Ernährung beim Stillen

In der Regel kann sich eine stillende Mutter so ernähren wie jeder andere Mensch auch. Das Essen sollte abwechslungsreich, gesund und ausgewogen sein. Allerdings sollte eine stillende Mutter mehr essen als normal, denn mit der Muttermilch werden Energie und Nährstoffe an das Kind abgegeben.

Stillende Mutter Das Essen in der Stillzeit sollte abwechslungsreich, gesund und ausgewogen sein. (Foto by: Artranq / Depositphotos)

Der Mehrbedarf an Essen einer stillenden Mutter ist höher als noch während der Muttermilch gibt die Mutter Nährstoffe und Energie an ihr Baby weiter. Doch sollte dieser Mehrbedarf keinesfalls durch Süßes wettgemacht werden, vielmehr sollte die stillende Mutter eine ausgewogene Mischkost zu sich nehmen. Dazu zählen

  • viel Gemüse
  • Vollkornprodukte
  • Obst
  • Kartoffeln
  • Fleisch
  • Eier
  • Fette (mehrfach ungesättigte Fettsäuren),
  • Öle (wie Oliven-, Raps- oder Leinöl),
  • Milchprodukte und wenig Fisch (wie Makrele, Hering, Lachs).

Hält sich eine stillende Mutter an die gesunde Nahrung, wird sie auch ganz natürlich abnehmen. Von einer Diät während der Stillzeit ist abzusehen, da fettlösliche Schadstoffe beim raschen Abnehmen freigesetzt werden und somit Schadstoffe in die Muttermilch gelangen können. Empfohlen wird das Einnehmen von Jodtabletten, dies sollte aber vorab mit dem Arzt besprochen werden.

Wie viel sollte eine stillende Mutter trinken?

Durch das Stillen besteht auch ein Mehrbedarf an Flüssigkeit, doch sollte keinesfalls über das natürliche Durstgefühl hinaus getrunken werden. Durch ein Zuviel an Flüssigkeit nimmt die Menge der Muttermilch ab, das Baby kann schlechter gedeihen.

Zu wenig Flüssigkeit andererseits verstärkt zwar die Menge des Urins, hat aber keinen Einfluss auf die Milchmenge. Am besten trinkt eine stillende Mutter Mineral- oder Leitungswasser, eventuell mit etwas Fruchtsaft gemischt. Kräutertees sind ebenso empfehlenswert. Verzichtet sollte auf Limonaden und natürlich Alkohol werden.

Gibt es Lebensmittel, auf die eine stillende Mutter verzichten sollte?

Da Spuren der Lebensmittel wie Geschmacks- und Eiweißstoffe in die Muttermilch übergehen, ist bei bestimmten Nahrungsmitteln Vorsicht geboten, denn das Baby könnte an einer Allergie erkranken. Eine mögliche Allergie des Kindes äußert sich durch Symptome wie

Kommt ein Symptom vor, ist der Kinderarzt zu konsultieren. Voll gestillte Kinder bekommen seltener Allergien, zumeist kann es zu einer Kuhmilchallergie kommen. Darum sollte die stillende Mutter nicht mehr Milchprodukte zu sich nehmen als während der Schwangerschaft.

Für die notwendige Kalziumaufnahme kann die Stillende auch Mandeln oder dunkelgrünes Gemüse wie Brokkoli essen. Erst wenn tatsächlich eine Kuhmilchallergie des Babys festgestellt wurde, sollte die Mutter auf Milch und Milchprodukte der Kuh verzichten. Die Diät muss aber unbedingt mit dem Arzt besprochen und von einem Ernährungsberater begleitet werden. Andere Milchprodukte von Ziegen oder Schafen etc. können ebenso wie Kuhmilch Allergien auslösen. Neben der Kuhmilch können Hühnereier, Nüsse oder Fisch eventuell Allergien beim Säugling auslösen. Gibt es schwere Lebensmittelallergien in der Familie der stillenden Muter, kann sie vorsorglich auf diese Nahrungsmittel verzichten.

Tee trinken Stillzeit In der Stillzeit sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitzufuhr geachtet werden. (Foto by: Wavebreakmedia / Depositphotos)

Die weitverbreitete Ansicht, dass blähendes Gemüse und säurehaltige Lebensmittel, die eine stillende Mutter isst, beim Baby zu einem wunden Gesäß und Bauchschmerzen führen, ist wissenschaftlich nicht belegt. Beispielsweise Kohl, Tomaten und Orangen sin die beste Quelle für Folsäure. Allein auf Verdacht sollte darum nicht auf essentiell wichtiges Obst, Gemüse oder Getreideprodukte verzichtet werden. Hat die stillende Mutter den Verdacht, dass ein bestimmtes Lebensmittel eine Unverträglichkeit beim Baby auslöst, sollte sie das bestimmte Lebensmittel weglassen und nach 24 Stunden überprüfen, ob es zu einer Besserung der Symptome beim Kind kommt. Um ganz sicher zu gehen, dass jenes Lebensmittel schuld an den Beschwerden des Kindes hat, sollte nach einem neuerlichen Verzehr auf das eventuelle Auftreten der Symptome geachtet werden. Treten diese auf, ist das Nahrungsmittel während der Stillzeit vom Speiseplan zu entfernen.

Vegetarische oder veganische Ernährung während der Stillzeit

Vegetarische Ernährung während der Stillzeit ist prinzipiell möglich, wenn die Mutter Eier und Milchprodukte zu sich nimmt. Die Eisen- und Eiweißzufuhr muss gewährleistet sein, ein Ernährungsberater kann einen adäquaten Ernährungsplan zusammenstellen. Veganische Ernährung, also der Verzicht auf jegliche tierische Lebensmittel, ist während dem Stillen nicht empfehlenswert – das Baby könnte bleibende neurologische Schäden davontragen. Möglich ist eine veganische Ernährung der Mutter nur, wenn sie durch Nahrungsergänzungsmittel Nahrungssupplemente für Vitamin B12, Kalzium, Eisen und Zink zu sich nimmt.

Die Stillzeit ist eine äußerst schöne Zeit für Baby und Mutter und die richtige Ernährung unterstützt das Gedeihen des Babys.


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Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 09.04.2010
Überarbeitet am: 11.07.2016

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