Inhaltsverzeichnis
- Wirkung einer Fastenkur
- Fastenmethoden
- Vorbereitung auf das Fasten: Entlastungstag
- Darmreinigung
- Ablauf und Dauer
- Viel trinken ist enorm wichtig
- Verzicht auf Genussmittel
- Flohsamen
- Hilfe und Tipps bei Hungerattacken
- Den JoJo Effekt verhindern
- Die Vorteile des Heilfastens
- Nebenwirkungen
- Fasten und Sport
Wirkung einer Fastenkur
Beim Heilfasten wird der Körper einer Entschlackung unterzogen; überflüssige Abfallstoffe, welche in den menschlichen Zellen entstehen, können bei einer Fastenkur auf natürlichem Wege ausgeschwemmt werden. Der Körper wird „entgiftet“, eine Fastentherapie kommt also einer innerlichen Reinigung gleich.
Fastenmethoden
So vielseitig wie die Wirkungsweise des Fastens, so viele Möglichkeiten gibt es auch, um dieses auszuüben.
Heilfasten nach Buchinger
Eine der berühmtesten und beliebtesten Methoden ist das Fasten nach Dr. Otto Buchinger. Beim Buchinger-Fasten wird während der Kur nicht radikal auf sämtliche Nahrung verzichtet; Lebensmittel wie Gemüsebrühe und einige Milchprodukte sind erlaubt.
Durch das bewusste Zuführen von Vitaminen und Mineralstoffen soll die Belastung des Stoffwechsels reduziert werden.
Typisch für das Fasten nach Buchinger ist zudem die Verwendung eines Einlaufs zur regelmäßigen Darmreinigung.
Fasten nach Hildegard von Bingen
Eine weitere Möglichkeit zu fasten besteht in der Methode nach Hildegard von Bingen. Auch bei dieser Kur sind einige Nahrungsmittel erlaubt – hierzu gehört eine rein pflanzliche Suppe sowie etwas Obst.
Colon-Hydro-Therapie
Wer sich im Umgang mit einem Einlauf nicht wohl fühlt, kann auf die Colon-Hydro-Therapie zurückgreifen. Hierbei handelt es sich um eine schonende und sanfte Form der Darmreinigung welche außer Haus von entsprechendem Fachpersonal durchgeführt werden kann.
Vorbereitung auf das Fasten: Entlastungstag
Eine Fastenkur beginnt eigentlich bereits mindestens 24 Stunden vor dem festgelegten Stichtag: Um Magen und Darm nicht unnötig zu strapazieren, sollte vor der Kur ein sogenannter Entlastungstag eingelegt werden.
Ein Entlastungstag bedeutet, schon am Vortag nur noch so viel zu essen, dass man gerade eben satt wird; hierbei sollte es sich um leichte Kost wie Obst und Gemüse handeln.
Genussmittel wie Alkohol, Kaffee, Zigaretten oder Schokolade sollten spätestens jetzt vom Speiseplan gestrichen werden – dies hilft zum einen dabei, die Gewöhnung an den radikalen Verzicht während des Fastens zu erleichtern, zum anderen werden Magen und Darm nicht zu stark belastet.
Der Entlastungstag kann zusätzlich hervorragend dazu genutzt werden, die letzten wichtigen Besorgungen fürs Heilfasten zu machen, um während der Fastenkur nicht unnötig in Stress zu geraten, weil irgendein wichtiges Utensil fehlt.
Darmreinigung
An oberster Stelle steht hierbei der Erwerb eines geeigneten Hilfsmittels zur Darmreinigung. Da der Darm während der Fastenzeit nur wenig zu tun bekommt und dementsprechend schnell träge wird, ist oftmals ein wenig Nachhilfe bei der Verdauung unerlässlich, um den gewünschten Entschlackungsprozess aufrecht zu erhalten.
Hierbei bieten sich verschiedene Abführmethoden an – vom Hausmittelchen bis hin zum Einlauf.
- Generell sollten zunächst die „sanfteren“ Methoden wie das Trinken von Pflaumensaft, Apfelessig oder Sauerkrautsaft Anwendung finden – führen diese nicht zum gewünschten Erfolg und die Verdauung stagniert weiterhin, muss eventuell verstärkt nachgeholfen werden.
