Margarine ist besser als Butter?

Seit Jahrzehnten tobt ein erbitterter Kampf, was gesünder ist: Margarine oder Butter? Die meisten Verbraucher sind felsenfest der Ansicht, dass die pflanzliche Margarine wesentlich besser ist als die aus tierischen Fetten hergestellte Butter. Aber wer hat Recht?

Butter Bis heute ist umstritten, ob Margarine tatsächlich gesünder als Butter ist. (Foto by: yelenayemchuk / Depositphotos)

Ersatz für die Butter - Eine Geschichte

Ein französischer Nahrungsmittelchemiker mit Namen Hippolyte Mège Mouriès bekam 1869 das Patent für die Herstellung von Margarine. Das Wort kommt übrigens aus dem Griechischen und bedeutet „Perle“. Im Auftrag von Napoleon III. war Monsieur Mouriés auf der Suche nach einem billigen Speisefett für die Armee und auch für die unteren Schichten des französischen Volkes.

Die erste künstliche Butter wurde aus Rindertalg hergestellt. Das war billig und kam bald auch im restlichen Europa zum Einsatz. Beliebt war dieser Butterersatz allerdings nicht. Die Entwicklung indes ging weiter und Mitte der 1950er Jahre wurde statt des Rindertalgs pflanzliches Öl zur Herstellung von Margarine verwendet und endlich wurde der Butterersatz salonfähig.

Um die Margarine besser verkaufen zu können, wurde von den Herstellern auf den gesundheitlichen Aspekt hingewiesen. Beworben wurde vor allem, dass Margarine mehr ungesättigte Fettsäuren und gegenüber Butter deutlich weniger Cholesterin besitzt. Auch die positive Wirkung der Margarine auf das Herzinfarktrisiko wurde positiv beschrieben.

Die andere Sicht und Studien

In der heutigen Zeit ist Margarine längst nicht mehr das, was sie eigentlich sein sollte: nämlich eine gesunde Alternative zur Butter.

Es gibt Experten, die bezweifeln, ob Margarine überhaupt einen gesundheitlichen Nutzen hat. Zumindest schneidet Margarine in vielen Tests deutlich schlechter ab als Butter.

Mehr noch, es gibt Hinweise darauf, dass Menschen, die nur Margarine essen, ein höheres Herzinfarktrisiko haben als die Menschen, die nur Butter essen. In manchen Sorten Margarine sind so genannte Trans-Fettsäuren enthalten und diese sind deutlich schädlicher als die gesättigten Fettsäuren in der Butter.

Die Trans-Fettsäuren stehen im Verdacht, Herzerkrankungen zu verursachen. Trans-Fettsäuren erhöhen das schädliche LDL-Cholesterin. Das wiederum ist ein Risiko, wenn es zum Beispiel um Arterienverkalkung geht. Gleichzeitig senken sie auch noch das HDL-Cholesterin, das Ablagerungen in den Adern speichert und in die Leber transportiert, wo es schließlich abgebaut wird.

Vorsicht Trans-Fettsäuren

Knäckebrot mit Margarine Ob man sich Butter oder Margarine aufs Brot streicht, bleibt immer eine Geschmackssache. (Foto by: ajafoto / Depositphotos)

Die gefährlichen Trans-Fettsäuren gibt es in der Natur nicht, sie entstehen nur beim künstlichen Härten von Pflanzenölen. Damit die Sonnenblumen-Margarine nicht vom Brot fließen kann, muss ein bestimmter Teil des Pflanzenöls gehärtet werden und wird dann zusätzlich mit flüssigem Öl gemischt. Während dieses Vorgangs verwandeln sich gesunde, ungesättigte Fettsäuren in nicht gesunde Trans-Fettsäuren.

Wenn das Öl ganz hart wird, dann bleiben am Ende nur noch die schädlichen, gesättigten Fettsäuren übrig und das ist eigentlich nicht der Sinn der Sache. Nur in Pflanzenölen, Reform- und Diätmargarine sind nur sehr wenige Trans-Fettsäuren enthalten.

Geschmackssache

Jede Margarine hat viele Zutaten, wie beispielsweise

  • Wasser
  • Magermilch
  • Aroma- und Farbstoffe
  • manchmal Milcheiweiß und auch Vitamine

Bei einem gesunden Menschen, der nicht zu viel Fett in welcher Form auch immer zu sich nimmt, sind Butter und auch Margarine in Ergänzung zusammen mit normalen pflanzlichen Speiseölen kein Problem.

Ob man sich nun Butter oder Margarine aufs Brot streicht, bleibt immer eine Geschmackssache. Ganz eindeutige Beweise, dass Margarine wirklich gesund oder ungesund ist, gibt es aber immer noch nicht. Genauso fraglich sind auch die gesundheitlichen Vorteile der Butter.


Bewertung: Ø 4,5 (70 Stimmen)

Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 29.09.2009
Überarbeitet am: 17.09.2020

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