Versteckte Zuckerfallen in unserer Nahrung

Es ist allgemein bekannt, dass Zucker nicht unbedingt ein gesundes Nahrungsmittel ist, zu Übergewicht, Zahnschäden und anderen Gesundheitsproblemen führen kann, und somit nur in begrenzten Mengen konsumiert werden sollte.

Ketchup In 500 Gramm Ketchup stecken oft bis zu 37 Zuckerwürfel. (Foto by: bit245 / Depositphotos)

Zucker fast überall

Klar ist vielen, dass Schokolade und verschiedene Süßwaren beträchtliche Mengen an verarbeitetem Zucker enthalten.

Aber auch Obst, das generell als gesund angesehen wird, kann je nach Sorte neben Wasser und Fruchtzucker in der Regel besser verträglich als raffinierter Rübenzucker, wer an Diabetes leidet, sollte jedoch auch hier vorsichtig sein. Dies gilt natürlich auch für Fruchtsäfte.

Versteckter Zucker

Saucen

Zucker ist jedoch auch in vielen anderen Saucen, wie Tomatensauce oder Grillsauce und ähnlichen Produkten enthalten, wie bei nahezu jedem Senf. Manche Dip-Saucen für zum Beispiel Tortilla Chips können sogar zu einem großen Teil aus Zucker bestehen.

Cornflakes

Auch die vermeintlich "gesunden" Cornflakes oder Müsli und Müsliriegel sind mit viel Zucker angereichert.

Fruchtjoghurt

Joghurt wird als gesund und leicht angepriesen, jedoch ist das nur bei Naturjoghurt der Fall. Fruchtjoghurts können bis zu 8 Würfelzucker pro 200-Gramm-Becher enthalten.

Konservierte Ananas

Frische Früchte enthalten wenige Kalorien und sind auch sehr gesund. Die Ananas-Diät kann sogar beim Abnehmen helfen. Kommen die Ananas allerdings aus der Dose, stecken gleich 18 Würfelzucker in einem 450-Gramm-Exemplar. Dann wird die Ananas zur Kalorienbombe.

Ketchup

Es gibt zahlreiche verarbeitete Lebensmittel, in denen nicht unbedingt jemand Zucker vermuten würde. Dass das eher pikant-würzig schmeckende Ketchup unter anderem aus Zucker hergestellt wird, ist vielleicht noch vielen bekannt, auch sind hier teilweise zuckerärmere Varianten auf den Markt, die dennoch einiges Zucker beinhalten und nur gering gesünder sind.

Fertigprodukte

Auch Fertig-Suppen oder andere Fertiggerichte, bei denen im privaten Bereich kaum jemand auf die Idee kommen würde, Zucker hinzuzufügen, enthalten in ihrer essfertig verpackten oder rasch zuzubereitenden Form sehr oft Zucker. Wiederum betrifft dies auch pikant-würzig schmeckende Speisen und keineswegs nur süße.

Zwar kann teilweise vermutet werden, dass damit bei gewissen Billigprodukten Geschmacks-Defizite bei den verwendeten Zutaten ausgeglichen werden, weil raffinierter Zucker eine leicht und billig verfügbare Zutat ist, genauso häufig ist dieser jedoch auch bei Markenprodukten zu finden.

Fruchtsäfte

Nektar Getränke mit dem Namen "Nektar" enthalten meist viel zugesetzten Zucker. (Foto by: studioM / Depositphotos)

Während Getränke mit der Bezeichnung "Saft" laut Gesetz nur aus der jeweiligen Obstsorte hergestellt werden dürfen, enthalten jene unter dem Namen "Nektar" neben einem gewissen Fruchtanteil und Wasser oft sehr viel zugesetzten Zucker.

Problematisch ist, dass dieses Wort mitunter hochwertiger klingt, und diese Produkte in Supermärkten nicht selten direkt neben reinem Fruchtsaft zu finden sind. Diese sollten jedoch durch Aufschriften wie "100 Prozent" oder "kein Zuckerzusatz" erkennbar sein, während dies bei einem Nektar fehlt, und dafür eine Angabe wie etwa "25 Prozent Fruchtanteil" zu lesen ist. Häufig ist auch nur die Angabe einer Obstsorte mit fehlendem Zusatz "Saft", vielfach bei Sorten wie Mango, Pfirsich oder Kirsche.

Energy-Drinks, Cola und Co

Noch mehr Zucker ist generell in folgenden Getränken enthalten:

  • Energy-Drinks
  • fertig abgefülltem Eistee
  • Cola-Getränken
  • verschiedene Limonaden

Selbst wenn diese nicht auffällig süß schmecken, entspricht die Zuckermenge häufig einer zweistelligen Anzahl an Würfelzuckern pro Liter. Hier sind allerdings zuckerfreie Varianten stark verbreitet, wobei der Zucker durch künstliche Süßstoffe ersetzt wird. Diese Süßstoffe gelten in gewissen Mengen als unbedenklich, sie liefern nur sehr wenig bis keine Energie, jedoch sind sie teilweise umstritten.

Dies gilt auch für Zucker-Alternativen auf natürlicher Basis, wie Steviol-Glykoside. Einige Getränke, welche diese Süßstoffe verwenden, enthalten trotzdem noch zugesetzten Zucker, worauf etwa Bezeichnungen wie "30 Prozent weniger Zucker" hindeuten können. Selbst Mineralwasser kann Zucker enthalten, wenn es eines mit zugesetztem Fruchtgeschmack ist.

Essiggurkerl und Rotkohl aus dem Glas

Kaum jemand kommt auf die Idee in diesen Produkten Zucker zu vermuten. Die Realität ist jedoch anders. Ein großes Glas Rotkohl kann bis zu 25 Zuckerwürfel enthalten.

Zutatenliste prüfen

Entlarven lassen sich diese "Zuckerfallen" letztlich nur durch einen Blick auf die Zutatenliste, die bei allen verarbeiteten Lebensmitteln vorhanden sein muss.

Je weiter vorne in dieser Liste die Angabe "Zucker" zu finden ist, desto mehr davon ist enthalten.

Teilweise werden auch alternative Bezeichnungen wie "Rübenzucker" oder "Rohrzucker" benutzt, die Fachbezeichnung "Saccarose" für den gängigen Haushaltszucker ist nicht üblich. Generell ist Zucker an Bezeichnungen zu entdecken, die mit der Endung -ose enden, wie zum Beispiel:

  • Glukose bzw. Glukosesirup
  • Traubenzucker (Dextrose)
  • Fruchtzucker (Fructose), wobei dieser zwar weniger umstritten sind, aber ebenfalls viel Energie liefern.
  • Maltose oder Malzzucker
  • Lactose oder Milchzucker

Auf Produktverpackungen sind häufig auch Tabellen aufgedruckt, welche den Anteil des enthaltenen Zuckers pro Portion oder pro 100 Gramm angeben.

Unser Fazit

Verbraucher sollten alle verfügbaren Informationsquellen nutzen, um dem versteckten Zucker in ihrer Ernährung auf die Schliche zu kommen. Ob Zucker, Süßstoffe oder Zuckeraustauschstoffe – hier ist stets weniger mehr für unsere Gesundheit.


Bewertung: Ø 4,8 (38 Stimmen)

Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 21.10.2014
Überarbeitet am: 13.01.2021

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