FitundGesund.at: Die Diagnose Krebs kommt oft plötzlich und unerwartet. Was raten Sie Betroffenen? Wie geht man richtig mit der Diagnose um?
Team von Oncovia.com: Die Diagnose Krebs ist zunächst einmal ein Schock und eine enorme Belastung. Wichtig ist vor allem die Unterstützung von Familie und Freunden. Betroffene sollten über Ihre Ängste und Sorgen sprechen, sich mit vertrauten Personen austauschen.
Angehörigen raten wir sich einzubringen, für Patienten ist es eine große Stütze, wenn sie zu den Arztgesprächen und Behandlungen begleitet werden.
Vor allem sollten sich Betroffene über die Krankheit informieren, sich vorbereiten, sich mit dem Thema auseinandersetzen und Fragen mit dem Arzt besprechen. Ein offenes Gespräch kann oft Klarheit schaffen und dabei helfen Ängste abzubauen.
Zusätzlich raten wir Patienten zu einer so genannten „Notfalltasche“: Schmerzmittel, Mittel gegen Übelkeit, Mundspülung, Wundheilungsmittel und Kosmetik für sensible Haut. Eine solche Tasche sollte vorbereitet werden und immer in Reichweite sein!
Krebs darf vor allem kein Tabu-Thema sein. Betroffenen raten wir ihr persönliches Umfeld mit dem Thema in Berührung zu bringen. Bei Bedarf kann auch professionelle Unterstützung von Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen oder Psychoonkologen in Anspruch genommen werden.
FitundGesund.at: Gibt es Maßnahmen, die die Nebenwirkungen der Krebstherapie mindern können? Wenn ja, welche sind das?
Team von Oncovia.com: Oncovia wurde mit dem Hintergrund gegründet, bestmöglich auf die ästhetischen und körperlichen Bedürfnisse von Krebspatientinnen einzugehen. Wir sehen immer wieder, dass es eine Reihe von unerwünschten Nebenwirkungen gibt, gegen die Betroffene vorgehen können.
Um sich zum Beispiel vor Haarverlust zu bewahren, sollte noch während der Chemotherapie eine Kühlhaube getragen werden. Solch eine Silikonkappe kühlt die Kopfhaut herunter, senkt somit die Durchblutung, wodurch die Haarwurzeln nicht angegriffen werden.
Sollte diese Kühlhaube keine Option sein, raten wir noch vor Beginn der Chemotherapie zum Aussuchen einer Perücke. So ist es leichter die Perückenfarbe der Originalhaarfarbe anzupassen. Ebenfalls können Betroffene mit Kopfbedeckungen spielen. Hierbei ist es jedoch wichtig auf angenehm zu tragende Materialien, wie Bambus, Baumwolle oder Seide zu achten.
Außerdem sollte immer ein Mittel gegen Übelkeit (Anti-Übelkeit-Armband oder ätherisches Zitronenöl) zur Hand sein. Generell raten wir Patienten, das zu essen, worauf sie Lust haben, die Mahlzeiten allerdings aufzuteilen und lieber viele kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen als wenig große.
Bei Veränderungen an Handflächen und Fußsohlen, lautet das Motto mit Feuchtigkeit versorgen! Hierbei eignen sich Pflegehandschuhe oder schützende Socken, die mit Feuchtigkeit versorgen sowie eine Art Schutzgelkissen bilden und somit die Haut geschmeidig machen. Wir empfehlen ebenfalls regenerierende Cremes, mit weichmachenden, reparierenden und beruhigenden Eigenschaften, die die Hautbarriere schützen. Betroffene sollten parfümfreie Produkte vorziehen, da sie durch die Behandlungen geruchsempfindlicher sein werden. Das Wichtigste ist, für eine optimale Feuchtigkeitspflege zu sorgen, um die Elastizität und Geschmeidigkeit der Haut zu bewahren.
