Schnell-Überblick:
- Was ist eine Kreuzallergie: Diese Art der Allergie baut auf eine bereits bestehende Allergie mit ähnlicher Struktur auf und kommt ergänzent hinzu.
- Symptome: Die Symptome sind abhängig von der bereits bestehnden Allergie, können aber bei Lebensmitteln oft in Form von Durchfall, oder Schnupfen auftreten.
- Ursachen: Bilden sich im Immunsystem nun Antikörper gegen einen bestimmten Stoff, ist er automatisch gegen ähnliche Typen, die in tierischen oder pflanzlichen Stoffen vorkommen, allergisch.
- Behandlung: Viele Kreuzallergien werden mit Antihystaminen, oder Kortisolsalben behandel. Auch eine Hyposensibilisierung ist möglich.
- Heilung: Eine Desensibilisierung stellt sich oftmals schon nach einem Jahr ein, aber auch eine vollständige Heilung ist möglich.
- Vorbeugung: Am besten ist es bei einer bestehenden Allergie auf ähnliche Basisstrukturen in anderen Stoffen zu achten, wie zum Beispiel bei vielen Gewürzen und Nahrungsmitteln.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Kreuzallergie?
Eine sogenannte Kreuzreaktion entsteht, wenn sich eine neue Allergie aus einem dem ersten Auslöser sehr identischen Stoff entwickelt.
Beispiel: Ein Allergiker reagiert auf Birkenpollen allergisch. Nun kann es sein, dass er auch auf andere Pollen allergisch ist, wie Hasel, Eiche, etc.. Ist der Allergiker beispielsweise auch auf die Hasel allergisch, erkennt das Immunsystem die Eiweißstruktur der Haselnuss (Früchte der Hasel) als Antikörper, die allergische Reaktion setzt ein. Dasselbe kann auch mit botanisch verwandten Kräutern passieren und vielem mehr. Kreuzallergien treten bei allen Formen von Allergien auf.
Ursache für eine Kreuzallergie
Der Grund für Kreuzallergien besteht in den Allergengemeinschaften. Ein Protein ist ein äußerst kompliziert aufgebautes Molekül, doch manche von ihnen ähneln sich in der Struktur oder sind gar ident.
Bildet ein Allergiker in seinem Immunsystem nun Antikörper gegen einen Proteinabschnitt (sog. Epitop), ist er automatisch gegen ähnliche Typen, die in tierischen oder pflanzlichen Proteinen vorkommen, allergisch. Es kommt zur Kreuzallergie. Ein typisches Beispiel ist eine Birkenpollenallergie: rund 60% aller Betroffenen leiden unter zusätzlichen Nahrungsmittelallergien. Allergiker sollten sich sehr gut informieren, bei welcher Ausgangsallergie eine Kreuzallergie zu erwarten ist und auf welche Auslöser eine allergische Reaktion erfolgen kann.
Prinzipiell stellt der Arzt bei der Erstdiagnostik gleichzeitig eine Diagnose für eine eventuelle Kreuzallergie, sodass der Allergiker gleich Bescheid weiß und sich entsprechend verhalten kann. Dafür gibt es spezielle Listen bei den Fachärzten (Allergologen, Dermatologen), an die sich der Allergiker unbedingt halten soll. Insbesondere gilt das für Nahrungsmittel, vor allem Fertigprodukte. Es ist notwendig, die Zutatenliste gut durchzulesen. Betroffen von Kreuzallergien sind insbesondere:
- Hausstaubmilben- und Pollenallergiker
- Nahrungsmittelallergiker
- Naturlatexallergiker
- Schimmelpilzallergiker
Symptome einer Kreuzallergie
Grundsätzlich sind die Symptome gleich denen jeder anderen Allergie. Allerdings können sie sich anders äußern, das heißt, die Unverträglichkeitsreaktion kann andere Beschwerden als die der eigentlichen allergischen Reaktion hervorrufen.
Häufige Kreuzreaktionen auf bestimmte Nahrungsmittel rufen Beschwerden wie Durchfall, ein Kribbeln im Hals, Schnupfen, Hautreaktionen oder auch Asthmaanfälle hervor. In besonders schweren Fällen droht ein extremes Anschwellen der Schleimhaut in Mund und Rachen, was gar zum Erstickungstod führen kann. Auch anaphylaktische Schocks kommen bei Kreuzallergien vor.
Behandlung und Therapien
Eine Kreuzallergie wird im Grunde wie jede andere Allergieform behandelt. Prinzipiell werden akute allergische Reaktionen der Haut mit kortisonhaltigen Salben behandelt. Medikamente gegen eine Allergie wie Antihistaminika helfen bei akuten Symptomen.
Hyposensibilisierung
Doch langfristig gesehen, ist eine Therapie durch eine Hyposensibilisierung anzuraten, wobei diese Behandlung nicht bei jeglicher Form einer Allergie angewendet werden kann. Dabei bekommt der Patient seine allergieauslösenden Substanzen über einen bestimmten Zeitraum (meist 3 bis 5 Jahre) unter die Haut gespritzt. Auch die Kreuzallergie wird berücksichtigt. Bei guter Verträglichkeit wird die Dosis von Mal zu Mal gesteigert, der Behandlungserfolg zeigt sich oft schon nach einem Jahr. Viele Patienten sind nach der Therapie vollkommen beschwerdefrei.
Wichtig: Patienten mir sehr schwerer Symptomatik erhalten vom behandelnden Arzt ein Notfallset (Medikamente gegen den anaphylaktischen Schock), welches sie stets mit sich führen sollten. Bei Kreuzallergien kann es oft schon hilfreich sein, das Obst oder Gemüse, welches die Allergie auslöst, nur in gekochtem Zustand zu sich zu nehmen.
Kann man einer Kreuzallergie vorbeugen?
Einer Kreuzallergie kann man nur bedingt vorbeugen, am ehesten durch Vermeiden der auslösenden Substanzen. Diese kann der Arzt genau bestimmen. Vorbeugend kann folgendes getan werden:
- Nahrungsmittel-Zutatenlisten genau lesen
- Lebensmittel, die irgendwelche allergieauslösenden Stoffe enthalten, meiden
- Obst und Gemüse nicht roh verzehren.
- Gut verträgliche Teesorten wählen wie grünen Tee, Himbeerblätter- oder Lindenblütentee. Auf Kamillen- oder Pfefferminztee verzichten.
- Auch viele Gewürze sind kreuzreaktiv, wie Kümmel, Anis, Paprika, Pfeffer, Curry oder Koriander. Darauf verzichten.
- Babys sollten zumindest sechs Monate gestillt werden, um Allergien bei Kindern weitestgehend vermeiden zu können.
Weitere Informationen
Es führt kein Weg an einem Arztbesuch vorbei. Denn eine Allergie, egal welcher Form, kann lebensbedrohende Ausmaße annehmen und ist unbedingt zu behandeln. Die Listen, welche Kreuzallergie sich auf welche bereits bestehende Allergie hin bilden kann, haben alle Dermatologen und Allergologen aufliegen. Und natürlich die Nennung aller jener Substanzen, die zu vermeiden sind. Es ist zu empfehlen, sich daran bestmöglich zu halten.
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