Ist eine Ernährungsumstellung bei AIDS/HIV wichtig?
Da es bei AIDS-Kranken sehr oft zu Mangelerscheinungen kommt, nehmen ernährungsmedizinische Maßnahmen eine zentrale Rolle ein. Die Erkrankten nehmen häufig durch ihre Appetitlosigkeit, Schluckstörungen, Erbrechen, Depressionen, körperlichen Schwächen, Nebenwirkungen von Medikamenten oder Infektionen in der Mundhöhle zu wenig oder falsche Nahrung zu sich, wodurch es zu Mangelerscheinungen kommen kann.
HIV-Infizierte, die noch nicht an AIDS erkrankt sind, können durch eine bestimmte Ernährungsweise den späteren Krankheitsverlauf durchaus positiv beeinflussen und so einem möglichen extremen Gewichtsverlust vorbeugend entgegenwirken. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist bereits in sehr frühen Stadien der Erkrankung sinnvoll.
Worauf man bei AIDS/HIV in der Ernährung achten sollte
- Kalorien
Kalorien sind die Energie, die den Körper Treibstoff gibt. Um die Körpermasse aufrecht zu erhalten ist es wichtig die Kalorienzufuhr zu erhöhen. - Proteine
Sie helfen dem Körper Muskelmasse aufzubauen, sind wichtig für Organe und unterstützen das Immunsystem. Empfohlen wird hierbei mageres Schweine- oder Rindfleisch, Hühnerbrust (ohne Haut), Fisch oder fettarme Milchprodukte. - Kohlehydraten
Auch Kohlehydrate geben reichlich Energie. Hierbei sollte man auf fünf bis sechs Portionen an Früchten und Gemüse am Tag achten. Hier kann man frei nach den Farben des Regenbogens essen. Gut sind auch Vollkornprodukte wie Vollkornreis und Quinoa. - Fette
Fette sind gute Energielieferanten. Wichtig ist jedoch darauf zu achten, dass man die richtigen Fette zu sich nimmt. Gute Fette finden sich in Nüssen, Avocados, Fisch, Sonnenblumenkernen und Sojabohnen. - Vitamine
Vitamineund Mineralien helfen dem Körper bei vielen Prozessen. Während einer HIV-Infektion oder AIDS, helfen sie dem Körper zerstörte Zellen wieder zu regenerieren. Die wichtigsten Vitamine hierbei sind: Vitamin A, Vitamin B9 - Folsäure , Vitamin C und Vitamin E - Tocopherol. Auch die Mineralstoffe Zink und Selen sind wichtig. - Rohe Zutaten
Speisen, die aus rohen oder halbrohen tierischen Zutaten bestehen, sollten gemieden werden, wie: Lebensmitteln mit rohen Eiern, Rohmilchkäse, ungegarte Fleischspeisen, rohe Meeresfrüchte oder zu kurz gebratenes Fleisch. Bei diesen Lebensmitteln besteht das Risiko einer Salmonellen- oder Toxoplasmoseinfektion.
Was man bei AIDS/HIV nicht essen sollte
Spezielle Verbote gibt es bei der Ernährung während AIDS oder HIV nicht. Wichtig ist der Verzicht auf unverträgliche Nahrungsmittel, Fertigprodukte und Einfachzucker wie Süßigkeiten, Kuchen, Kekse oder Eiscreme. Bei der Ernährung mit Fetten ist auf gesättigte Fette zu verzichten. Diese findet man in fettigem Fleisch, Butter, Vollmilchprodukten, Kokosnüssen und Palmölprodukten.
Was sonst noch bei AIDS/HIV zu beachten ist
- Obst und Gemüse
Vor dem Verzehr Obst und Gemüse gründlich waschen. Speisen sollten nicht länger als nötig warmgehalten werden. - Durchfall
Wichtig bei Durchfall ist genügend Flüssigkeit zuzuführen, am besten in Form von Fruchtsaft-Wasser-Mischungen, schwarzem Tee, Kamillentee oder Fencheltee, ideal mit etwas Salz. Das sollte den Verlust von Wasser, Karotten. - Kau- und Schluckbeschwerden
Wenn der Betroffene an Kau- oder Schluckbeschwerden leidet, schafft pürierte oder dickflüssige Nahrung Abhilfe. Ist der Mund trocken, kann Pfefferminztee den Speichelfluss fördern. - Gewichtsverlust
Dem Gewichtsverlust ist durch eine genügende Energiezufuhr vorzubeugen. Viele kleine Portionen auf den Tag verteilt essen - Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, Kartoffeln, Milch und Milchprodukte. Fleisch sollte zwei- bis dreimal die Woche auf dem Speiseplan stehen, Fisch ein- bis zweimal. Eventuell wirken fertige Trinknahrungen unterstützend.
Ärztliche Beratung
Ein Ernährungsplan sollte unbedingt mit dem behandelnden Arzt und unterstützend mit einem Ernährungsberater erstellt werden. Bereits im Frühstadium der Erkrankung ist es sinnvoll, sich ausgewogen und gesund zu ernähren, das beeinflusst die Erkrankung positiv. Viele Informationen erhalten Betroffene in betreffenden Beratungsstellen.
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