Durch die UV-Strahlung spalten und schwärzen sich häufig die Nägel. Silicium Nagellacke mit UV-Schutz sind hier eine gute Abhilfe.
Bestimmte Chemotherapien verursachen Durchfall. Betroffene sollten vor allem darauf achten, genug zu trinken. Statt rohem Obst und Gemüse, sollte dampfgegartes Gemüse bevorzugt werden. Wir empfehlen balaststoffarme Kost, wie Reis, Nudeln, Zwieback, dampfgegarte Kartoffeln oder Karotten. Auf scharfe Nahrungsmittel oder balaststoffreiche Gerichte, die den Darm zum Arbeiten bringen sollte verzichtet werden.
FitundGesund.at: Welche Rolle spielt Sport und Bewegung? Was sollte dabei beachtet werden?
Team von Oncovia.com: Der Sport spielt eine wesentlich wohltuende und positive Rolle im Krankheitsverlauf, da er die Lebenskraft und -qualität der Patienten wieder ankurbelt. Wissenschaftliche Studien haben bewiesen, dass eine gemäßigte körperliche Aktivität wohltuend für die Vitalität der unter Behandlung stehenden Personen ist. Außerdem kann sie dabei helfen, bestimmte Nebenwirkungen abzuschwächen.
Wir empfehlen vor allem Yoga, Soft-Gymnastik, schnelles Gehen oder Schwimmen. Es sollte ein Niveau ausgewählt werden, welches der jeweiligen Situation angepasst ist. Wir raten zu mehreren kurzen Trainingseinheiten (jeweils 30 Minuten) pro Woche. Bei Schmerzen oder Übelkeit, sollte die Trainingseinheit jedoch sofort unterbrochen werden.
Wichtig sind, tiefes Ein- und Ausatmen, um das Blut mit viel Sauerstoff zu versorgen.
Nach einer Operation sollte in den ersten 6-8 Wochen kein Sport getrieben werden, um keine Spannung auf die Narben auszuüben.
FitundGesund.at: Wie steht es um das Thema Krebs und Sexualität?
Team von Oncovia.com: Viele Krebspatienten leiden unter sexuellen Störungen. Erektions-, Unfruchtbarkeits-, Schmerz-, chirurgische oder von der Strahlentherapie herrührende Probleme in der Beckengegend können den Verlust der Lust hervorrufen.
Medikamente können den Zyklus durcheinander bringen, vaginale Trockenheit hervorrufen oder auch das vorzeitige Eintreten der Wechseljahre bewirken.
Es ist dennoch möglich Sexualität trotz Krebs auszuleben und wiederzuentdecken:
- Patienten sollten ihre/n Partner/in so früh wie möglich mit einbeziehen. Es ist wichtig über die Gefühle, Zweifel und Wünsche offen zu sprechen.
- Betroffene sollten lernen, ihren neuen Körper zu akzeptieren. Gemeinsam kann nach kleinen Tricks und Spielen gesucht werden, die die Libido steigern und die intime Vertrautheit fördern.
- Wichtig: Während der ersten 4 Tage nach der Chemotherapie sollte ein ein Präservativ verwendet werden, da sich bestimmte Substanzen in winzigen Dosen in den Vaginalsekreten, im Sperma, im Urin und im Stuhl befinden können.
- Bei Geschlechtsverkehr empfehlen wir ein parfümfreies und farbloses auf Wasserbasis. Das ist vor allem bei Vaginaltrockenheit sehr geeignet.
FitundGesund.at: Muss die Ernährung umgestellt werden? Was ist dabei wichtig?
Team von Oncovia.com: Es ist sehr wichtig sich so gesund wie möglich mit viel frischem Obst und Gemüse zu ernähren. Für das Essen gilt das Gleiche wie für den Sport: lieber des Öfteren eine kleine Menge zu sich nehmen und die großen Mahlzeiten in kleinere aufteilen.