- Zu den Klassikern unter den Abführhelfern gehört das Glaubersalz, welches allerdings eine sehr radikale Wirkung auf Magen und Darm hat und zu starken Durchfällen führen kann. Es sollte daher nur im Bedarfsfall angewendet werden.
- Eine andere Methode ist der herkömmliche Einlauf. Dieser eignet sich besonders gut für Personen mit einem empfindlichen Magen, welche sämtliche Arten von Abführsalzen nicht vertragen.
Ablauf und Dauer
Wenn der Körper am Entlastungstag mit Schonkost auf die anstehende Fastenkur vorbereitet wurde, sollte am ersten Fastentag zunächst mit einer Darmreinigung begonnen werden.
Gefastet wird in der Regel 5-7 Tage. Längere Fastenzeiten von mehreren Wochen sollten nur unter ärztlicher Aufsicht stattfinden, da sich hierbei verschiedenste gesundheitliche Probleme ergeben können.
Je nach Fastenmethode wird ab jetzt wenig bis gar nichts gegessen. Während bei Buchinger noch Gemüsebrühe und einige Milchprodukte erlaubt sind, sieht das „radikale“ Fasten gänzliche Enthaltsamkeit vor.
Wer dieses praktizieren möchte, darf in den nächsten Tagen keinerlei Nahrung zu sich nehmen; lediglich Wasser, Gemüsesäfte und Kräutertees stehen auf dem Speiseplan.
Viel trinken ist enorm wichtig
Während einer Fastenkur sollte man sehr viel trinken, am besten drei Liter täglich oder mehr. Dies hilft dem Körper dabei, die Abbauprodukte schnellstmöglich auszuscheiden und treibt den Prozess der Entschlackung voran.
Verzicht auf Genussmittel
Ebenso wie sämtliche Nahrungsmittel bei einer Fastenkur untersagt sind, werden natürlich auch Genussmittel wie Kaffee, Zigaretten oder Alkohol vom Speiseplan gestrichen. Diese würden den Organismus nur zusätzlich belasten und den Prozess der Entgiftung stagnieren lassen.
Flohsamen
Förderlich wirken sich Flohsamen auf die Verdauung aus. Diese enthalten wertvolle Ballaststoffe, welche im Magen aufquellen und dadurch das Stuhlvolumen im Darm vergrößern. Hierdurch wird eine Darmträgheit während der Kur verhindert, es kommt nicht zur Verstopfung (Obstipation).
Hilfe und Tipps bei Hungerattacken
Viele Menschen haben während des Fastens Probleme mit plötzlich auftretenden Hungerattacken, welche dann nicht selten zum Abbruch der Kur führen.
Zwar sind Hungergefühle meist rein psychischer und weniger körperlicher Natur, dennoch können sie das Allgemeinbefinden maßgeblich beeinflussen.
Mit einigen Tricks lässt sich jedoch effektiv dagegen vorgehen:
- Sport und Bewegung
So ist beispielsweise Sport ein wichtiger Helfer bei der unbändigen Lust auf Schokolade, Pizza oder ähnliches. Die körperliche Bewegung sendet Glücksbotenstoffe an das Gehirn, das Verlangen nach Essen lässt nach. Besonders hilfreich ist dabei immer Sport an der frischen Luft – hier kommt man auf andere Gedanken und fühlt sich frisch und vital. - Wundermittel Wasser
Ein weiterer wichtiger Begleiter im Kampf gegen die Hungerattacken ist Wasser. Viel zu trinken ist nicht nur wichtig für die Ausscheidung von Giftstoffen, sondern füllt zudem den Magen und unterdrückt Hungergefühle. - Kaugummi
Viele Fastende lassen sich zudem während der Kur dazu hinreißen, Kaugummi zu kauen, um sich selbst eine essende Tätigkeit zu suggerieren. Leider ist hierbei im Hinblick auf das Gehirn oftmals das Gegenteil der Fall – Hungergefühle werden hierdurch nur mehr angeregt anstatt eingedämmt.
Fastenbrechen und Aufbautage: Den JoJo Effekt verhindern
Die Zeit nach der Fastenkur ist eigentlich die schwerste und tückischste. Viele Fastende tappen hier in die Falle einer ausgedehnten Fressattacke, kaum dass sie den letzten Fastentag hinter sich gebracht haben. Dies kann jedoch unangenehmste gesundheitliche Folgen haben: von Magenkrämpfen, über Koliken bis hin zu Kreislaufzusammenbrüchen.
