Warum ist eine Ernährungsumstellung wichtig?
Da bei Gichtkranken die Ausscheidung von Harnsäure über die Nieren gestört ist und sich dabei Säure im Blut anstaut, ist das Ziel der Behandlung, den Harnsäurespiegel dauerhaft zu senken.
Mit einer purinarmen Ernährung in Kombination mit den richtigen Medikamenten können die erhöhten Harnsäurewerte gut in den Griff bekommen werden. Eine purinarme Diät verhilft dem Patienten oft dabei, die benötigte Medikamentendosis zu verringern oder sie sogar ganz abzusetzen.
Was darf man essen?
Purinarme Lebensmittel
Um den an Gicht erkrankten Menschen die Wahl der Lebensmittel zu erleichtern, gibt es Lebensmitteltabellen (Bsp. bei allen Ärzten, im Internet), die zum leichteren Verständnis gleich den Harnsäurewert (Puringehalt) des jeweiligen Nahrungsmittels beschreiben. Beispiele wären:
- Margarine
- Öl
- Kürbis
- Honig
- Nüsse
- Kartoffeln
- Marmelade
- Zucker
- Grieß
- Mehl
- Stärke
- Gewürze
- Nudeln
- Reis
- Salat
Getränke
- Wasser
- Mineralwasser
- Kräuter-, Früchte- und Schwarztee
- Kaffee
- Kakao
Milchprodukte
- Milch
- Schlagobers
- Buttermilch
- Kefir
- Molke
- Topfen
- Grgonzola
- Weichkäse
- Schnittkäse
- Hüttenkäse
- Frischkäse
- Butter
Was darf man nicht essen?
Tierische Lebensmittel
Vor allem sollte auf tierische Lebensmittel verzichtet werden, da diese sehr viel Purin enthalten. Dazu zählen auch Geflügel, Fisch und Meeresfrüchte.
- Leber
- Niere
- Bries
- Muskelfleisch
- Wurst
- Hering
- Sardellen
- Lachs
- Hummer
- Miesmuscheln
- Schweinsschwarte
Alkohol
Gerade bei Gicht wird von Alkoholkonsum besonders abgeraten. Alkohol bremst den Abbau von Harnsäure zusätzlich und lässt den Spiegel dadurch ansteigen. Selbst bei rein gelegentlichem Konsum von etwas mehr Alkholok, kann es zu einem Gichtanfall kommen. Besonders Bier enthält viel Purin.
Pflanzliche Lebensmittel
Diese enthalten unterschiedlich viele Purine, so enthalten Hülsenfrüchte (Bohnen, Erbsen und Sojabohnen) und auch Gemüsesorten wie Brokkoli, Karfiol, relativ viele Purine. Trotz einem hohen Puringehalt wirken diese nicht so belastend auf den Harnsäurestoffwechsel wie Fleisch- und Fleischprodukte.
- Bohnen
- Ebsen
- Sojabohnen
- Brokkoli
- Karfiol
- Spinat
Was sonst noch bei Gicht wichtig ist
- Kohlehydrate
Mindestens die Hälfte der Gesamtenergiezufuhr sollte bei einer Gichterkrankung aus Kohlenhydraten stammen, denn Kohlenhydrate haben keinen Einfluss auf die Harnsäurekonzentration. - Eiweiß
Eiweiß ist ein wichtiger Baustoff für Muskulatur und Hormone. Eine erhöhte Eiweiß- und gleichzeitig purinreiche Ernährung kann jedoch die Entstehung einer Gichterkrankung begünstigen. - Fette
Dabei sollten pflanzliche Fette bevorzugt werden, wie zum Beispiel Halbfettmargarine, Walnuss-, Soja-, Raps-, Traubenkern- oder Sonnenblumenöl. Diese haben keinen Einfluss auf die Harnsäurekonzentration. - frische Lebensmitteln
Frische Lebensmittel enthalten weniger Purine als länger gelagerte, denn während der Lagerung entstehen niedermolekulare Verbindungen (purinhaltige Verbindungen), die der Darm leichter aufnimmt und die Harnsäurekonzentration im Blut ansteigen lässt. Kochen ist dem Braten vorzuziehen, da die Purine zu einem großen Teil ins Kochwasser übergehen. D - Gewicht reduzieren
Eine weitere wichtige Säule bei Gichterkrankungen ist das Körpergewicht. Sinnvoll ist eine dauerhafte Reduzierung von Übergewicht mit gesunder Ernährung (kalorienreduzierte Mischkost, ovo-lakto-vegetarische Kost, Vollwert-Ernährung mit Gicht-Ernährungs-Ausrichtung) und ausreichend Bewegung.
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