitleidenschaft gezogen. Aus diesem Grunde sollte auch die Herzfunktion mittels EKG überprüft werden. In Ausnahmefällen ist auch die Herzkatheter Untersuchung notwendig.
Behandlung, Therapie und mögliche Komplikationen
Im Anfangsstadium ist die chronische Bronchitis heilbar. Am besten, man beseitigt die Ursachen der Erkrankung. Wer raucht, sollte das aktive Rauchen schnellstmöglich einstellen. Auch das Passivrauchen muss komplett vermieden werden. Erkrankte sollten Räume mit starker Luftverschmutzung meiden.
Liegt ein anderer Infekt der Atemwege zugrunde, muss diese zuerst ausheilen. Ist die Infektion bakterieller Natur, wird sie meist mit Antibiotika behandelt. Andere Medikamente, die zum Einsatz kommen, sind Schleimlösers oder Hustenreiz stillende Medikamente. Tritt die chronische Bronchitis in Verbindung mit Asthma auf, wird die Gabe eines Bronchien erweiternden Sprays oder von Cortison notwendig. Starke Atemnot wird mit einer Sauerstofflangzeitbeatmung behandelt. In schweren Ausnahmefällen ist sogar die Entfernung des zerstörten Lungengewebes notwendig.
Mögliche Komplikationen
Wird das Rauchen fortgesetzt, treten meist Komplikationen auf. Ebenso wie das Rauchen trotz Bronchitis ist das fortgesetzte Einatmen schädlicher Gase ein Risikofaktor für eine Krebserkrankung. Weil der Widerstand in den Atemwegen immer weiter zunimmt, kann es zu einer Überblähung der Lunge, einem Lungenemphysem kommen. Das wiederum erzeugt einen erhöhten Blutdruck in den Lungengefäßen, wodurch das Herz geschwächt wird. Eine Folge der Herzschwäche ist die Wasseransammlung in den Beinen.
Eine ähnlich schlimme Folge sind wiederholt auftretende Lungenentzündungen. Dadurch ist der Betroffene permanent kurzatmig, die Lungenfunktion kann immer stärker eingeschränkt werden. Nicht zuletzt führt die ständige Sauerstoffunterversorgung zu blauen Lippen und Nägeln.
Prävention und was ich selbst tun kann
Die beste Möglichkeit, einer chronischen Bronchitis vorzubeugen, ist das Rauchen aufzugeben. Nichtraucher leiden äußerst selten unter dieser Krankheit. Auch giftigen Stäuben und Gasen sollte man so gut es geht aus dem Wege gehen. Grippeerreger sind weitverbreitete Bakterien, die zu einer Lungenentzündung führen können. Das wiederum verursacht bei Menschen, die zu Bronchitis neigen, heftige Komplikationen. Daher ist es sinnvoll, sich jedes Jahr erneut gegen Grippe impfen zu lassen.
Um die Bronchien zu stärken, hilft auch Atemgymnastik oder eine Klopfmassage im Rückenbereich. Die fördert die Durchblutung der Atemwege und erleichtert damit das Abhusten. Durch die Massage wird das Lungengewebe außerdem viel besser mit Sauerstoff versorgt. Erkrankte sollten möglichst viel trinken, weil das den Schleim besser löst. Inhalationen mit Salzwasser helfen, festsitzenden Schleim zu lockern und halten die Bronchialverästelungen geschmeidig. Viel Bewegung an der frischen Luft tut den Lungen außerordentlich gut. Die werden dadurch viel besser durchblutet und können leichter regenerieren.
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