Betroffene sollten ihre Ernährung ihren Nebenwirkungen anpassen, wenn sie zum Beispiel unter Darmbeschwerden, Übelkeit und Erbrechen leiden. Wichtig ist vor allem den Körper mit viel Flüssigkeit (bestmöglich Wasser) zu versorgen.
FitundGesund.at: Immer wieder berichten Krebspatienten unter Schlafstörungen zu leiden. Welche Gegenmaßnahmen sind sinnvoll?
Team von Oncovia.com: Kamillentee hilft sich vor dem Schlafengehen zu entspannen und sorgt für Wohlbefinden sowie eine ruhige Stimmung. Auch ein Anti-Stress-Tee mit Lavendel, Mohn und Hopfen hilft Nervosität und Anspannung zu lindern.
Bei Schlafstörungen spielen natürlich Sport und Bewegung ebenfalls eine große Rolle. Kleine Trainingseinheiten machen müde und sorgen für einen entspannten Schlaf. Auch Meditation oder Sophrologie kann eine wirksame Hilfe sein, um zu einer erholsamen Nachtruhe zu finden.
FitundGesund.at: Häufig sind Betroffene beim Thema Körperpflege verunsichert. Was sollte vermieden werden? Was können Krebspatienten tun, um sich wohler zu fühlen?
Team von Oncovia.com: Das Motto lautet Feuchtigkeit sowohl von innen als auch von außen! Es sollte viel getrunken werden, bei lokalen Reaktionen, wie Hauttrockenheit raten wir Betroffenen am besten mehrmals täglich auf regenerierende, feuchtigkeitsspendende Cremes (parfümfrei und ohne Konservierungsstoffe) zurückzugreifen.
Direkte Sonneneinstrahlung sollte während dem gesamten Behandlungszeitraum sowie noch ein ganzes Jahr danach vermieden werden, um einer Hyperpigmentierung vorzubeugen.
Generell empfehlen wir auf Produkte mit Alkohol, Parfümstoffen, oder auf Nagelackentferner mit Aceton sowie auf andere reizend wirkende Produkte zu verzichten.
Damit sich Krebspatienten wohler fühlen sollten sie sich vor allem um sich selbst kümmern. Sport, Musik, Ernährung, Schönheit sind dabei wichtige Themen.
Frauen raten wir nicht zu zögern sich weiterhin zu schminken, um dem Gesicht wieder ein Strahlen zurück zu geben. Kleine Dinge, wie die Augenbrauen nachmalen, mit Kopfbedeckungen spielen, die Nägel pflegen und schützen können dabei helfen sich wieder wohler in der eigenen Haut zu fühlen.
FitundGesund.at: Gibt es noch weitere Tipps, um die Lebensqualität bei einer Krebserkrankung zu verbessern?
Team von Oncovia.com: Wir bei Oncovia bieten zu unserem Online-Shop eine ganze Wohlfühl-Oase inklusive Aromatherapie, Entspannungstherapie, Fußreflexzonenmassage, Sophrologie zur körperlichen und psychischen Entspannung. Das Feedback ist sehr positiv und zeigt uns, wieviel alternative Heilmethoden und Behandlungsformen bewirken können.
Dazu ist es wichtig sich im Alltag schön zu fühlen. Ein frischer Teint zaubert ein Lachen ins Gesicht!
FitundGesund.at: Wie können Angehörige dem Erkrankten bzw. die Erkrankte am besten unterstützen?
Team von Oncovia.com: Es geht oft um die einfachsten Dinge, die Betroffenen helfen, wie zum Beispiel zuhören, zu den Behandlungen begleiten, einkaufen gehen, im Haushalt helfen, auf natürliche Weise zusammen lachen, denn das kann Wunder bewirken.
Man hilft, indem man für sie da ist, ihnen zeigt, dass man sie genauso braucht, wie man selbst gebraucht wird! Wichtig ist auch, Betroffenen kein schlechtes Gewissen zu machen und das Tabuthema offen anzusprechen und die Initiative zu ergreifen.
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