Außerdem wird der über die Fastenzeit mühsam aufgebaute Effekt der Gewichtsreduktion durch den plötzlichen Kalorienüberschuss meist ins Gegenteil verkehrt – es kommt zum gefürchteten Jo-Jo-Effekt.
Damit das nicht passiert, ist es wichtig, eine Fastenkur langsam und behutsam auszuleiten. Nach dem Fastenbrechen sollten deshalb mindestens 2-3 Aufbautage eingeplant werden, an welchen nur kleine Portionen leicht verdaulicher Speisen gegessen werden sollten. Genussmittel wie Zigaretten, Alkohol und Co. sind natürlich nach wie vor tabu.
Die Vorteile des Heilfastens
Eine Fastenkur wirkt sich positiv auf den gesamten Organismus aus, steigert das körperliche Wohlbefinden und mobilisiert Geist und Seele.
Doch zusätzlich werden dem Heilfasten weitere therapeutische Wirkungsweisen nachgesagt; sogar Krankheiten sollen sich mit Hilfe einer Fastenwoche heilen lassen.
- Gewicht
Der offensichtlichste Vorteil des Heilfastens besteht im resultierenden Gewichtsverlust; der Körper verbrennt während der Kur Fettreserven und der Fettstoffwechsel wird angeregt. - Darmflora
Darüber hinaus wirkt sich eine Fastenkur positiv auf die Darmflora aus und hilft bei Verdauungsproblemen wie Verstopfung oder Durchfall. - Leber
Die entgiftende Wirkung der Kur hat zudem positive Auswirkungen auf die Leber und schwemmt dort angelagerte Giftstoffe aus. - Erkrankungen
Darüber hinaus soll sie bei der Heilung verschiedenster Erkrankungen unterstützend wirken; etwa bei Krebs, bei Gastritis, Magenschleimhautentzündung oder auch bei verschiedenen Candida-Infektionen. - Schöne Haut
Zudem verbessert eine Fastenkur das Hautbild, hilft bei Cellulite oder Hautunreinheiten.
Nebenwirkungen
So wie eine Fastenkur sehr viele gesundheitliche Vorteile mit sich bringt, gibt es natürlich auch Risiken und unerwünschte Nebenwirkungen. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Kur falsch oder zu lange ausgeführt wird – hierbei kann es zu schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen.
Muskelabbau und Übersäuerung
Eines der typischen Risiken stellt der Muskelabbau dar, ebenso kann der Körper während der Kur übersäuern.
Mangelerscheinungen
Da dem Körper beim Heilfasten vorübergehend lebensnotwendige Mineralien vorenthalten werden, kann es zu schweren Mangelerscheinungen kommen, in deren Folge Herzrhythmusstörungen oder auch Gichtanfälle auftreten können.
Weitere Nebenwirkungen
Während einer Fastenkur können weitere diverse Nebenwirkungen auftreten:
- starkes Frieren
- Kopfschmerzen
- Übelkeit
- Durchfall
- Mundgeruch
Verstärken sich die Symptome während der Kur zunehmend, sollte diese unterbrochen und umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
Risikogruppen
Eine Fastenkur stellt insbesondere für Personen mit Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus oder Herzproblemen ein besonders hohes Risiko dar: Im Falle einer kardiologischen Erkrankung kann eine zu strenge Fastenkur sogar zum Tod führen.
Ebenfalls sollten Personen, welche unter Depressionen oder Essstörungen leiden, von einer Fastenkur absehen, da sich diese in einigen Fällen negativ auf die Psyche auswirken kann.
Für Kinder, Heranwachsende und Schwangere, welche einen erhöhten Bedarf an Nährstoffen und Vitaminen haben, ist das Heilfasten ebenfalls ungeeignet.
Fasten und Sport
Da beim Fasten viele Eiweißreserven aus den Muskeln ausgezehrt werden, sollten diese möglichst täglich mehrmals bewegt werden, um unangenehme Krämpfe zu vermeiden. Ideal sind hierbei Sportarten wie Laufen, Radfahren, Gymnastik oder Schwimmen.
Überfordern sollte man sich hierbei allerdings nicht – dies wäre zu belastend für den Kreislauf, ideal sind mehrere kleine Trainingseinheiten von ca. 30 Minuten.
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